Die vergangenen Wochen waren nicht einfach für Audi: Die Händler konnten ihren Kunden wegen der komplizierten Umstellung auf den neuen Messzyklus WLTP bei Weitem nicht alle Kombinationen von Motoren und Getrieben anbieten. Und der Importeur musste die Betriebe immer wieder vertrösten, weil sich Lieferzeiten verzögerten. Kein Wunder, dass sich der Marktanteil der Ingolstädter heuer nach 8 Monaten in Österreich von 4,93 auf 4,39 Prozent verringerte. Doch jetzt, so heißt es in Salzburg, sei Hoffnung in Sicht. „Bei WLTP erhalten wir wöchentlich neue Freigaben“, sagt Markenleiter Thomas Beran: „Ein Großteil der Motoren ist bereits umgestellt. Doch natürlich nimmt das bei unserer großen Vielfalt einige Zeit in Anspruch.“
Gleichzeitig hatten Audi-Händler und -Importeur den „größten Modellerneuerungsprozess der -Geschichte“ (so Beran) zu bewältigen. Einen Wechsel gab (und gibt) es bei so wichtigen Fahrzeugen wie dem A1, Q3 und dem A6. Nicht zu vergessen: Quasi „nebenbei“ ist der Premiumhersteller ins Elektro-Zeitalter eingestiegen – und dabei kommt Österreich eine wichtige Rolle zu. Immerhin war die Alpenrepublik der zweite Markt (nach den Niederlanden), in dem sich Interessenten mit einer Anzahlung von 1.000 Euro das Vorrecht auf Lieferung des neuen e-tron sichern konnten.
Mehrere hundert Österreicher haben das auch getan – und Beran geht davon aus, dass ein Großteil die Option auf das neue E-Auto tatsächlich einlöst. Nur fünf Tage nach der Weltpremiere in San Francisco stand der Audi e-tron (Kaufpreis: ab 82.000 Euro) für die potenziellen Kunden und ihre Händler in der Panzerhalle in Salzburg bereit – wenn auch vorerst nur zum Anschauen, nicht für Probefahrten. Die ersten SUVs mit einer Reichweite von mehr als 400 Kilometern werden noch vor Weihnachten ausgeliefert, der überwiegende Teil soll im 1. Quartal 2019 folgen.
Händlerverträge: Abschluss im November
Übrigens: Bis Ende November erhofft sich der Importeur mit den Händlern auch den Abschluss der Verträge. „Diese sind mit dem Händlerverband ausdiskutiert: Wir haben meiner Meinung nach einen sehr guten Kompromiss gefunden“, erklärt Beran. Alle Händler hätten die Verträge bereits zugeschickt bekommen: „Unser Ziel ist es, dass sie die Verträge bis Ende November unterschrieben retournieren.“ Beran glaubt nicht, dass es zu Verzögerungen kommt: „Unsere Händler haben eine Zukunfts--Sicherheit: Sie haben gesehen, welche Stärke die Marke Audi haben wird.“ • (MUE)