Die Studie wurde vom Landesgremium des Wiener Fahrzeughandels beim Meinungsforschungsinstitut OGM in Auftrag gegeben. Insgesamt 1.000 Österreicherinnen und Österreicher wurden dazu befragt: „80 bis nahezu 100 Prozent der Pkw-Käufer informieren sich online, 70 Prozent beim Kfz-Fachhandel, aber der Kauf wird nach wie vor größtenteils beim Fachhandel getätigt. Vertrauen und Nähe sind hier ausschlaggebend, vor allem für Ältere und im ländlichen Bereich“, erklärte Bachmayer.

Unterschiede im Kaufverhalten seien sowohl bei den Altersgruppen als auch regional zu erkennen: Traditionelles Verhalten, bei dem sowohl Information als auch Kauf beim Fachhandel stattfänden, manifestiere sich stark in der Altersgruppe 50+ (43 Prozent). Online informieren und online kaufen käme derzeit für lediglich rund 13 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher infrage. Noch geringer sei die Nachfrage bei der Elektromobilität: Nur 2 Prozent der Befragten hätten derzeit fix den Kauf eines Elektroautos geplant. Der niedergelassene Handel werde sich künftig verkleinern: „Wir haben das auch schon 2018 gemerkt, dass es bei den Insolvenzen leider eine Steigerung um 43 Prozent gegeben hat“, so Ernst. Dies sei aber nicht nur auf die Digitalisierung zurückzuführen, „sondern auch auf den Ausdünnungsprozess, der von den Herstellern angestrebt wird“. Ernst glaubt, befragt nach künftigen Entwicklungen, dass es im Handel zu einer Konzentration der Marken kommen werde: „Das haben wir auch in der Vergangenheit schon sehr intensiv gespürt, die Marken werden immer weniger, wie auch die Autohäuser.“

Abschlüsse erfolgen im Autohaus

Die derzeit seitens der Hersteller geforderten Flächen „wird es im Zuge der Verkleinerung nicht mehr geben, denn das wird, genauso wie die Probefahrt, digital erfolgen“. Natürlich werde der Online-Handel im Automobilbereich an Bedeutung gewinnen, dennoch sei der Fahrzeughandel für die Käuferinnen und Käufer sehr wichtig, „denn der Abschluss wird zum jetzigen Zeitpunkt ausschließlich im Auto-haus gemacht“, wie die Studie zeige.

Kunden wollten einen Ansprechpartner und bei diesem auch ein Auto kaufen. Das Autohaus werde sich nicht durch den Preis vom Online-Handel unterscheiden können, sehr wohl aber durch Qualität und Kundenbindung. „Ich glaube, dass es den niedergelassenen Automobilhandel auch in den nächsten 10 Jahren noch geben und dieser auch so funktionieren wird wie bisher, aber mit den notwendigen Wettbewerbsvorteilen der Persönlichkeit, das heißt, wer nicht freundlich sein wird, wird auch diesen Vorteil letztendlich verlieren.“ • (DSC)