Als zweitgrößter Kfz-Versicherer des Landes misst Uniqa der
Zusammenarbeit mit den Autohäusern besonders große Bedeutung bei.
Vorstand Mag. Andreas Kößl (r.) und Peter M. Steininger,
Geschäftsführer der Maklertochter VMS, erläutern die Strategie des
Unternehmens.
A&W: Jahrelang wurde der Kfz-Versicherungsmarkt von einem harten
Preiskampf geprägt, bei dem manche Unternehmen Verluste in Kauf
nahmen, um Kunden für andere Versicherungsprodukte zu gewinnen. Wie
bewerten Sie derzeit die Lage?
Mag. Andreas Kößl: Mit zuletzt knapp 10,3 Millionen versicherten
Risken ist die Kfz-Sparte zweifellos die am weitesten verbreitete
Versicherung. Sollte es einmal Zeiten gegeben haben, in denen man
Kfz-Kunden relativ einfach andere Versicherungen verkaufen konnte,
sind diese aber lange vorbei. Daher müssen wirin jeder Sparte
kostendeckend agieren. Ich scheue mich nicht zu sagen, dass Uniqa in
der Kfz-Haftpflichtversicherung in den schwarzen Zahlen ist. In der
Kasko ist die Ertragslage grenzwertig.
Wie bewerten Sie die Schadenentwicklung?
Kößl: Die Schadenfrequenz geht leicht zurück, was nicht zuletzt mit
einer verbesserten Technologie zu tun hat. Wir sehen diesen Trend
aktuell in der Kasko, weil hier eher jüngere Fahrzeuge versichert
sind. Gleichzeitig steigen aber auch die Kosten für Reparaturen - und
zwar deutlich stärker alsdie Inflation.
Uniqa konnte den Anteil am Kfz-Versicherungsmarkt 2015 von 13,46 auf
13,82 Prozent ausbauen. Wie lauten die weiteren Ziele?
Kößl: Wir sind am heimischen Markt die Nummer 2 und haben diese
Position 2015 ausgebaut. Heuer erwarten wir vor dem Hintergrund eines
weitgehend stabilen Gesamtmarktes ebenfalls eine leichte Steigerung.
Welchen Beitrag leistet dazu der Versicherungsvertriebüber
Autohäuser?
Kößl: Einen immer größeren. Schon jetzt machen die über
Autohauspartner abgeschlossenen Versicherungen rund 6 Prozent unseres
gesamten Kfz-Prämienvolumens aus. Das hat einerseits damit zu tun,
dass der Autohandel in seinem Kerngeschäft wirtschaftlich unter Druck
steht und daher nach Zusatzerträgen sucht. Andererseits wird für die
Endkunden das "One Stop Shopping" im Autohaus immer wichtiger.
Peter M. Steininger: In den vergangenen 6 Jahren ist es VMS, einer
100-Prozent-Tochter von Uniqa, gelungen, das Prämienvolumen um 55
Prozent auf 25,2 Millionen Euro zu steigern. Das war nur deshalb
möglich, weil wir sowohl die Penetration bei vorhandenen Partnern
gesteigert haben als auch mit unseren maßgeschneiderten Tarifen -
Stichwort verringerter Selbstbehalt, Übernahme der Abschlepp- und
Leihwagenkosten und so weiter - neue Autohäuser hinzugewonnen haben.
Welchen Anteil am Gesamtertrag eines Autohauses können Versicherungen
haben?
Steininger: Eine konkrete Zahl zu nennen ist schwierig, weil sich die
Versicherungsvermittlung auf die gesamte Wertschöpfungskette positiv
auswirkt. Beispielsweise verkaufen manche VMS-Partner jeden zweiten
Neuwagen mit Versicherung, was naturgemäß entsprechende
Provisionserträge mit sich bringt. Hinzu kommen die höhere
Kundenbindung in der Werkstatt sowie die bessere Chance auf
Anschlussgeschäfte. Aber eineslässt sich ganz klar sagen: Für viele
Autohäuser sind Versicherungen der Schlüssel zu mehr Ertrag.
Mit Sicherheit sparen
Seit 2008 gibt es bei Uniqa den Kfz-Versicherungstarif "SafeLine",
bei dem eine im Fahrzeug eingebaute Telematikbox die
Kilometerleistung aufzeichnet. Wer wenig fährt, zahlt auch weniger
Prämie. Jetzt wird dieses Prinzip weiter gedacht: In Verbindung mit
einer neuen App erkennt das Telematikmodul beispielsweise, ob auf die
Handynutzung während der Autofahrt verzichtet wird oder ob junge
Autofahrer in Partynächten das Auto stehen lassen. All das wird mitBonuspunkten belohnt -ein kreatives Alleinstellungsmerkmal am
Versicherungsmarkt, das auch den Autohauspartnern von Uniqa zugute
kommt.