Seit zweieinhalb Jahren wächst Europas Automarkt kontinuierlich, im
Februar war die Zunahme sogar zweistellig. Vor allem das boomende
Geschäft in allen fünf großen Staaten ist dafür verantwortlich, aber
auch Osteuropa läuft wieder besser.
Als "Big Five" bezeichneten Großwildjäger früher jene Tiere, die am
gefährlichsten zu jagen waren: Gemeint waren Elefant, Nashorn, Löwe,
Leopard und Büffel (bei Safari-Touristen hat sich diese Bezeichnung
bis heute gehalten). In der europäischen Autoindustrie sind die "Big
Five" Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien.
Wenn es den "fünf Großen" gut geht (wie heuer), geht es üblicherweise
der gesamten Branche gut.
Kein Wunder, dass bei den meisten Herstellern Jubel herrscht: Selbst
Volkswagen ist heuer, allen Problemen zum Trotz, in Europa zumindest
auf Vorjahresniveau unterwegs. Viel Freude herrscht auch bei den
italienischen und französischen Herstellern, die ja auf ihren
Heimmärkten und auch in den wichtigen Absatzländern in Südeuropa
lange Zeit wenig zu lachen hatten.
Audi plant mit weiterem Wachstum
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten in China, seit Jahren ein
wichtiger Markt für Audi, planen die Ingolstädter für heuer ein
leichtes Wachstum. "Wir haben ein Jahr der Herausforderungen
erfolgreich gemeistert", sagt Vorstandschef Prof. Rupert Stadler:
"Mit mehr als 20 neuen bzw. überarbeiteten Modellen wollen wir heuer
weitere Kunden gewinnen und unseren Kurs fortsetzen."In der EU gab
es in den ersten beiden Monaten ein sattes Neuzulassungs-Wachstum von
15,5 Prozent.
Im Vorjahr verkaufte Audi weltweit 1.803.246 Neuwagen, das ist ein
Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zu 2014. In den USA entschieden
sich erstmals mehr als 200.000 Kunden für einen Audi. Was die Ziele
für heuer anlangt, wollte sich Stadler bei der Bilanz-Pressekonferenz
in Ingolstadt nicht auf konkrete Zahlen festlegen: Er sprach von
einem "moderaten Anstieg der Auslieferungen an Kunden". Trotz der
massiven Investitionen -unter anderem in ein neues Werk in Mexiko
-will die Marke mit den vier Ringen heuer wieder eine Umsatzrendite
in der Höhe des Vorjahres erreichen: Damals waren es 8,3 Prozent.
(MUE)