Saftige Almwiesen und duftende Nadelwälder umgeben den kleinen Ort Diex am Abhang der Saualm. Der nebelfreien Höhenlage von 1.159 Metern verdankt der Weiler zahlreiche Sonnenstunden und einen fantastischen Panoramablick, der weit über das Jauntal und das Klagenfurter Becken bis zu den verschneiten Spitzen der Karawanken reicht. Weithin sichtbar ist die barocke Doppelturmanlage der Pfarrkirche des Heiligen Martin. Die von einer fünf Meter hohen Mauer umgebene Wehrkirche wurde einst als Schutz gegen die einfallenden Türken befestigt. Die kurvige Asphaltstraße nach Brückl verlassen wir in Richtung Hochfeistritz -mit dem Bildstock auf der linken Straßenseite ist die Kreuzung kaum zu übersehen. Per Zusatztafel warnt uns ein Gefahrenzeichen, dass hier "Begegnungsverkehr durch Kfz möglich" ist. Wahrscheinlich ist es an übermütige Radfahrer adressiert, die ihren Berg-Drahtesel durch den schattigen Wald bergab laufen lassen, ohne sich groß Gedanken über allfällig erforderliche Bremsmanöver zu machen. Wilde Lupinen wachsen am Wegesrand. Bevor sich die Schotterstraße ins verkehrsarme Görtschitztal senkt, werden wir mit einem herrlichen Ausblick auf die Mittelkärntner Bergwelt sowie die Wehrkirche von Hochfeistritz belohnt -sie wird nicht die letzte Kirche auf unserer Route sein.

Pilgerwege und der dalai lama Unter den zahlreichen Pilgerwegen inÖsterreich nimmt der Hemma-Pilgerweg in Kärnten eine wichtige Rolle ein, gilt doch die Heilige Hemma von Gurk als Kärntner Landesheilige. Die sternförmig angelegten Pilgerrouten führen auch über legal befahrbare Schotterstraßen und grob asphaltierte Güterwege, die wir zwischen Hüttenberg und dem Friesacher Feld unter die Räder nehmen wollen. Auch der Sieben-Kirchen-Weg der Gemeinde Guttaring verläuft hier - entsprechende Rücksicht auf Wanderer und Radfahrer ist daher vor allem an Wochenenden obligat. Apropos sieben: Der für sein Buch "Sieben Jahre in Tibet" und die tiefe Freundschaft zum 14. Dalai Lama bekannte Bergsteiger Heinrich Harrer stammt aus der kleinen Bergbaugemeinde Hüttenberg. Gegenüber des Museums wurde der "Lingkor" in die Felswand gebaut. Dessen Name bezieht sich auf den Lingkhor in Lhasa, den Pilgerweg um die Stadt und drei von deren vier Haupttempeln. Am nördlichen Ortsende biegen wir beim Wegweiser Richtung Waitschach nach links ein. Wir umrunden die beindruckende, auf der Anhöhe weithin sichtbare Wallfahrtskirche auf unserem weiteren Weg. Kurz nach dem kleinen Ort geht der Fahrbahnbelag wieder in eine gute Schotterstraße über, der wir bis nachZeltschach, dem wahrscheinlichen Geburtsort der Hemma von Gurk, folgen.

urlaub bei freunden Doch was wäre die schönste grobstollige Landpartie ohne herzhafte Nahrungsaufnahme? Daher parken wir unseren Hilux im Innenhof von Julia und Josef Müller. Sie sind herzliche Gastgeber, die nach bewegten Lehr-und Wanderjahren in Klein St. Paul kulinarische Meisterleistungen servieren - und das in Portionsgrößen, die nach einer erlebnisreichen Ausfahrt satt und glücklich machen. Nahezu alle Speisen stammen aus der 50 Hektar umfassenden familiengeführten Landwirtschaft. Gleiches gilt auch für die verdauungsfördernden Destillate (Tipp: Die Speckbirne!) - wer diese verkosten will, ohne den Führerschein in Gefahr zu bringen, tut gut daran, sich gleich eines der Gästezimmer zu reservieren. Sollten Sie sich außerdem mit einem Sprung in den privaten Pool unserer Gastgeber abkühlen wollen, hier ein Tipp: Wer das Wort mit den zwei "t" kennt, wird gewiss nicht abgewiesen. «