Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ist ein Mann mit Humor. „Wenn irgendwo investiert wird oder eine Baustelle eröffnet wird, dann sind wir ja nie weit, der Herr Oberbürgermeister, die Landtagsabgeordneten und ich“, startete er am 13. Juli seine Rede in Wolfsburg: „Doch in diesen Zeiten gilt das umso mehr.“ Denn nach Monaten der Gesundheits- und fortwährenden Wirtschaftskrise sei es einem Unternehmen umso höher anzurechnen, wenn es seine Wachstumspläne umsetze, so der eloquente SPD-Politiker.
Das Unternehmen, von dem er spricht, heißt AKKA. Nie gehört? Mag stimmen: Hinter den 4 Buchstaben verbirgt sich ein Unternehmen mit 20.624 Mitarbeitern in 29 Ländern: Der Entwicklungs- und Ingenieursdienstleister ist mit jeweils etwa einem Drittel in der Luft-/Raumfahrtbranche und in der Autoindustrie tätig, der Rest entfällt auf verschiedenste Bereiche, von Zulieferern über den Schienensektor bis zum Energiesektor. In Deutschland arbeiten fast 5.000 Personen für AKKA: Und 650 (unter ihnen etwa 150 noch nicht engagierte Jungentwickler) ­erhalten in den nächsten Jahren ein neues Zuhause.
Die Adresse Dieselstraße 40 mag zwar etwas rückwärtsgewandt klingen, vor allem da beim ­Zielkunden Volkswagen durch den Dieselskandal seit 2015 einige Dinge ins Wanken geraten sind. Doch das ist lange her, und längst konzentriert man sich bei VW auf jene Themen, die die Zukunft beherrschen.

Autonomes Fahren, E-Antrieb, Konnektivität
Und genau dabei hilft AKKA: „Wir entwickeln im neuen Eastgate auf einer Fläche von 11.800 Quadratmetern unter anderem die Themen Konnektivität,  autonomes Fahren und Elektroantrieb“, sagt Derrick Zechmair, CEO von AKKA in Deutschland. Auch will man hier Prototypen entwickeln, fertigen und testen – Platz dafür gibt es genug.
„Wir stellen uns den Herausforderungen – und wir haben in den vergangenen 10 Jahren bewiesen, dass wir  die notwendigen Anpassungen in der erforder­lichen Geschwindigkeit umsetzen“, so Zechmair.
Der Ministerpräsident, der im Aufsichtsrat von VW sitzt, hört das gern: „Wir werden in 5 Jahren sehen, dass Wolfsburg und Niedersachsen zu den Gewinnern gehören“, sagt Weil. Nicht alle Autohersteller würden diesen Stresstest überleben: „Doch VW hat gute Chancen, aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen, weil man den Wandel Richtung E-Mobilität und Digitalisierung konsequent umsetzt.“ Zwar werde Niedersachsen „nicht überall in der Champions ­League mitspielen“, weil die Player aus den USA und China manchmal stärker seien: „Aber die digitale Transformation der Mobilität gehört dazu.“
Worte, die bei AKKA positiv aufgenommen wurden. Das neue Labor in Wolfsburg ist bald bereit.