Wir haben ein bisschen in den unendlichen Zahlenreihen der Eurotax geforscht: Und da sieht man auf einen Blick, dass der Gebraucht wagenmarkt für Elektroautos ein komplett neues Phänomen ist. Wissen Sie, wie viele Stromer aus zweiter Hand im Jahr 2008 den Besitzer wechselten? Exakt 11 Stück waren es (10 Citro ën Saxo und 1 Renault Clio) - das waren lächerliche 0,00149 Prozent aller Gebrauchtautos (738.690 Stück).
Fünf Jahre später, also 2013, sah die Welt schon ganz anders aus: 251 gebrauchte E-Autos waren zwar immer nur 0,030 Prozent aller Autos aus zweiter Hand, doch diese verteilten sich auf 14 verschiedene Modelle (mit dem Opel Ampera an der Spitze vor dem Renault Fluence und dem Citro ën C-Zero).
Mehr als 1.300 gebrauchte Autos auf Plattformen
Wieder ein halbes Jahrzehnt später, 2018, wurden in Österreich 2.943 gebrauchte E-Autos verkauft (0,336 Prozent Anteil am Gesamtmarkt). 28 verschiedene Modelle mit Renault Zoe, BMW i3 und Tesla Model S auf den Rängen 1 bis 3. Und die Spitzenreiter von 2013: Opel Ampera auf Platz 18, Renault Fluence als 15. und Citro ën C-Zero immerhin auf Platz 10.
Laut willhaben.at wurden zwischen Mai 2018 und April 2019 auf dieser Plattform mehr als 5.000 gebrauchte Elektroautos angeboten. Die größten Anteile entfielen auf den Renault Zoe, den BMW i3, den Nissan Leaf, das Tesla Model S und den Hyundai Ioniq. Die Preise? Auf willhaben.at standen am 1. September 1.368 Stück zur Auswahl (wobei sich da natürlich auch das eine oder andere Mopedauto oder Golfwagerl hineingeschwindelt hat). Das preiswerteste Auto, ein 21 Jahre alter Citro ën Saxo, kostet 3.000 Euro. Doch Elektroautos neuester Bauart sind natürlich teurer: Ein 6 Jahre alter Renault Zoe (fast 133.000 km) ist mit 7.300 Euro ein wohlfeiles Angebot. Ein Nissan Leaf (2013,73.320 km) ist ab rund 11.000 Euro zu kaufen, beim BMW i3 (2014,58.000 km) ist man ab 14.600 Euro mit dabei.
Bei AutoScout24 waren mit 1. September genau 1.356 Elektroautos im Programm, davon 106 Stück des Elektroauto-Pioniers Tesla. Hier erlebt man die eine oder andere Überraschung: Denn das günstigste Model S (47.500 Euro) wurde in 4 Jahren 144.000 Kilometer gefahren.
Noch eine Frage zum Wertverlust: Laut Renato Eggner von Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement ist der Wertverlust bei E-Autos -absolut gerechnet - natürlich höher, weil neue Fahrzeuge zu einem günstigeren Preis mit höherer Reichweite auf den Markt kommen. "Relativ ist der Wertverlust nicht so hoch. Die Nachfrage bei den Rückläufern ist gut, wir sehen keinen Unterschied zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor."