Fit für die Zukunft

"Die Anreize sind gut, und viele Unternehmen fragen in unserem Betrieb vor allem wegen des e-Golf und des e-up! an, allerdings sind auch die Reichweiten nach wie vor ein Thema", glaubt Ing. Gottfried Koch, Geschäftsführer Autohaus Koch/Feldkirch und Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik. "Die Anreize sind eine gute Sache und wir haben beschlossen, Elektromobilität auch in unserem Autohaus anzubieten." Derzeit fungiere man beim Kauf von E-Fahrzeugen nur als Vermittler. "2017 bauen wir um und werden rund 100.000 Euro investieren, wobei diese Investition momentan unseren Pioniergeist widerspiegelt. Ich bin überzeugt, dass Elektromobilität in Zukunft, also in rund 5 Jahren, eine deutlich stärkere Rolle spielen wird."

Unternehmen besonders interessiert

Nach Bekanntgabe der Steuererleichterungen, die ab 1. Jänner in Kraft getreten sind, habe das Interesse an Elektrofahrzeugen deutlich zugenommen, wie Ing. Mag. Thomas Sablatnig, Leiter Digital Business und Das WeltAuto bei Porsche Austria/Salzburg, bestätigt: "Da die Steuererleichterungen nur für rein elektrische Fahrzeuge gelten, ist das Interesse speziell am e-Golf erheblich gestiegen. Das spiegelt sich auch bei den Verkäufen im 1. Quartal wider." Wobei sich die Nachfrage nach E-Fahrzeugen für private Kunden noch in Grenzen hält: "Aufgrund der Sachbezugsregelung und der Vorsteuerabzugsfähigkeit ist das Interesse bei Unternehmerkunden am stärksten", so Sablatnig.

Nachfrage sprunghaft gestiegen

"Als die Steuererleichterungen für Elektrofahrzeuge im Vorjahr fixiert wurden, sind An-und Nachfragen sprunghaft angestiegen", bestätigt Mag. Dieter Unterberger, Geschäftsführer Unterberger Automobile/Kufstein und Landesgremialobmann des Tiroler Fahrzeughandels, "wobei wir Investitionen in die Elektromobilität als Investitionen in die Zukunft betrachten. Wir haben in 4 BMW-Betrieben den i-Servicevertrag und beschäftigen je einen Hochvolttechniker, wobei auffällt, dass diese Fahrzeuge kaum anfällig für technische Gebrechen sind. Wir haben in den letzten Monaten jeweils rund 20 Abschlüsse verzeichnet." Nach der Ankündigung eines i3-Modell-Upgrades mit deutlich höherer Reichweite seien einige Kunden in Abwarteposition gegangen.

Zuwachsrate bis zu 50 Prozent

"Nachdem die steuerlichen Restriktionen rund ums Automobil immer stärker werden, sind die Steuererleichterungen für Elektrofahrzeuge sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeiter mit Dienstfahrzeugen äußerst attraktiv geworden", ist sich Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autopark/Klagenfurt und Landesgremialobmann des Kärntner Automobilhandels, sicher. Auch in den Abschlüssen habe sich das bereits bemerkbar gemacht. "Unsere Zuwachsrate bei E-Autos liegt derzeit zwischen 30 und 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum." Wobei sich die für die Elektromobilität im Vorfeld getätigten Investitionen -allein die Anschaffung von Spezialwerkzeug habe sich mit 43.000 Euro zu Buche geschlagen -"noch nicht amortisiert haben".

Investitionen gehören zum Markenauftritt

"Das Geschäft mit unseren Elektrofahrzeugen ist Ende vorigen Jahres, nachdem der Gesetzesbeschluss mit den steuerlichen Erleichterungen für E-Fahrzeuge bekannt wurde, deutlich angestiegen, wobei Gewerbekunden starkes Interesse zeigen", sagt Michael Schmidt, Geschäftsführer Autohaus Höglinger/Linz. Die Investitionen, die die Elektromobilität mit sich bringt, sieht Schmidt pragmatisch: "Sie sind mit dem derzeitigen Markenauftritt von BMW verbunden und einfach notwendig." Für 2016 rechnet er mit einem deutlich höheren Absatz des Modells i3. "Wobei hier vor allem das rein elektrische i3-Modell sehrstark nachgefragt wird, während das Interesse an dem i3-Modell mit Range Extender mittlerweile ganz zurückgegangen ist."

