Die Zahlen sind zwar immer noch klein, aber doch aussagekräftig: Der Anteil der neuen Autos mit alternativem Antrieb (also Hybrid, Elektro und Erdgas) ist in den vergangenen drei Jahren deutlich gestiegen, und zwar von 1,5 auf 4,0 Prozent. Wenn in den kommenden Jahren – wie auf der IAA in Frankfurt angekündigt – auch mehrere große deutsche Hersteller auf diesen Antrieb setzen, wird sich dieser Trend noch deutlich verstärken. Höchste Zeit also für die Kfz-Techniker, auch für diese Anforderungen gerüstet zu sein: Das gilt aber natürlich nicht nur für die Markenwerkstätten, wo diese Autos schon seit Jahren serviciert werden und für die freienWerkstätten (wo ebenfalls bereits einzelne E-Autos gesichtet wurden), sondern vor allem für den Autofahrerklub ARBÖ. Dessen Techniker machen nicht nur das "Pickerl" in den Prüfzentren, sondern werden auch tagtäglich zu Hunderten Pannen gerufen: In all diesen Fällen kann ein falscher Handgriffwegen der elektrischen Hochspannung im Auto im schlimmsten Fall tödlich enden.
Zwei Tage lang wird geschult
Damit das nicht passiert, werden in den kommenden Monaten sämtliche ARBÖ-Techniker auf den richtigen Umgang mit der Hochvolt-Technik geschult: "Bei uns steht HV-2 am Programm, die Schulungen dauern jeweils zwei Tage", sagt ARBÖ-Generalsekretär Komm.-Rat Mag. Gerald Kumnig. Doch neben diesen Schulungen muss gewährleistet sein, dass beim Automobilclub auch weiterhin alles funktioniert -und auch die Urlaube sowie eventuelle Krankenstände müssen berücksichtigt werden: Daher wurden die Schulungen fast aufs ganze Jahr erstreckt. "Erst Ende September planen wir den Abschluss", sagt Kumnig: "Es wird pro Bundesland einen Schulungsort geben, insgesamt sind es etwa 40 Termine." Die Kollegen erhalten fertige Schulungsunterlagen, müssen sich aber nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch mit dem richtigen Umgang auseinandersetzen.
Rund 10 ARBÖ-Mitarbeiter pro Termin können an den Schulungen teilnehmen. Nach der Weiterbildung für die Trainer (9.-12. Jänner) finden eine Woche später die ersten Schulungen für die Mitarbeiter statt. "Wir legen Wert darauf, dass von jedem Prüfzentrum zumindest ein bis zwei Mitarbeiter gleich zu Beginn bei den Schulungen dabei sind", heißt es beim ARBÖ. Unter anderem gibt es bei den Weiterbildungen einen Koffer, mit dem Fehler an Autos simuliert werden können. Nach diesen Schulungen ist gewährleistet, dass die ARBÖ-Techniker bei Hybrid-und Elektroautos nur noch dort hingreifen, wo es tatsächlich nicht gefährlich ist.