Die Marke mit dem Stern wurde bei der Pressekonferenz in Salzburg nie genannt -doch die Botschaft war klar: Im Gegensatz zu Mercedes, wo die Fäden für Österreich immer stärker von Prag aus gezogen werden und auch der Importeur mit einem Abzug aus der Mozartstadt liebäugelt, führt BMW Derartiges nicht im Schilde: "Der Standort Salzburg bleibt strategisch wichtig für uns", sagt Christoph von Tschirschnitz, Präsident und CEO der BMWGroup Central and South Eastern Europe. Von Salzburg aus werden derzeit neben Österreich elf weitere EU-Länder betreut: Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Zypern sowie Malta.

15 bis 20 neue Mitarbeiter pro Jahr

Insgesamt wurden im Vorjahr in dieser Region 51.878 BMW (+17,1 Prozent) und 6.576 Mini (+25,5 Prozent) abgesetzt; wobei der größte Anteil (19.100 Stück von beiden Marken) auf Österreich entfällt, gefolgt von Polen mit insgesamt rund 10.000 Neuwagen. Da die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen in diesen Ländern passen, wagt von Tschirschnitz auch einen optimistischen Ausblick.

BMW hat in dieser Region 217 Händler. Eine geographische Erweiterung, etwa um Serbien und andere Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien, schließt von Tschirschnitz aus: "Wir haben in dieser Region ganz bewusst Staaten zusammengefasst, die ein vergleichbares Rechtssystem haben. Ein weiteres Wachstum kann also nicht durch zusätzliche Länder, sondern nur durch ein Absatzplus in den einzelnen Märkten zustande kommen." Zumindest für das 1. Quartal 2016 schauen die Zahlen wieder sehr gut aus.

In Salzburg sind derzeit 480 Personen im vor 30 Jahren errichteten Gebäude in der Siegfried-Marcus-Straße und in angemieteten Büros im Umkreis beschäftigt. Derzeit wird daran gedacht, die "verteilte Bürolandschaft" in einem besseren Gebäudemanagement unterzubringen. Dazu

werde es in den kommenden Jahren Investitionen in einem niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in Salzburg geben, sagt von Tschirschnitz. In den vergangenen Jahren wurden in Salzburg von BMW im Schnitt 15 bis 20 neue Mitarbeiter pro Jahr aufgenommen; dies soll weiterhin so bleiben. Branchenkenner vermuten, dass BMW mit dieser Pressekonferenz durchaus ein Signal an kompetente Mercedes-Mitarbeiter gesetzt hat, die zwar den Arbeitgeber wechseln würden, aber auf jeden Fall in Salzburg bleiben wollen. (MUE)