Seit April produziert die koreanische Nexen Tire im neuen, nahezu wie von Geisterhand gesteuerten tschechischen Reifenwerk Zatec Reifen in Europa. Mit der Eröffnung des Europawerks plant Nexen Tire die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Reifenprodukten, die auf den europäischen Markt zugeschnitten sind.

Hohe Kapazitäten

ie Präsenz des Werkes 75 Kilometer westlich von Prag und 30 Kilometer östlich der deutschen Grenze stellt für die Koreaner einen wichtigen Meilenstein in ihrer über 70-jährigen Geschichte in Europa dar. Von Zatec aus sollen gezielt die Bedürfnisse globaler Automobilhersteller wie Škoda, Porsche, Daimler, Volkswagen, Renault, Fiat oder etwa Hyundai erfüllt werden, verdeutlicht CEO Travis Kang Nexens Ziel, das Geschäft in der Erstausrüstung weiter voranzutreiben. Aktuell wird etwa der Porsche Cayenne mit dem N'Fera Ru1 ausgerüstet.

Die in Magenta-Firmenfarben auffällige Nexen Tire kann, wenn es der Markt hergeben sollte, in Zatec bis zu 11 Millionen Reifen für den europäischen Markt produzieren. Neben den beiden koreanischen Werken in Yangsan und Changnyeong existiert auch eine Reifenfabrik im chinesischen Qingdao.

Reifenersatzbedarf im Fokus

Zur Steigerung seiner Markenbekanntheit hat Nexen Tire seinen Marketingschwerpunkt auf den Sport gelegt. Neben Baseball und Speed-Racings spielt Fußball eine eminente Rolle. Manchester City oder aktuell der deutsche Pokalsieger Eintracht Frankfurt macht die TV-Zuseher auf die aufstrebende Reifenmarke aufmerksam. Aber auch universitäre Forschungseinrichtungen in Korea machen von sich reden.

Auf Basis dieser Aktivitäten nimmt Peter Gulow, seit Mai dieses Jahres auch Geschäftsführer der deutschen Nexen-Repräsentanz, die ambitionierten Wachstumsziele und Herausforderungern im heftig umkämpften Reifenersatzbedarfsbusiness an.

In Österreich hat Gulow seinen Anker beim Linzer Reifenhändler Wondraschek festgemacht, vor Ort betreut von Christian Jelinek. Nexen sieht sich nunmehr in der Lage, jede Verfügbarkeit im Land bedienen zu können. "Das klappt jetzt mit der europäischen Produktionskapazität viel besser", umgeht Jelinek das Thema Verkaufsziel - von Nexen wird eine sechstellige Zahl skizziert - und richtet den Blick ins Land, wo er anhand der Erstaurüstungskontrakte erheblichen Ersatzbedarf ausmacht, den Nexen für sich nutzbar machen will.