Heiko Twellmann ist ein Mann der klaren Worte, und das ist genau das, was die Marke Toyota braucht. Wir erinnern uns: Im Frühjahr 2019 übernahm der Hersteller den Importeur von der Familie Frey, seither ist der aus Köln stammende Twellmann hier tätig. Freundlich im Auftreten, aber durchaus bereit, ganz konkrete Schritte zu setzen, wenn es um die Sache geht. Und der Auftrag ist klar: den Marktanteil von Toyota zu steigern.
Vor einem Jahr grundelte die Marke bei weniger als 2 Prozent. Und auch 2020 begann nicht ganz nach den Vorstellungen von Twellmann. „Im Jänner und Februar waren wir mit unseren Händlern nicht auf der gewünschten Flughöhe: Der März begann gut zu werden, dann wurde alles gesperrt“, sagt er im Interview. „Jetzt liegen wir nach den ersten sechs Monaten bei einem Marktanteil von 2,3 Prozent, es ist also die Bewegung in die richtige Richtung.“
Für das 2. Halbjahr ist das Ziel klar: „Gas geben, auch wegen unserer neuen Produkte. Im September/Oktober kommt der neue Yaris. Er stellt einen Quantensprung bei der Fahrdynamik dar.“ Natürlich ist auch der Yaris mit der neuesten Hybridgeneration ausgestattet. „In Österreich verkaufen wir 2 von 3Pkws als Hybrid, beim RAV4 und dem C-HR geht es Richtung 90 Prozent“, sagt Twellmann: „Man sieht, dass das auch bei den Restwerten förderlich ist, denn die Begehrlichkeit ist deutlich höher.“
Weitere Neuheiten: Beim Hilux gibt es ab Herbst eine neue Top-Motorisierung, beim Prius ein Facelift. Anfang 2021 kommt mit dem Highlander ein D-Segment-SUV. Wichtig wird im 2. Quartal 2021 der Yaris Cross, ein Crossover im B-Segment. Twellmann: „Das ist genau das, was der Markt haben will.“
Händler: mit neuen Bewerbern im Gespräch
Der neue Importeurschef ist zuversichtlich, auch den einen oder anderen neuen Händler zu präsentieren, und zwar in den etwa 25 offenen Gebieten: Erste gute Gespräche habe es im 1. Quartal gegeben, sagt Twellmann: „Die sind aber durch Corona hinfällig. Doch wir haben den guten Kontakt gehalten, sind mit großen Gruppen in Österreich und außerhalb Österreichs im Gespräch und nach wie vor offen für weitere Bewerber.“
Auch der Onlineverkauf ist nicht abgehakt: „Ich will den Händlern aber die Sorge nehmen, dass sie aus diesem Geschäft draußen sind. Bevor es überhaupt so weit kommt, muss man auch die Frage klären, was ein Auslieferungsprozess wert ist.“ Aber noch sei man in Österreich nicht so weit. „Zuerst gilt es, das klassische Geschäft zu stabilisieren und auszubauen. Später kann man über ergänzende Formate reden.“