Mazda hat zwar heuer erstmals seit 3 Jahren Platz 1 bei den mittleren Marken an Kia abgegeben, sich aber im Schnitt dennoch von 7,24 auf 7,41 Punkte verbessert und wie im Vorjahr Platz 5 unter 25 Marken erreicht. Sind Sie zufrieden?
Heimo Egger: Ja, natürlich freut uns das sehr. Dieses gute Ergebnis ist wohl auch eine Folge dessen, dass wir im Vorjahr mit 10.739 Neuzulassungen das beste Ergebnis seit 2010 erreicht haben. Das wirkt sich natürlich auch in der Werkstatt aus. Heuer sind wir gut mit dem Mazda3 gestartet, und in der Umfrage merkt man schon die Vorfreude auf den CX-30, der unmittelbar danach bei den Händlern gestartet ist.
Wenn man sich die 8 Fragen im Kapitel Beziehungen ansieht, hat Mazda 5 gewonnen und liegt mit einem Wert von 8,32 ganz klar vor allen anderen Herstellern. Haben Sie einen Tipp an die Kollegen?
Egger: Der Händler ist unser Kunde: Wir machen zu bestimmten Themen und Anlässen Workshops. Und bevor wir ein wichtiges Projekt ausrollen, diskutieren wir es mit einer Gruppe von 10-15 Händlern vorab. Diese Händler wechseln je nach Thema.
Wie oft treffen Sie sich mit den Händlern?
Egger: Drei Mal im Jahr mit allen, entweder bundesweit oder bei regionalen Konferenzen.
9,37 ist ein Traumergebnis bei den persönlichen Beziehungen
Egger: Wir suchen den Kontakt zu den Händlern auf mehreren Ebenen, nicht nur durch Gebietsleiter. Die Verantwortlichen im Verkauf, im Kundendienst und im Marketing besuchen regelmäßig die Händler. Und auch ich schaue jedes Jahr bei einer relativ hohen Zahl von Händlern persönlich vorbei. Außerdem können die Händler uns alle in Klagenfurt sehr schnell erreichen, und wir versuchen auf die Anliegen der Händler rasch zu reagieren.
Nummer 1 unter 25 Marken ist Mazda bei der Vereinbarung der Jahresziele und bei der Erreichbarkeit der Zielvorgaben. Wie läuft das?
Egger: Unser Grundsatz ist: Bei Zielen im Verkauf und im Aftersales muss alles nachvollziehbar und nicht willkürlich sein. Wir versuchen dem Händler das Ziel transparent zu erklären.
Warum ist Mazda Erster, wenn es um die Angemessenheit der Servicestandards geht?
Egger: Wir schreiben unseren Partnern nichts vor, was sie in der Werkstätte nicht brauchen. Jede Investition müssen sie ja auch verdienen.
Bester unter allen 25 Marken ist Mazda auch beim Schulungsangebot. Wie viel Zeit muss ein Händler im Schnitt dafür einplanen?
Egger: Für den Verkauf gibt es bei jedem neuen Modell eine Produktschulung. Je nach Thema und Verkaufsebene sind es 4-5 Tage an Schulungen pro Jahr. Bei der technischen Komponente haben wir ein zweistufiges System und schulen regional kleine Gruppen, indem wir zu den Händlern fahren. Dazu kommen 2-3 Tage im Technikzentrum in Klagenfurt pro Jahr. Doch wir haben für Verkauf und Technik auch das E-Learning ausgebaut. Das wird schon gut angenommen und wird in den kommenden Jahren noch relevanter werden.
Geht es um After Sales, ist Mazda Bester bei den mittelgroßen Marken. Was haben Sie verbessert?
Egger: Dieses Thema war uns über Jahre sehr wichtig, weil es ums Geldverdienen geht. Wir haben uns unter anderem der technischen Hotline gewidmet: Wie schnell können wir dem Händler oder Kunden helfen? Unser Teilelager in Klagenfurt gewährleistet die Versorgung der Händler über Nacht, hat eine sehr gute Lieferfähigkeit und eine sehr geringe Fehlerrate.
Ein nicht so erfreuliches Thema zum Schluss: Sieht man sich die Zukunftsfähigkeit der Herstellermarke und die Innovationen bei alternativen Antrieben an, liegt Mazda unter dem Schnitt aller Marken. Wann wird sich dieser Bereich verbessern?
Egger: Aus Händlersicht gibt es noch kein Elektroauto, doch das auf der Tokyo Motor Show Ende Oktober gezeigte Fahrzeug werden wir im September 2020 haben. Der Hersteller hat sich in den vergangenen Jahren darauf konzentriert, den Verbrennungsmotor weiter zu optimieren. Skyactiv-X wird in den kommenden Jahren sehr wichtig bleiben. Und 2021 kommt auch unser erstes Fahrzeug mit Plug-in.