Skoda stellt dem Kodiaq mit dem Karoq einen kleinen Bruder zur Seite,
der mit markentypischen Tugenden bei der Kompakt-SUV-Kundschaft
punkten soll. Wir waren auf erster Testfahrt.
In den letzten Jahrzehnten hat Skoda inÖsterreich eine
eindrucksvolle Erfolgsgeschichte geschrieben. Anfangs vom Mitbewerb
milde belächelt, blieb dieses Lachen im Laufe der Jahre so mancher
Konkurrenzmarke im Halse stecken. Mit einer klugen Modellstrategie
und den Synergieeffekten des VW-Konzerns gelang ein Aufstieg, der
selbst den Marken im eigenen Hause nicht mehr egal sein konnte. Dazu
eine in Österreich vorbildliche Vertriebsstrategie, die es in den
letzten Jahren ermöglicht, die eindrucksvollen Früchte der Ernte
einzufahren.
neues selbstbewusstsein Jüngster Spross im Hause Skoda ist der Karoq,
mit dem die Tschechen die SUV- Palette unterhalb des Kodiaq erneuern
beziehungsweise erweitern. Denn genau genommen ist der Karoq nicht
der Nachfolger des beliebten Yeti, sondern darüber angesiedelt. Eine
dritte, noch kompaktere SUV-Version wird in absehbarer Zeit
nachgereicht. Zurück zum Karoq, von dem pro Jahr zwischen 3.000 und
4.000 Einheiten in Österreich verkauft werden sollen. Dieser teilt
sich die Plattform und die Technik mit seinem spanischen Halbbruder
Seat Ateca. Dass es hier bei den angepeilten Kunden Überschneidungen
gibt, glaubtman bei Skoda übrigens nicht. Dafür setzt man darauf,
dass sich die Karoq- Kunden auch was gönnen und verzichtet - im
Gegensatz zu Seat -auf ein preislich scharf kalkuliertes
Einstiegsmodell. Schließlich habe man bei Octavia, Kodiaq und Superb
die Erfahrung gemacht, dass sich die Käufer zum Großteil für die
höheren Ausstattungs-Levels entscheiden. Derer gibt es beim Karoq
zwei und bereits die Basis bringt jede Menge Serien-Goodies mit -
unter anderem 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Touchscreen, Parksensor
hinten, Klimaanlage, Freisprecheinrichtung, Fernlichtassistent u. v.
m. Sollten die Kunden doch nach einem günstigeren Modell verlangen,
so könnte man das durchaus nachreichen, wahrscheinlicher ist aber
eine RS-Topversion.
Ergonomisch perfektes cockpit Das Interieur des Karoq bringt wenigeÜberraschungen mit, entspricht es doch in Design und Funktion den
anderen Skoda-Modellen. Bei näherem Hinsehen stellt man dann aber
doch Unterschiede fest. So gibt es -gegen Aufpreis - etwa das von
VW-und Audi-Modellen bereits bekannte digitale Display nun auch bei
Skoda. Statt klassischer Armaturen ist ein Display verbaut, das
unterschiedliche Ansichten ermöglicht, darunter auch das Einblenden
der Navi-Karte zwischen den dann verkleinerten Anzeigen von Drehzahl
und Geschwindigkeit. Ergonomisch spielt Skoda weiterhin in der
Oberliga. Egal ob Sitz-oder Lenkradeinstellungen, Anordnung der
Funktionstasten oder Übersichtlichkeit des Multimediasystems, hier
können sich viele andere Hersteller ein Scheibchen abschneiden.
spritziger dreizylinder-Benziner Zum Start wird der Skoda Karoq mit
zwei Benzin-und zwei Dieselmotoren angeboten, vom kleinen Benziner
und dem stärkeren Diesel konnten wir uns bereits einen ersten
Eindruck verschaffen. Der 150-PS-TDI mit Allradantrieb und
Doppelkupplungsgetriebe weiß auf Anhieb zu gefallen, verbindet er
doch die besten Zutaten aus dem Konzernregal. Gediegenes und
komfortables Fahren, gepaart mit niedrigem Verbrauch hat diese
Version dick und fett im Lastenheft stehen. Ganz so spritzig, wie wir
das erwartet haben, zeigt sich das Triebwerk aber nicht, auch ein
Tribut daran, dass der Karoq eben doch nicht mit dem kleineren und
leichteren Yeti verglichen werden kann. Überraschend agil dann die
Basismotorisierung, der 1.2- Liter- Dreizylinder-Turbobenziner mit
115 PS und Schaltgetriebe. Das quirlige Aggregat hängt toll am Gas
und vermittelt mehr und direkteren Fahrspaß; dass manuell geschaltet
werden muss, tut dem keinen Abbruch. Bevor sich nun jemand zu früh
freut, dieser Motor ist nur mit Frontantrieb, nicht aber mit Allrad
zu haben. Wer einen der in der Käufergunst gestiegenen Benzinmotoren
mit Allrad möchte, muss zum 150 PS starken Vierzylinder greifen, der
aber erst im Herbst 2018 nachgereicht wird. Mitte 2018 kommt übrigens
mit dem 190-PS-TDI die Topmotorisierung.
günstigstes 4x4-modell startet bei 32.690 Euro Apropos Allrad, hier
setzt Skoda auf eine Lamellenkupplung, die mit unterschiedlichen
Fahrzeugwerten gefüttert wird und so für die optimale Kraftverteilung
sorgt. Leichtes Gelände stellt den Karoq also vor keinerlei Probleme,
ernsthafteren Offroad-Ausflügen schiebt dann die Bodenfreiheit einen
Riegel vor. Last but not least noch der Blick in die Preisliste. Der
wie erwähnt bereits sehr gut ausgestattete 1.2 TSI Ambition startet
bei 25.790 Euro, günstigstes Modell mit Allrad ist der 2.0 TDI 4x4
Ambition für 32.690 Euro. «