Zunächst wurde der Aufsichtsrat neu aufgestellt. Unternehmensberaterin Mag. Ulrike Andres (59) hat von Mag. Michael Stift (60) den Vorsitz übernommen. Sie wird sich mit den beiden anderen Aufsichtsräten Anwalt Dr. Franz Guggenberger (58) und dem ehemaligen Vorsitzenden halbjährlich die Führung teilen. Neu ist, dass Margarete Birner (82) mit Guggenberger erstmals auch ein Aufsichtsratsmitglied stellt.

Enger Vertrauter der Familie Laut unseren Exklusiv-Berichten in AUTO-Information vom 27. September 2019 und 18. Oktober 2019 wurden damit auch die Weichen für eine künftige Dreier-Geschäftsführung gestellt. Das Geschäftsführer-Duo Mag. Andreas Birner (57) und Franz Lettner (48) bekommt spätestens im April 2020 mit Dipl.-Kfm. Gerhard Körber (62) einen Sprecher der Geschäftsführung. Der ZF-Manager, enger Vertrauter der Familie Birner, wagt am Ende seiner Laufbahn ein riskantes Abenteuer, denn beim Familienunternehmen sind die wunderbaren Jahre vorbei. Die 2018er-Bilanz weist bei 134 Millionen Euro Umsatz nach Steuern (plus 5 Millionen Euro) nur noch 16.000 Euro Gewinn aus und der begründet sich in Sondererlösen aus Mietnachlässen. Das laufende Geschäftsjahr ist geprägt vom immer härteren Preiswettbewerb bei rückläufigem Geschäftsvolumen. Zuletzt machte die per Jahresende geplante Filialschließung im steirischen Gleisdorf die Runde.

Vor diesem Hintergrund ist wohl auch der "stille" Wiedereintritt von Firmenmitbegründerin Margarete Birner zu sehen, die mit ihrem stattlichen Privatvermögen der Birner GesmbH finanziellen Rückhalt geben kann. Die Söhne Walter und Andreas Birner halten je 37 Prozent, Mutter Margarete 26 Prozent am Groß- und Einzelhandelshaus für den Kfz- und Industriebedarf mit aktuell 30 Standorten und etwas mehr als 600 Beschäftigten.

Jedenfalls ist das Familienunternehmen in keinen unmittelbaren Geldnöten und kann in allen Denkrichtungen in die Zukunft blicken. Bei Birner hält man bei einem rigorosen Sparprogramm die aktuelle Branchenlage für beherrschbar. Gelingt dem neuen Führungskörper der Kraftakt, ist man für jede Übernahme tauglich. Daran will Margarete Birner jedoch nicht denken.