"Such dir etwas, was du liebst, mach es zu deinem Beruf - und du wirst keinen Tag in deinem Leben arbeiten!" Diesen hübschen Spruch, Konfuzius zugeschrieben, könnte man vom Beruf auch auf den Arbeitgeber umlegen. Seit einigen Jahren ist es gerade bei großen Firmen Usus, mittels "Employer Branding" Bewerber anzulocken. Auch für kleine und mittelständische Betriebe ein probates Mittel gegen den Fachkräftemangel?

Wertschätzung wird wichtiger

Die Beratungs-und Zertifizierungsagentur "Great Place To Work" (GPTW) hilft Betrieben, sich als Arbeitgeber am Markt gut zu positionieren. Österreich-Chefin Mag. Doris Palz: "Betriebe, die sich als attraktiver Arbeitgeber sichtbar machen, haben weniger Probleme, qualifizierte Mitarbeiter zu finden." Im Zentrum der GPTW-Philosophie stehen die Grundwerte eines Unternehmens gegenüber seinen Kunden - die man bewusst auf die Mitarbeiter umlegt. Das gelte etwa für Vertrauen ins Management, dass Versprechen auch eingehalten werden.

Mag. Barbara Weiss, Personalverantwortliche für die Denzel-Gruppe, sieht noch einen weiteren Aspekt des "Employer Branding": "Man ist als Arbeitgeber heutzutage gläsern, vor allem durch die sozialen Netzwerke, in denen auch der Arbeitgeber bewertet wird." Denzel ist vom Wirtschaftsmagazin "Trend" nach 2018 auch 2019 als "Österreichs bester Arbeitgeber" in der Kategorie Einzelhandel ausgezeichnet worden -"auch wegen unseres innovativen Aus- und Weiterbildungssystems sowie des betrieblichen Vorschlagswesens, bei dem Mitarbeiter im 'Denzel Lab' ihre Vorschläge einbringen können", so Weiss. "Ein marktkonformes Gehalt ist heute die Basis; es geht Mitarbeitern mehr und mehr um Wertschätzung und solche Mitgestaltungsmöglichkeiten", ist sie überzeugt.

Als unabdingbar sehen beide Personalprofis einen Karriere-Teil auf der Firmenwebsite, auf dem Interessierte alles Wissenswerte zur Arbeit im Betrieb finden. Und beide betonen die Wichtigkeit, regional und online Präsenz zu zeigen. "Gehen Sie in die Schulen und nehmen Sie Ihren Lehrling mit", rät Palz Unternehmern: "Damit die Jungen von einem Jungen hören können, was die Arbeit in Ihrem Betrieb ausmacht. Das erzeugt Vertrauen."