Können profitabel arbeiten

"Als die Steuerreform in ihrer Endfassung im vergangenen Herbst fixiert wurde, ist auch die Nachfrage nach E-Fahrzeugen in unserem Autohaus enorm gestiegen, sodass wir in den ersten drei Monaten des heurigen Jahren stark ausliefern", berichtet Thomas Polke, Geschäftsführer Autohaus Polke/Mistelbach. "In der ersten Phase haben wir den Absatz verdoppelt, wobei wir noch nicht wissen, ob der derzeit wirkende Hype auch das ganze Jahr über andauern wird." Zwei Drittel der Käufer von E-Fahrzeugen sind gewerbliche, ein Drittel private Kunden. Investitionen hätten sich bereits gelohnt. "Wir haben 2011 mit dem Verkauf von E-Fahrzeugen begonnen und kürzlich den Punkt erreicht, ab dem wir profitabel arbeiten."

Streben Sales-Vertrag an

"Auch wir spüren seit Bekanntgabe der steuerlichen Erleichterungen eine verstärkte Nachfrage nach E-Fahrzeugen", sagt Dietmar Pucher, Geschäftsführer Kfz Huber/Bruck-Oberaich. "Als Konsequenz daraus wollen wir ab 2017 auch als BMW i-Händler tätig sein." Das Unternehmen habe bereits den Aftersales-Vertrag,auch ein Arbeitsplatz für einen Hochvolttechniker werde geschaffen. Nun soll der Sales-Vertrag folgen. Die Investitionen seien zwar erheblich, "aber für uns ein Schritt in die Zukunft". Derzeit würden i-Modelle bei Verkäufen von Huber nur vermittelt. Fast täglich gebe es "mehrere Anfragen", weil bei den Kunden die Neugier geweckt worden sei und sie umfassend darüber informiert werden wollten.

Von Hype noch weit entfernt

"Elektroautos sind derzeit hauptsächlich ein Thema für Unternehmen, da diese Maßnahmen auch im Zusammenhang mit etwaigen Landesförderungen vor allem Betrieben zugute kommen", so Christian Striesenow, VW-Vertriebs-und Markenleitung Autohaus Kamper/Neusiedl am See. Das Interesse an E-Fahrzeugen habe sich aufgrund der Steuererleichterungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich verstärkt, von "einem Hype sind wir aber noch weit entfernt". Vor allem das Modell e-Golf stehe im Mittelpunkt des Interesses. Wobei Striesenow bedauert, dass es für private Käufer seitens des Staates noch zu wenig Anreize gebe. Für die Zurückhaltungsorge auch die noch nicht perfekte Infrastruktur, eine Rolle spiele darüber hinaus auch die Reichweitenproblematik.

Investieren in die E-Mobilität

"Wir haben ein leichtes Plus in der Nachfrage registriert. Viele Kunden sind aber nach wie vor verunsichert - vor allem was die Reichweiten der Fahrzeuge betrifft", sagt Josef Dvorak, Inhaber Renault Währing und Renault Leopoldau. "Dennoch glaube ich, dass die Elektromobilität in Zukunft eine stärkere Rolle spielen wird. Bei der Umstellung auf die neue CI in unserem Betrieb in Floridsdorf werden wir diesen auch mit zwei Ladestationen und einem Mitarbeiter, der zum Hochvolttechniker ausgebildetwird, fit für die Elektromobilität machen, um auch im Servicebereich gerüstet zu sein." Letztendlich sei -was die Elektromobilität betreffe - eine deutliche höhere Nachfrage zu erwarten, vor allem dann, wenn der Preis für Kraftstoff wieder anziehen sollte.