Mit der umfangreichen Teilnahme hat Kfz-Branche hat ein starkes Signal an die Politik gesandt. Denn mit 339 Autohaus-Inhabern bzw. Geschäftsführern, die sich daran beteiligt haben, repräsentiert die Umfrage etwa 15 Prozent der heimischen Markenbetriebe. Das ist auch aus der Präsenz aller Marken erkennbar, die an der anonymen Online-Befragung teilgenommen haben. Dank dem Engagement der Händler haben AUTO & Wirtschaft, der Arbeitskreis der Automobilimporteure (Industriellenvereinigung), das Bundesgremium des Fahrzeughandels und die Bundesinnung Fahrzeugtechnik (Wirtschaftskammer) damit eine breite Argumentationshilfe erstellt, die den Wünschen und Forderungen der Branche bei der Politik Nachdruck verleihen soll.
32 Fragen zur Situation
In 32 Fragen wurden die Autohäuser über die aktuelle Situation in der Corona-Situation befragt. So haben beispielsweise 90 Prozent der Betriebe, die unsere Umfrage beantwortet haben, ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Die Werkstattauslastung in den Monaten April und Mai beträgt normalerweise 86 Prozent, heuer lag diese durchschnittlich bei 51 Prozent. 95 Prozent der Betriebe rechnen mit einem Wertverlust beim Gebrauchtwagenbestand, wobei ein Preisverfall von durchschnittlich 22 Prozent angegeben wird. Selbst beim Neuwagen gehen 76 Prozent von einem Wertverlust, und zwar in der Höhe von 15 Prozent aus. Über 64 Prozent der Betriebe rechnen gar nicht mehr damit, dass die Neuwagen mit Gewinn verkauft werden können.
Stückzahl-Einbruch
Die Corona-Situation hat natürlich auch massive Auswirkungen auf die Stückzahl: Der Einbruch bei den Neuwagen-Verkäufen wird laut den befragten Betrieben 54 Prozent betragen, bei den Gebrauchtwagen 47 Prozent. An einen Aufholeffekt im 2. Halbjahr glauben dabei nur wenige Betriebe. So rechnen beispielsweise fast 64 Prozent mit einem Rückgang im Gewerbekundengeschäft im 2. Halbjahr. Der Umsatzverlust, den die befragten Betriebe für heuer prognostizieren bzw. befürchten liegt bei 35 Prozent. Fast 65 Prozent rechnen aus diesem Grund mit einer negativen Umsatzrendite für das Jahr 2020.
Konjunkturmaßnahmen notwendig
Obwohl mehr als die Hälfte der Betriebe die Hilfsmaßnahmen der Regierung als positiv bewerten, werden weitere Konjunkturbelebungsmaßnahmen gefordert. An oberster Stelle der Wunschliste steht mit 70 Prozent eine Ökoprämie, knapp gefolgt vom Vorsteuerabzug. Auch Förderkredite sowie die Stundung von Zahlungen sind für österreichische Kfz-Betrieb wichtig. Sollten keine Konjunkturmaßnahmen kommen, würden fast 40 Prozent der Autohäuser ein Überleben nur mit dem Abbau von Arbeitsplätzen schaffen. Dabei wird eine Arbeitsplatzreduktion von durchschnittlich 12 Prozent angegeben. 25 Prozent können zum jetzigen Zeitpunkt keine Prognose über ihr Fortbestehen abgegeben, sollten keine Unterstützungsmaßnahmen kommen. •