Die heimische Oldtimerszene hat eine in diesem Umfang nie da gewesene
Studie in Auftrag gegeben, welche die Bedeutung der historischen
Fahrzeuge inÖsterreich analysiert.
Denn bis zur Erstellung dieser Studie waren die Daten und Fakten zum
Thema "Oldtimer inÖsterreich" nur unzureichend erfasst. Aus diesem
Grund haben sich zahlreiche Interessenvertreter der Oldtimerbranche
zusammengetan, um dieses großangelegte Projekt umzusetzen:
Bundesinnung Fahrzeugtechnik, Bundesgremium des Fahrzeughandels,
Österreichischer Motor-Veteranen-Verband (ÖMVV), Arbeitsgemeinschaft
für Motorveteranen (AMV), ÖAMTC, Oldtimerfreunde Niederösterreich
(OFN), Classic and Sports Car Assekuradeur (CASCAR), TÜV Süd
Landesgesellschaft Österreich sowie die VAV Versicherungs-AG. Die
Studie wurde von Mag. Christian Schamburek, Herausgeber und Autor des
Oldtimer-Guides beauftragt und von Telemark-Marketing durchgeführt.
Ein bedeutender Schulterschluss für die Branche brachte im Übrigen
auch die Gründung des "Kuratoriums Historische Mobilität in
Österreich" (KHMÖ) durch den Österreichischen Motor-Veteranen-Verband
und die Arbeitsgemeinschaft für Motorveteranen.
Wichtiger Wirtschaftsfaktor Das Ergebnis ist - kurz zusammengefasst
-eindrucksvoll und zeigt die Bedeutung und vor allem die
Wirtschaftskraft des Oldtimers inÖsterreich, dies vor dem
Hintergrund der nach wie vor wachsenden Entwicklung dieses
Wirtschaftszweiges. Die rund 6.000 Österreicher, die einen
historischen Pkw oder ein Motorrad besitzen, bilden damit einen
Bestandswert von etwa 3,7 Milliarden Euro. "Oldtimer sind Zeitzeugen
der Geschichte der Mobilität und als solche auch in Zukunft auf
Österreichs Straße zu erhalten. Die Erhaltung der Oldtimer soll nicht
erschwert, sondern erleichtert werden", so Schamburek. Die
durchschnittliche Fahrleistung eines historischen Fahrzeuges beträgt
mit dem Pkw unter 1.000 Kilometer, mit dem Motorrad unter 500
Kilometer. Damit liegt der zahlenmäßige Bestand an historischen
Automobilen in Relation zum Gesamtbestand bei 2,2 Prozent, die
Laufleistung allerdings nur bei 0,2 Prozent aller gefahrenen
Kilometer. Der durchschnittliche Wert liegt bei rund 23.000 Euro.
Kleine Familienunternehmen Für die Unternehmen, die in der
Oldtimerbranche tätig sind, ist die Zukunft optimistisch
einzuschätzen. "Wenngleich drohende Gesetzesänderungen die
Einschränkung in der Ausübung der Oldtimerei und Schwierigkeiten im
Finden geeigneter Nachwuchskräfte doch als kritisch gesehen werden",
so Schamburek. So sind mehr als drei Viertel der Betriebe der
Meinung, ein eigener Lehrberuf für die Arbeit an historischen
Fahrzeugen wäre wichtig. Erfreulich ist dabei die Struktur: Klein-und
Mittelbetriebe, Handwerk- und Familienunternehmen, die über eine
langjährige Erfahrung verfügen, prägen die Branche. Neben dem
reparierenden Gewerbe profitieren auch die Tourismusbetriebe vom
Oldtimer. Dabei kommt die Studie auf eine wirtschaftliche Bedeutung
von rund 690 Millionen Euro pro Jahr.