Der Anteil von E- und Hybrid-Kfz wächst kontinuierlich. 2020 kommt eine Vielzahl von neuen Hybrid- und E-Modellen auf den Markt. Für freie Karosserie- und Lackierfachbetriebe bedeutet diese Entwicklung, dass sie im Reparaturalltag auch mit Fahrzeugen mit Elektroantrieb rechnen müssen.

Immer mehr Hybrid-Fahrzeuge

"Vor allem der Anteil an Hybrid-Fahrzeugen wächst stetig", erzählt Reinhart Clark, Inhaber von Clark's Karosserie-Dienst in Wien. Die Schäden betreffen alle Bereiche - vom Kleinschaden bis zur Unfallreparatur. "Kleinere Auffahrunfälle sind häufig", so Clark. Er selbst und sein gesamtes Team sind seit Frühjahr nach HV1 ausgebildet.

Die gleiche Erfahrung -immer mehr Kunden mit Hybridautos -macht auch Michael Braun von Car-Rep Autolackier GmbH. "Vorausblickend sind alle unsere Mitarbeiter nach der Ausbildungsstufe HV1 und 8 Personen nach HV2 geschult", berichtet er. Das Karosserie- und Lackunternehmen mit 6 Standorten in Wien und NÖ und 55 Mitarbeitern ist gut aufgestellt, um Hybrid- und Elektroautos instand zu setzen.

Hagelschaden an E- und Hybrid-Autos

Bei der Hagelschadenreparatur sind Dellentechniker mit neuesten Modellen mit Elektroantrieb konfrontiert, besonders wenn sie vor Ort in Autohäusern arbeiten. Dominik Denk, Geschäftsführer von CAR-REP-Profiteam Denk, sieht die HV1-Ausbildung als Standard für alle, die Autos reparieren. "Wir haben alle Mitarbeiter nach HV1 geschult, und ich kann es jedem in der Branche empfehlen", sagt der Spezialist für Dellenreparatur. "Wir haben jede Woche mit E- und Hybrid-Autos zu tun. Mobile Dellendrücker können sich nicht aussuchen, welches Auto repariert wird." Seine Mitarbeiter wissen über den sicheren Umgang mit Hochvolt Bescheid. Es betrifft sowohl Zerlegearbeiten als auch die Wahl der Reparaturmethode -z. B. Hebel- oder Klebetechnik.

HV1 als Standard, HV2 und HV3 für Fortgeschrittene

Bei der HV1-Schulung lernen Karosseriebautechniker und Lackierer die Bauweise des HV-Systems, Verhaltensregeln für Arbeiten an E-Fahrzeugen, Verwendung von Schutzausrüstung und Erste-Hilfe-Maßnahmen.

In der Stufe HV2 geht es um Spannungsfreischaltung, Sicherung gegen Wiedereinschalten, Reparatur und Wiederinbetriebnahme des HV-Systems.

HV3 ist für Experten bestimmt - hier lernt man u. a. die Reparatur an Fahrzeugen, die nicht nach Herstellerangaben instand gesetzt werden können, z. B. nach einem Unfall, aber auch Messarbeiten am eingeschalteten HV-System oder das Erneuern von Batteriezellen.

Die HV-Ausbildung ist wichtig, damit Werkstattmitarbeiter mit Elektro- und Hybridfahrzeugen umgehen lernen. Kennt man mögliche Gefahren und die nötigen Maßnahmen, verliert Hochvolt den Schrecken. Fahrer von Elektro und Hybrid sind dann in der Reparaturwerkstatt herzlich willkommen.

WN-Technical Training

Emanuel Wulgarellis und Andreas Nunberg, Kfz-Sachverständige mit über 15 Jahren Berufserfahrung, sind Gründer der WN-Technical Training GmbH. Die Profis aus der Kfz-Branche führen Hochvolt-Ausbildungen der Stufen HV1, HV2 und HV3 durch. Dabei berücksichtigen sie die Bedürfnisse der Reparaturwerkstätten, deren Abläufe sie aus ihrer langjährigen Tätigkeit in der Branche besonders gut kennen. Zum Thema "Brandursachen im Kfz-Bereich" bieten die Experten Vorträge und Trainings mit realen Versuchen bei Kraftfahrzeugen aller Art an. Außerdem beraten sie Unternehmen zu den Themen Haftung und Recht, Arbeitssicherheit und Sicherheitstechnik, persönliche Schutzausrüstung, Arbeitsplatzgestaltung, Einrichtung von Quarantäneplätzen und Entsorgung.