Dr. Eva Glawischnig, bis vor Kurzem unserer Republik "grüne"
Vorzeige-Menschenretterin mit SUV-Affinität, ist in neuer
Karriereplanung ins fesche Novomatic-Kleid geschlüpft, um sogleich
für ihren neuen Dienstherrn - ein Milliardenumsatz schwerer
Spielautomaten-Konzern -klarzustellen, dass man unerwünschte
gesellschaftliche Erscheinungen wie Spielsucht nicht wegverbieten
könne.
Als Politikerin sprach sie genau vom Gegenteil. Für Frau
Glawischnig hat Moral eine äußerst geringe Halbwertszeit.
Zurück in unsere automobile (Schein-)Welt. Die Neuwagenverkäufe gehen
dank Tageszulassungen weiter durch die Decke, die Gebrauchtwagen
ebenso, wenn auch beim Diesel mit gehörigen Preisabschlägen. Keine
Kältewelle, keine gerichtlich verfügten Fahrverbotsdrohungen, keine
ideologisch motivierten Einschränkungen und schon gar nicht
Kaufkraftverlust können der Pkw-Nachfrage was anhaben. Die Wirtschaft
brummt. Tolle Perspektiven!
Die zahllosen Pkw-Standflächen bei den Händlern und in den
Herstellerdepots können sich nicht darüber beklagen, wie lange ihre
automobile Last auf ihnen tatsächlich ruht. Und es schiebt immer mehr
Ware in den ohnehin überfrachteten Markt. Das ruft, flankiert von
jeder Menge Apps, sonder Zahl Internetportale auf den Plan, die bei
der Vermarktung dem klassischen Autohandel "helfen", ihre aufgestaute
Ware wieder loszuwerden. Grenzenlos! Die Schattenseite dieser Spezies
ist der Verlust von Kundenkontakten und Ertragskraft im klassischen
Autohandel.
Die Autohandelsszene muss digitaler werden, geben darauf
Perspektiven-Deuter Antwort: Wo es lang geht, wissen sie aber auch
nicht. Das ist so. Hersteller indes suchen immer neue Wege, ihre
massiveÜberproduktion in den Markt zu drücken. Zulasten des lokalen
Autohandels, der sich zu dem mit dem Preisverfall speziell bei
Diesel-Pkws, Hard-und Software-Nachrüstungskosten und jeder Menge
Datenverantwortung gegen eine Übermacht von Gesetzgebern und
Herstellerinteressen behaupten muss.
Dennoch geht es mindestens 90 Prozent aller befragten
Autohaus-Betreiber gut. Ein Phänomen, das seine Erklärung sucht.
Plattformen, Portale, digitale Services -kostet alles (fast) nix!
Während digital gesteuerte NW-Vermittler, Meta- Suchmaschinen und
Verkaufsportale kunterbunt dem Kunden ein Schlaraffenland vorgaukeln,
kämpfen viele Betriebe um ihre Existenzberechtigung.
Optimierungsstrategen in den Konzernen und großen
Vertriebsorganisationen nutzen das exzessiv und setzen kleineren
lokalen Vermarktern mit ihren konservativen Vermarktungsregeln zu.
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