Welche Neuheiten plant AUTO1. com?
Nikolaus Menches: Wir planen in erster Linie einen weiteren Ausbau unseres Marktanteils und arbeiten an neuen Entwicklungen innerhalb unserer bestehenden Geschäftsbereiche. Nach mehr als 5 Jahren haben wir einen festen Platz und wollen unsere Partnerschaften mit dem österreichischen Fahrzeughandel weiter intensivieren.
Was waren 2019 die interessantesten Segmente?
Menches: Wir konnten 2019 einen klaren Trend in Richtung des "klassischen" Gebrauchtwagen beobachten. Viele Händler haben ihre Jung- und Jahreswagen-Portfolios um "echte Gebrauchte" ergänzt. Wir sehen einen Trend hin zu schnellerer Drehung. Im Wesentlichen geht es darum, einen Anteil des C2C-Geschäfts wieder zurück in den Handel zu holen. Die Margen im Bereich dieser Fahrzeuge sind trotz Aufbereitungs- und Reparaturkosten im Vergleich zum eingesetzten Kapital für Händler sehr attraktiv. Dieser Trend wird sich fortsetzen, aber der Markt wird die Richtung vorgeben. Wichtig ist, dass wir Klarheit im Bereich NoVA, WLTP und Sachbezüge haben. Dadurch sehe ich die Chance, dass viele Konsumenten, die 2019 zurückhaltend waren, 2020 eine Kaufentscheidung für ein Neu- oder Gebrauchtfahrzeug treffen.
In welchen Segmenten suchen Händler eher vergeblich bzw. wo hätten sie gern mehr Angebot?
Menches: Bei mehr als 870.000 Gebrauchtwagenumschreibungen in Österreich sehe ich in jedem Segment noch enormes Potenzial für den Fahrzeughandel. Durch bessere Reparaturmethoden, Ersatzteillogistik und strukturierte Ankaufskanäle, wie AUTO1.com, erschließen sich neue Möglichkeiten. Unsere Mitarbeiter unterstützen die Händler aktiv bei der europaweiten Suche nach dem passenden Fahrzeug, aber auch beim Aufzeigen neuer Möglichkeiten. Der Charme eines Online-Portals ist aber, dass der Händler 24 Stunden, 7 Tage die Woche selbst aktiv kaufen kann.
Welche Rollen spielen Elektro- oder Hybridautos in Ihrem Business? Welche Erwartungen haben Sie?
Wir handeln Mobilität, unabhängig vom Antriebskonzept. Bei den Alternativantrieben hatte das E-Auto 2019 beim Wachstum die Nase vorn. Wir spüren hier eine erste Professionalisierung auf Händlerseite mit Fokus E-Fahrzeug. Nicht zuletzt wird es eines funktionierenden Gebrauchtmarkts bedürfen, wenn die hohen, geforderten Stückzahlen am Neuwagenmarkt erreicht werden sollen. Wer heute in ein E-Fahrzeug investiert, will wissen, dass er es in ein paar Jahren vernünftig wieder verkaufen kann.