Beim jüngsten Videogespräch mit Finanzminister Gernot Blümel am 11.05.2020 deponierte Wiens LGO Prof. Komm.-Rat Burkhard W. Ernst aus seiner Sicht die massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie v. a. auf das Autohausgeschäft.
„Das Hauptproblem sind die Banken“, bringt es der Multiunternehmer (Fahrzeughandel, Hotellerie, Film, Immobilien) in der Videokonferenz mit 16 unterschiedlichen Branchenvertretern auf den Punkt. Die von der Regierung zu 100 Prozent verkündeten Kreditgarantien zur Rettung der Wirtschaft scheitern bislang, weil die Banken aufgrund der AWS-Vorschriften (Austria Wirtschaftsservice) trotz gelockerter EZB-Regeln (Europäische Zentralbank) kein Risiko bei der Bonitätsprüfung eingehen wollen.
Auch beim Härtefonds für Großunternehmen, bei dem die Republik Österreich 90 Prozent die Haftungsübernahme zugesagt hat, fließen aufgrund penibler Prüfungsvorgänge via Bank und COFAG (Corona-Bundesfinanzierungsagentur) nur spärlich Gelder an die Antragsteller.
Betreffend Kurzarbeit – es sollte ein Schreiben des AMS (Arbeitsmarktservice) reichen, um für Löhne und Gehälter eine Liquiditätsüberbrückung von der Bank zu erhalten – akzeptieren Geldinstitute bislang „diese Bankgarantie“ kaum, zählt Ernst dem Finanzminister weitere Unzulänglichkeiten in den Regierungsversprechen auf. Ein Großteil der Firmen hätten bis dato weder vom AMS noch von der Hausbank die angemeldete Kurzarbeit genehmigt bekommen. Keine rasche Lösung des im Juni fälligen Urlaubsgeldes werde, so Ernst, die Kündigungs- und Insolvenzwelle beschleunigen.
Blümel hat Ernst und weiteren 16 Vertretern aus den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen zugesagt, sich in seinem Ressort mithilfe seines Kabinettchefs Dr. Manuel Zahrer und seines Nationalratsabgeordneten Karl Mahrer um jeden einzelnen Fall zu kümmern und Abhilfe vor allem bei den Banken zu schaffen.