353.320 Neuzulassungen im Jahr 2017 -das zweitstärkste Ergebnis bisher - stimmen auf den ersten Blick positiv und spiegeln das ungebrochene Kundeninteresse am Auto wider. Auch die Prognosen für 2018 lassen auf ein starkes Autojahr vertrauen. Um die nahe Zukunft des Autos muss man sich folglich keine großen Sorgen machen.

Um die Existenz des Autohandels bereits weit mehr. Hinter all den schönen Zahlen verbirgt sich eine weniger schöne: die Umsatzrendite der Autohäuser. Diese stagniert seit Jahr auf minimalem Niveau. Viele Markenautohäuser sind finanziell ausgehöhlt. Nicht nur die geringen Erträge im Neuwagengeschäft sind Anlass zur Sorge, auch der Servicebereich gerät unter Druck. Rückläufige Defekt-und Unfallzahlen sowie mangelnde Vergütung von Garantie-und Gewährleistungsarbeiten verschärfen die Situation zusätzlich. Denkt man die zu erwartende Elektrifizierung der Antriebe zu Ende, wird sich die Werkstattfrequenz noch weiter reduzieren.

Die Investitionsvorgaben der Importeure sind aus Sicht der Marktentwicklung vielleicht nachvollziehbar, aus unternehmerischer Sicht der Autohausmanager sind sie es nicht und so braucht es ein Umdenken. Hersteller und Importeure kommen durch neue digitale Kanäle zwar näher an den Kunden, ohne gelebte Partnerschaft mit dem Handel wird es - zumindest in nächster Zukunft -jedoch keinen erfolgreichen Automobilvertrieb geben. Wir bleiben in unserer Berichterstattung auch 2018 am Ball, und das mit einer Leidenschaft, die man anderswo vergeblich sucht!