Demnach mussten im Bereich Transportmittel/Kraftfahrzeuge 2019 insgesamt 173 Unternehmen Insolvenz anmelden, ein Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (171 Fälle). Über 99 Unternehmen (2018: 97) wurde Konkurs eröffnet - das entspricht einem Zuwachs von 2,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2018. Auf Vorjahresniveau stagnierten die mangels kostendeckenden Vermögens nicht eröffneten Insolvenzverfahren mit 74 (2018: 74) Fällen. Positiv entwickelten sich die geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten, die von 72,7 Mio. Euro (2018) auf 31,6 Mio. Euro (-56,5 Prozent) zurückgingen.

Auch die Zahl der Gesamtinsolvenzen inÖsterreich stagnierte 2019 mit 5.018 Fällen und liegt laut KSV 1870 nur minimal über 2018. Die eröffneten Verfahren verzeichneten ein Plus von 1,4 Prozent auf 3.026 (2018: 2.985) Fälle, während die mangels Vermögens nicht eröffneten Verfahren auf 1.992 geringfügig sanken. Insgesamt seien laut KSV mit 17.000 Dienstnehmern 2019 weniger Menschen von den Insolvenzen betroffen gewesen, auch die Passiva seien um 18 Prozent auf 1,69 Milliarden (2018: 2,07 Milliarden) Euro gesunken. In der Analyse wurden die stärksten drei Branchen (Unternehmensbezogene Dienstleistungen, Bauwirtschaft, Gastgewerbe) nach Fällen und nach Passiva gereiht. Hier habe es kaum Überraschungen gegeben, was mit der Eigenart der jeweiligen Unternehmen zu tun habe (Kapitalintensität), aber auch mit der Grundgesamtheit von Unternehmen einer Branche, so der KSV 1870.

2020 wird schwieriger als 2019 Dr. Hans-Georg Kantner, Leiter Insolvenz KSV 1870 Holding, warnt: "So bedeckt" habe sich "das Wirtschaftsklima schon lange nicht mehr gezeigt: Sinkendes Wachstum, wohin man blicke, und entsprechend vorsichtig nach unten revidierte Prognosen". "Mit Sicherheit lässt sich aber sagen: 2020 wird schwieriger als 2019 werden und Absatzprobleme wie etwa der Automobilindustrie werden die heimischen Zulieferer nicht vollkommen verschonen können. Privater Konsum und Tourismus werden 2020 eventuell Schwächen der Konjunktur auffangen müssen." Doch es sei nicht auszuschließen, "dass dies fromme Wünsche bleiben, denn heimische Ersparnisse wurden schon nach 2008 'geplündert' bzw. investiert und ausländische Touristen bleiben 'über Nacht' aus, wenn in ihren Heimatländern Schmalhans Küchenmeister wird". So könne die Prognose für 2020 vorsichtig ausfallen: Ein leichter Zuwachs im niedrigen einstelligen Prozentbereich sei bei Unternehmensinsolvenzen daher durchaus zu erwarten. (DSC)

Die größten Konkurse in der Autobranche

Die größten 10 Insolvenzen im Bereich Transportmittel/Kraftfahrzeuge 2019 laut KSV1870 sind:

Anneliese A. Ebner Gesellschaft mbH/Guntramsdorf (5 Mio. Euro Passiva) Milan Automotive GmbH/Leobersdorf (3 Mio. Euro Passiva) Autohaus Radl GmbH/Amstetten (1,5 Mio. Euro Passiva) Madisma R&D GmbH/Haid und Pasching (1,4 Mio. Euro Passiva) Christian Pirz/Liezen (1,4 Mio. Euro Passiva) TIS TD Tankstellen Diskont GmbH/Wien (1,3 Mio. Euro Passiva) Autohaus Sühs GmbH/Freistadt (1,1 Mio. Euro Passiva) Ing. Feliks Sieniuc (Feliks Autoaufbereitung e. U.)/Wien (1 Mio. Euro Passiva) "Reifen 2000" Handels GmbH/Wien (1 Mio. Euro Passiva)

Sagad GmbH/Wien (1 Mio. Euro Passiva)