Würde sich ein Mensch in nur fünf Jahren zwei Mal das Gesicht liften lassen, würden ihn viele für verrückt erklären. In der Automobilbranche sind kürzere Modellzyklen und kurzweiligere optische Retuschen jedoch längst an der Tagesordnung. Jüngstes Beispiel: der Ford Ecosport. Die Kölner spendieren ihrem kleinsten SUV nämlich schon das zweite Facelift in fünf Jahren Bauzeit. Und das geht diesmal weit über neue Frontscheinwerfer, die es zwar auch gibt und ihm ein erwachseneres Aussehen verleihen, sowie neue Lackfarben, die ebenso in aufgefrischter, zwölffacher Varianz zur Auswahl stehen, hinaus: Der kleine Kölner ist nämlich ab sofort erstmals mit Allradantrieb, der bei Bedarf 50 Prozent der Kraft über die Hinterräder schickt, zu haben. Aber Vorsicht: Der 4x4-Antrieb ist nur in Verbindung mit dem neuen 125 PS starken Turbodiesel erhältlich, der uns jedoch schon nach den ersten Kennenlernkilometern ans Herz gewachsen ist und künftig den Paradeantrieb für den Kleinen darstellt.

125 Ps und 300 newtonmeter Der neue 1,5-Liter-Selbstzünder steht mit 300 Newtonmeter Drehmoment nämlich ordentlich im Saft und macht dem Hochstand-Fiesta (der Kleinwagen bildet nach wie vor die Basis für den Ecosport) zum spurtstarken Kumpel für Stadt&Land sowie Wald&Wiese. Und weil zudem die Federung und Dämpfer optimiert, die Lenkübersetzung und -unterstützung angepasst, die Radführung an der Hinterachse modifiziert und das elektronisch ESP neu programmiert wurden, kann der kleine Ford jetzt auch bei Handling und Komfort deutlich stärker Eindruck schinden. Die Gänge sortiert man im Allradmodell jedoch nach wie vor per Hand -eine Automatik wird es laut Ford auch in Zukunft nicht geben.

Qualität und Ergonomie verbessert Das Interieur wurde ebenfalls aufgehübscht und serviert in den höheren Ausstattungen unter anderem einen acht Zoll großen Touchscreen, ein beheizbares Lederlenkrad und einen verstellbaren Kofferraumboden. Die Materialien und die Verarbeitung wirken ebenfalls hochwertiger und dürften nun vollends dem europäischen Geschmack entsprechen. Auch konnte die Bedienung dank der übersichtlicher gestalteten Mittelkonsole vereinfacht werden, da viele Tasten und Schalter wegfielen. Glücklicherweise gibt es für die Steuerung der wichtigsten Funktionen wie der Klimaanlageund Lautstärke nach wie vor eigene Drehregler und Schalter. Ebenso fein sind die neuen Sitze, die Teillederausstattung und siebenfarbige Innenraumbeleuchtung, die den Wagen ambientemäßig zwei Klassen höher als bisher positionieren. Das gilt auch für die neuen Sicherheitsassistenten und Komfortfeatures: Tempomat, Toter-Winkel-Warner, Xenon-Frontscheinwerfer sowie eine Rückfahrkamera stehen ab sofort auf der Kannman-Haben-Liste. Und was kostet der Spaß? Das war zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt, die Markteinführung der 4WD-Variante ist jedenfalls für Mitte 2018 geplant. «