Wissen Sie, was eine „Kappenfrisur“ ist? Nun, so nennt man in manchen gebirgigen Landstrichen, die ich näher kenne, einen Haarschnitt, der am besten zur Geltung kommt, wenn er unter einer Mütze getragen wird. Entsprechend werden sich in den kommenden Wochen jene zu den Krisengewinnern zählen dürfen, die von Mutter Natur mit einem „Maskengesicht“ ausgestattet wurden. Man sieht, es ist nicht alles schlecht.
Es ist viel von einer „neuen Normalität“ die Rede, an die wir uns gewöhnen sollen. Abstandsregeln zählen zu ihren begrüßenswerteren Aspekten, dass ich im Blindflug durch den Supermarkt irre, weil wegen der in meinem Fall sehr kleidsamen (siehe oben) Maske permanent die Brille beschlägt, weniger.
Wie Begrüßungen künftig ablaufen, wird auch noch spannend. Passend zum Medizinprodukt in der Visage, könnten sich asiatische Verbeugungsvarianten bis hin zum rituellen Kotau im Chefbüro zur Usance mausern.
Salutieren hingegen wäre mir irgendwie zu militärisch; außerdem hab ich als Wehrmann gelernt: nur in Uniform. Überhaupt sind alle Begrüßungsformen mit erhobenen Händen seit den 1930er-Jahren irgendwie heikel. Vielleicht grüßen wir ja in Zukunft per Stopp-Corona-App, die tauscht einen „digitalen Handshake“ aus. Der funktioniert nicht nur kontaktlos, sondern auch, ohne dass Grüßer und Gegrüßte davon etwas mitbekommen. Zweifelsohne sehr modern, aber wie viele High-Tech-Lösungen ein bissl gefühlskalt.
Ein Krisenverlierer steht seit dem Wochenende fest: Papst Franziskus musste den heurigen Ostergottesdienst vor leeren Rängen über die Bühne bringen, als Tele-worshipping sozusagen. Tja, der Petersdom hat nun einmal deutlich über 400 Quadratmeter. System-irrelevant. Selig die Baumärkte…