Um dem Bildausdruck gerecht zu werden, bedarf es Einzigartigkeit in Produkt und Vermarktung, um den Elefanten im Markt erfolgreich durch die Beine tanzen zu können. Motorex-Verwaltungsratspräsident Peter Regenass-Bucher hat anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums 2017 mit dieser Metapher die Quintessenz seines Erfolges mit dem Schmiermittelgeschäft auf den Punkt gebracht. Das unabhängige Schweizer Familienunternehmen ruht im fortwährenden Erfolg einerseits auf der Säule von eigenen Vertriebsorganisationen in der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich und Schweden, andererseits auf der Säule von inzwischen 130 Vertriebspartnerschaften in aktuell 85 Ländern weltweit. Viele Kunden begleiten oft über mehrere Generationen hinweg Motorex als seriösen Geschäftspartner. Zum Jubiläum standen 350 engagierte Mitarbeiter auf der Lohnliste, darunter auch die sechsköpfige österreichische Motorex-Vermarktungsgruppe unter der Fuchtel von Geschäfts-und Vertriebsleiter Robert Konvalina, kongenial ergänzt durch Marketing-Key-Account-Manager Wolfgang Schneider. Die beiden halten fest den Faden in der Hand und verbinden Motorex-Kunden mit der Schmiermittelzukunft. Und die halten sie für erfolgsträchtig: "Wir fokussieren uns auf unser angestammtes Geschäft, vermeiden Spekulationen um Digitalisierung, erbringen korrekte Wertschöpfung in allen Bereichen."

Seit 2014 wird mit der Derendinger-Kfz-Verschleißteile-und Service-Organisation eine exklusive Partnerschaft im Pkw-Segment gepflegt. "Diese Präsenz bei den freien Werkstätten gilt es jetzt auch in die Markenbetriebe zu bringen", erklärt Schneider. Konvalina ergänzt unter dem Hinweis, dass nahezu alle Produkte die nötigen Werksfreigaben erfüllen, "sich besonders für Mehrmarkenbetriebe als idealer Schmiermittelpartner empfehlen zu können". In Österreich begann die Motorex- Erfolgsstory vor rund 30 Jahren mit Schmiermittelprodukten für Motorräder -Nostalgikern ist dazu Schumoto in Linz ein Begriff. Das war auch die Keimzelle fürdie technische Vertriebspartnerschaft mit KTM. Heute besteht die Kooperation mit dem weltweit anerkannten Mattighofener Motorradhersteller und Kleinserien-Sportwagenbauer in den Fachbereichen Entwicklung, Rennsport, OEM (Firstfill) und weltweiter Export (Aftermarket-Empfehlung). Mit ihrem Basisöl-und Additivkapazitäten im schweizerischen Langenthal werden im hochqualifizierten Veredelungsprozess nahezu alle im Markt erforderlichen Schmierstoffe hergestellt. Das fertige Produkt wird in Großgebinde wie Container und Fässer abgefüllt oder in Kleingebinden konfektioniert. Das parallele Entwickeln und Produzieren unter modernsten Umweltkriterien gehört zu den Kernkompetenzen von Motorex. Im Verhältnis zur Unternehmensgröße verfügt Motorex über eine außerordentlich große und qualifizierte Forschungs-und Entwicklungsabteilung. "Das ist bei rund 2.500 Rezepturen auch notwendig", unterlegt Konvalina die Wichtigkeit von F+E mit Fakten.

"Reduktion des Kraftstoffverbrauchs, die Senkung der Emissionen und immer längere Einsatzzyklen bestimmen zeitgemäße Produktentwicklungen, um weiterhin erste Wahl bei den immer globalisierteren Kunden sein zu können." In diesem Prozess gelingen auch ganz originelle Erfindungen, wie beispielsweise die 1-Liter-Rüsselflasche, die das Nachfüllen wesentlich vereinfacht. Oder auch die umweltschonende logistisch kluge "Bag in Box" für Kleinwerkstätten. "Es sind diese kleinen Schritte", sagt Schneider, "mit denen wir uns gegen die Großen im Markt behaupten können." Und wer weiß das besser als er, der über viele Jahre bei Shell sein Marketinghandwerk perfektioniert hat. Die enge Zusammenarbeit mit KTM, die Motorex heute nahezu in allen Kontinenten bekannt gemacht hat, ist jedoch nur ein Meilenstein. Das Angebotsspektrum erstreckt sich neben dem Auto und Motorrad auf Fahrrad, Marine, Transport, Berg+Piste, Bau, Bahn, Land-Forst-Garten, Industrie, Werkstattausrüstung (nicht in Österreich, das erledigt Derendinger), Lebensmittel und Klassikfahrzeuge auch auf Arbeitskleidung und Accessoires. In den 30 Jahren in Österreich hat sich Motorex etabliert und findet sich mit dem skizzierten Produktangebot in Produktionsprozessen, die man als Außenstehender nicht für möglich hält. In der Lieferliste der metallverarbeitenden Industrie stehen Automobilzulieferer, Medizingeräte-und Flugzeug-Zulieferfirmen. Konvalina und Schneider sehen ebenso wie das unter Vorsitz von Edi Fischer stehende Schweizer Management weiterhin eine profitable Zukunft.

Auch wenn sich der Fokus der Hersteller von der Konstruktion zur Fahrzeugnutzung verschieben mag, lässt sich Motorex von der automobilen Transformation nicht scheu machen. In den vergangenen 100 Jahren waren die Zeiten auch nicht immer rosig.