Sieben europäische Länder werden durch Privatimporteure mit Neuwagen
von Toyota versorgt -Österreich ist eines davon. Dies wird sich
zumindest bis September 2023 nicht ändern, denn der Import-Vertrag
wurde vor Kurzem durch die Zentrale in Brüssel verlängert.
Es muss ein spannendes Erlebnis für den knapp vierjährigen Friedrich
Frey gewesen sein, als sein Vater - heute Kommerzialrat und die graue
Eminenz des Unternehmens - 1971 die ersten Autos aus Japan
importierte: 4.000 Stück waren es im ersten Jahr, doppelt so viele
wie mit der Zentrale in Japan vereinbart. Eine weitere Verdopplung
gelang auch im Folgejahr und schon 1979 wurde die Zahl von 50.000
Stück überschritten. 1991 war die Viertelmillion perfekt, 2007 die
halbe Million. Und heuer wurde die Marke von 600.000 Einheiten
geknackt.
Und doch: Die vergangenen zwei, drei Jahre waren nicht leicht für
Toyota in Europa -und auch nicht in Österreich. Der Aufschwung gelang
heuer gleich zu Jahresbeginn mit dem Start des C-HR. "Allein dieses
Auto bringt uns die Hälfte unseres Wachstums. Und so spüren wir, dass
es wieder aufwärts geht", sagt Dr. Friedrich Frey im Interview. "Bei
Toyota hatten wir heuer deutliche Zuwächse und bei Lexus werden wir
das Rekordjahr von 2016 heuer wieder überbieten." Mittelfristig will
Frey jährlich bei Lexus die Zahl von 1.000 Einheiten schaffen. Und
Toyota soll schrittweise auf einen Marktanteil von 5 Prozent kommen.
Heuer waren es in den ersten 10 Monaten2,51 Prozent, wobei im
Oktober bereits ein Wert von 3,1 Prozent erreicht wurde.
Wie das gelingen soll? Vor allem mit dem Hintergrund, dass der
Importeursvertrag im November um weitere fünf Jahre verlängert wurde,
und zwar für Toyota ebenso wie für Lexus. "Wir haben hart daran
gearbeitet, dass wir das schaffen", sagt Frey, durchaus erleichtert.
Für ihn und sein Team in der Zentrale in Wien-Inzersdorf ist es nun
leichter zu planen, immerhin geht es um einen Zeitraum bis September
2023.
Dass Toyota derzeit im Aufschwung sei, habe mehrere Gründe, sagt
Frey. Denn schon in den vergangenen 12 Monaten sei viel passiert.
"Damit meine ich nicht nur die Einführung des C-HR, sondern auch die
Offensive bei den Hybridautos." In Zeiten, wo viel über die Zukunft
des Diesels geredet werde, sei es umso wichtiger, eine Alternative
anzubieten. Daswissen auch die 70 Toyota- Partner mit ihren 95
Outlets. "Bei uns kommt der Hybrid sehr gut an", freut sich Frey:
"Der Anteil bei Toyota liegt in Österreich bereits bei 50 Prozent,
während es im Europa-Schnitt 40 Prozent sind. Und bei Lexus werden in
Österreich sogar 99 Prozent aller Autos mit Hybridantrieb verkauft."
Bevor 2019 die wirklich große Offensive von Toyota kommt, ist 2018
eher ein Jahr der Konsolidierung: Wir konzentrieren uns auf ein
Facelift des Toyota Aygo zur Jahresmitte und auf die Österreich-
Premiere des Lexus LS auf der Vienna Autoshow." Einen "echten
Angriff" verspricht Frey hingegen für 2019: "Da kommen gleich 6 neue
Modelle." Das Besondere daran: In einigen Modellreihen werden ab
diesem Zeitpunkt Fahrzeuge mit kleinem oder größerem Hybridmotor
angeboten: "Je nachdem ob jemand mehr in der Stadt oder auf dem Land
fährt, kann er zu unterschiedlichen Modellen greifen. Das wird der
Marke einen ordentlichen Schub verleihen."
Ähnliches gilt auch für die Brennstoffzelle: Das liegt weniger an den
Stückzahlen, die anfangs wohl eher im überschaubaren Bereich liegen
werden als am Image-Schub, den solche Fahrzeuge bringen. Man erinnere
sich an die Zeit rund um die Jahrtausendwende, als Toyota den Hybrid
einführte und vonso manchem Mitbewerber belächelt wurde. Und heute?
Siehe oben! Der erste Mirai mit Brennstoffzellenantrieb ist bereits
in Österreich unterwegs, der Verkaufsstart soll 2018 erfolgen. "Die
Toyota- Ingenieure haben sich zuvor alle fünf Wasserstoff-Tankstellen
angeschaut, ehe sie ihr Okay gegeben haben", berichtet Frey.
Übrigens: Dass das Interesse an solchen Fahrzeugen wächst, zeigt
schon die Tatsache, dass es erste Verkaufsgespräche mit potenziellen
Interessenten bereits zu einer Zeit gab, als noch nicht einmal der
Verkaufspreis des Mirai feststand.
Frey freut sich jedes Mal, wenn er auf der Straße einen älteren
Toyota sieht: "Diese Autos sind mittlerweile gefragte Youngtimer."
Das am stärksten verkaufte Modell der vergangenen Jahrzehnte war
übrigens der Corolla, gefolgt vom Hilux und dem Land Cruiser. Und was
ist der älteste in Österreich zugelassene Toyota?"Der Crown meines
Großvaters, Baujahr 1970", kommt die Antwort wie aus der Pistole
geschossen: "Er steht im Schauraum im Arsenal und fährt bei der
Toyota Frey Classic mit."