Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht mit dem Begriff
"Digitalisierung" konfrontiert werden. Das bereitet vielen
Unternehmern Kopfzerbrechen.
Wenn dann auch noch der Begriff "disruptiv" dazukommt, dann wird es
richtig ernst. Bedeutet dieses Schlagwort doch den digitalen Angriff
auf unsere heutigen Geschäftsmodelle. Jemand hat eine im Sinne des
Kundenerlebnisses bessere Idee und greift unser etabliertes Geschäft
an. Wir alle kennen das Thema von den Online-Plattformen.
Fragen wir uns zuerst: Was ist notwendig für zukünftigen Erfolg? In
erster Linie sind es altbekannte Parameter wie die Begeisterung und
die Passion für das, was wir machen. Wir brauchen neben einer soliden
Finanzausstattung und den betrieblichen Voraussetzungen in erster
Linie das richtige Team, das bereit ist, den Leitlinien des
Unternehmens zu folgen. Keine Egoisten, sondern Teamplayer! Wenn
einer aus welchem Grund auch immer Schwierigkeiten hat, dann springt
ein anderer ein und hilft. Neben guten Mitarbeitern sind Prozesse und
festgelegte interne Abläufe von größter Priorität, um die Erwartungen
der Kunden erfüllen zu können. Jeder im Unternehmen muss wissen,
wofür die Firma steht. Zu oft passiert es, dass Unternehmen nur
selbstzentriert denken. Entscheidend ist das Kundenerlebnis. Wenn ein
Kunde in der Serviceannahme zu lange warten muss, dann bringt uns ein
noch so guter interner Prozess nicht zur gewünschten
Kundenzufriedenheit. Wir alle kennen die alte Managementweisheit:
"Verkaufe so, wie du selbst gerne kaufst!" Wenn wir uns offen und
ehrlich selber als Beispiel nehmen, dann werden wir Kundenzentrierung
besser verstehen.
Wie oft haben wir selber im Internet schon eine Suche abgebrochen,
weil es uns zu lange gedauert hat, oder haben ein Restaurant mit
schlechter Bedienung wieder verlassen. Das gilt auch für
Kundenanfragen per Mail. Die schnelle Reaktion bringt die ersten
Pluspunkte und hinterlässt den so wichtigen guten ersten Eindruck.
Wir können von uns selbst lernen! Als Dienstleister sind wir einer
täglichen Überprüfung ausgesetzt und unsere Kunden reagieren auf
unsere Leistung und bewerten danach ihre Erfahrung. Damit sind wir
schon beim nächsten Thema: der "Kundenbewertung". Einer Visitenkarte,
die immer mehr zum Entscheidungskriterium wird. Gute Qualität ist
schon lange kein Verdienst mehr, sondern eine berechtigte
Kundenerwartung. Erst ein positives Kundenerlebnis bringt uns
langfristige Bindung. Wenn unsere Autohäuser gute Gastgeber sind, die
jeden Kunden aufmerksam und freundlich behandeln, dann schwinden
Sorgen und Ängste.
Ein Autohaus in guter Lage mit einem soliden Kundenstock ist zwar
nicht unersetzbar, aber nicht ad hoc disruptiv bedroht. Weil ein
entscheidender Vorteil besteht: die Bindung zum Kunden -das Arbeiten
von Mensch zu Mensch, saubere Vor-Ort-Qualität, schnelle Lösungen und
faire Preise. Wenn all das erreicht ist, ist der richtige Zeitpunkt
gekommen, die digitale Orchestrierung anzugehen, und zwar Schritt für
Schritt. Aber eines können Sie sofort beginnen: jeden Tag zu schauen,
dass alle Daten zu 100 Prozent vollständig und mit einem
100-prozentigen Qualitätsanspruch in Ihrem Dealer Management System
erfasst werden.