Die Gründung seiner Karosserie Akademie hat sich bei Wilfried Mennel aus dem persönlichen Bedarf ergeben. "In meiner Funktion als Leiter der Karosserieabteilung in einem Autohaus wollte ich die Mitarbeiter weiter ausbilden, habe aber keine entsprechenden Kurse und Möglichkeiten gefunden." So hat Mennelbald selber Kurse angeboten und mangels geeigneter Schulungsorte sein eigenes Zentrum gegründet. So war im Jahr 2004 die Gemeinde Alberschwende als Partner für Regionalentwicklung und Arbeitsplatzsicherung bei der Umsetzung und der Errichtung der Karosserie-Akademie unterstützend dabei. "Wir haben damals die modernsten Karosseriearbeitsplätze Mitteleuropas gebaut und ich denke, das sind sie noch heute", so Mennel.

Gegenseitiger Wissenstransfer Ein wichtiger Teil des Konzeptes ist das Dienstleistungsangebot, Mennel ist als freie Karosseriewerkstatt tätig und arbeitet hauptsächlich für Privatkunden, vereinzelt auch für Autohäuser. Neben der optimalen Auslastung des Betriebes und der Mitarbeiter profitiert die Akademie von einem laufenden Wissenstransfer aus der Praxis. Die alltäglichen Probleme und Herausforderungen eines Karosseriebetriebes sind damit aus dem eigenen Unternehmen bekannt und können bei den Schulungen praxisgerecht behandelt werden.

Mit seiner Karosserieakademie ist Mennel Partner des Wifi Vorarlberg, Tirol und Salzburg und dort für Kurse und Lehrgänge, berufsbegleitend für Lehrlinge und Facharbeiter bis bin zum Meisterkurs, verantwortlich. "Aktuell ist der derzeit einzigartige Lehrgang zum Karosserie-Reparatur-Manager mit Diplomauszeichnung gleichzeitig auch als Vorbereitung zur Meisterprüfung empfohlen", so Mennel.

Ein großes Anliegen ist Mennel die Fachkräfte-und Lehrlingsausbildung: "Die Lehrlingsproblematik ist aus meiner Sicht ein Versagen der Politik. Jeder Student und Hochschulabgänger wurde seitens der Politik unterstützt, nur die Ausbildung bei Industrie, Gewerbe und Handwerk ist ins Hintertreffen geraten. Wobei ich die Wirtschaftskammer nicht ganz aus der Verantwortung nehmen kann", so der Unternehmer und Trainer.

Duale oder triale Ausbildung

"Die duale Ausbildung ist gut, wir brauchen aber eine triale Ausbildung wie im Bauhandwerk." Hier würden Lehrlinge ergänzend zur Berufsschule und zur Ausbildung in den Betrieben in eine Bauakademie geschickt. "Dort werden Fertigkeiten gelehrt, für die sowohl in der Schule wie auch in den Betrieben heute keine Zeit mehr übrig ist. Die jungen Leute brauchen Praxis! Dann kann das Erlernte im Betrieb umgesetzt werden", erklärt Mennel.

"Wir müssen in unsere Betriebe und in unser Personal investieren, damit wir gute, motivierte Lehrlinge sowie Facharbeiter bekommen" (GEW)