Sie sind Meister im Inszenieren, die Franzosen, das muss man ihnen lassen: Zur Weltpremiere ihres nur 2,41 Meter kurzen Winzlings ließen sie ein ganzes Stadion umbauen. In der "La Défense Arena", wo sonst Rugby gespielt wird, präsentierten der erst seit Mitte Jänner amtierende Markenchef Vincent Cobée und sein Team den neuen Ami. Mit diesem Auto läutet Citroën seine Offensive am Elektroauto-Markt ein. Aber bis das Auto nach Österreich kommt, wird noch viel Strom in den Donaukraftwerken produziert werden. "Frühestens im Jahr 2021 wird es so weit sein", sagt Marketing-Direktor Mag. Lukas Steiner.

Denn zuerst müssen einige Fragen abgeklärt werden, etwa: "Welche Chancen sehen die Händler?" Und der Importeur will auch schauen, wie es in jenen Ländern läuft, wo der Ami schon ab Juni (Frankreich) oder im Laufe des Jahres (Deutschland, Spanien, Italien, Belgien, Portugal) eingeführt wird.

So weit alles klar: Doch der Ami ist längst nicht das einzige Elektroauto, das Citroën heuer auf den Markt bringt. Schon im Juni kommt der C5 Aircross Plugin, der laut Hersteller eine rein elektrische Reichweite von 55 Kilometern schaffen soll. Gegen Ende dieses Jahres (spätestens Anfang 2021) geht es richtig los, und zwar mit einemvollelektrischen Schrägheck-Pkw im C-Segment ebenso wie dem Space Tourer. Auch zwei vollelektrische Nutzfahrzeuge, den Jumper und den Jumpy, steckt Citroën rund um den nächsten Jahreswechsel an die Ladesäulen. 2025 soll die Modellpalette zu 100 Prozent elektrifiziert sein.

Doch was bedeutet diese Offensive für die Händler? Mag. Christoph Stummvoll, der die Kommunikation des PSA-Konzerns in Österreich leitet, erinnert an die lange Tradition, die Citroën in diesem Bereich hat -etwa mit dem Saxo Electrique ab 1991 und den AX Electrique ab 1993. "In der jüngsten Vergangenheit hatten wir das Nutzfahrzeug Citroën Berlingo als Elektrofahrzeug im Angebot und auch das Kooperationsmodell Citroën C-Zero."

Ladestationen und Schulungen Trotz dieser Erfahrung sei -im Hinblick auf die zunehmende Dynamik der Elektromobilität -für alle Citroën-Autohäuser eine gute Vorbereitung sehr wichtig, sagt Stummvoll: "Denn nach und nach werden die Kunden nach elektrifizierten Autos fragen und eine entsprechende Beratung erwarten." Die neuen Low-Emission-Fahrzeuge werden von allen Citroën-Händlern verkauft und serviciert: "Somit muss der gesamte Ablauf im Autohaus, vom Beratungsgespräch im Schauraum über die Probefahrt und Auslieferung bis hin zur Wartung gut vorbereitet sein." Dazu gehöre auch eine Ausstattung der Standorte mit adäquaten Ladestationen ebenso wie Schulungen für die Mitarbeiter im Verkauf und in der Werkstatt. "Diese werden je nach Markteinführung und Modell als E-Learnings und/oder als physische Trainings sukzessive angeboten und durchgeführt."