Sie ist eine von aktuell 16 Lehrlingen und eine von 4 Technikerinnen beim ÖAMTC Steiermark. Und sie ist Staatsmeisterin der Kfz-Technikerlehrlinge 2019. Mitte September ließ Leonie Tieber vom ÖAMTC Feldbach beim Bundeswettbewerb alle Männer hinter sich, mit einem saftigen Vorsprung von 16 Prozent. "Das hat mich schon gefreut, die Staatsmeisterschaft war aber im Grundedie Draufgabe", schildert die 19-Jährige aus Paldau, die zuvor den Landeslehrlingswettbewerb gewonnen hatte. "Dafür sind wir in der Firma sehr gut vorbereitet worden, da war meine Erwartung groß."
Präzises Vermessen
Zu absolvieren waren ein Theorietest, bei dem "von A bis Z alles gefragt worden ist", und neun praktische Stationen. Bei diesen musste beispielsweise der Kraftfluss der einzelnen Gänge in einem Getriebe bestimmt, der Fehler bei einem defekten Dieselmotor gefunden oder ein Fahrwerkpräzise vermessen werden. Einen Tag lang musste sehr exakt und auf Zeit gearbeitet werden, Tieber schaffte alles mit Bravour.
Liebe zum Zangln
Der Grundstein für Tiebers Affinität zu Autos und Technik wurde im Gasthaus ihrer Eltern gelegt, vielmehr in den Garagen des Innenhofs. Dort war ein Autocrash-Team eingemietet -und Leonie durfte als Kind schrauben helfen und Karosserie streichen. "Ich war oft den ganzen Tag dort." Die Kfz-Technikerlehre beim ÖAMTC in Feldbach war die logische Konsequenz für die ehrgeizige junge Frau.
Ja, auch Frauen schrauben an Autos Freut es sie oder nervt's, wenn sie auf ihren "männerdominierten Beruf" angesprochen wird?"Kommt darauf an", so Tieber, die Anerkennung schätzt und mit Geringschätzung wenig anfangen kann.
Nächstes berufliches Ziel für die frisch gebackene Staatsmeisterin sind der Abschluss der Berufsschule und die Lehrabschlussprüfung. Auf der To-do-Liste steht auch die Meisterprüfung, nur der Zeitpunkt ist noch offen. Fix ist: Sie möchte beim ÖAMTC bleiben und nach der Ausbildung in den Pannendienst wechseln. "Ich möchte den Leuten in einer Notsituation auf der Straße helfen." (PEW)