Als "Big Five" bezeichneten Großwildjäger früher jene Tiere, die am gefährlichsten zu jagen waren: Gemeint waren Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel (bei Safari-Touristen hat sich diese Bezeichnung bis heute gehalten). In der europäischen Autoindustrie sind die "Big Five" Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien. Wenn es den "fünf Großen" gut geht (wie heuer), geht es üblicherweise der gesamten Branche gut.

Kein Wunder, dass bei den meisten Herstellern Jubel herrscht: Selbst Volkswagen ist heuer, allen Problemen zum Trotz, in Europa zumindest auf Vorjahresniveau unterwegs. Viel Freude herrscht auch bei den italienischen und französischen Herstellern, die ja auf ihren Heimmärkten und auch in den wichtigen Absatzländern in Südeuropa lange Zeit wenig zu lachen hatten.

Audi plant mit weiterem Wachstum

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten in China, seit Jahren ein wichtiger Markt für Audi, planen die Ingolstädter für heuer ein leichtes Wachstum. "Wir haben ein Jahr der Herausforderungen erfolgreich gemeistert", sagt Vorstandschef Prof. Rupert Stadler: "Mit mehr als 20 neuen bzw. überarbeiteten Modellen wollen wir heuer weitere Kunden gewinnen und unseren Kurs fortsetzen."In der EU gab es in den ersten beiden Monaten ein sattes Neuzulassungs-Wachstum von 15,5 Prozent.

Im Vorjahr verkaufte Audi weltweit 1.803.246 Neuwagen, das ist ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zu 2014. In den USA entschieden sich erstmals mehr als 200.000 Kunden für einen Audi. Was die Ziele für heuer anlangt, wollte sich Stadler bei der Bilanz-Pressekonferenz in Ingolstadt nicht auf konkrete Zahlen festlegen: Er sprach von einem "moderaten Anstieg der Auslieferungen an Kunden". Trotz der massiven Investitionen -unter anderem in ein neues Werk in Mexiko -will die Marke mit den vier Ringen heuer wieder eine Umsatzrendite in der Höhe des Vorjahres erreichen: Damals waren es 8,3 Prozent. (MUE)