Die Erwartungshaltung der Reifenfachbetriebe an die Industrie ist relativ einfach: Man wünscht sich eine Preisstellung, die es ermöglicht, mit den internationalen Großhändlern und Plattformen einigermaßen Schritt zu halten. Dazu werden mit den Vertriebsverantwortlichen vor der Saison Preise, Strategien, Konzepte und natürlich auch Volumen vereinbart, um für alle Beteiligten ein zufriedenstellendes Geschäft zu planen.

Dann kommt das Warten und alle stellen sich die Frage: Was kommt von draußen rein, was ist europaweit noch in den Lagern der Industrie und der Großhändler übrig geblieben und wird nun zum Saisonstart in den Markt gedrückt – Überproduktionen für andere Märkte oder für Automobilhersteller, alte Kontingente, die im letzten Verwendungsjahr noch in den Markt gepresst werden, oder einfach der Lagerdruck, der manche Anbieter schon vor Saisonstart zum Dumping zwingt?

Alle hoffen, dass nichts passiert. In Wahrheit passiert immer irgendetwas, selbst wenn das nicht im Sinne und nicht im Wissen der nationalen Verkaufsorganisationen passiert.

Der Reifenhändler hat immerhin die Möglichkeit, mit seiner Erfahrung auf jene Marken und Produkte zurückgreifen, die sich in den vergangenen Jahren als preisstabil erwiesen haben.