Betrifft: Der VCÖ und ein Preis, den anscheinend (zumindest in Tirol)
niemand haben will<br /><br />Insiderinformationen zufolge soll beim VerkehrsclubÖsterreich bis
dato (29. Juni, Anm.
d. Red.) trotz massiver Werbekampagne keine
einzige verwertbare Einreichung für dessen viel beworbenen
Mobilitätspreis 2015 in Tirol eingelangt sein. Die Verlängerung der
Einreichfrist (siehe Faksimile) untermauert diese Informationen. Dies
ist nicht nur fürden VCÖ selbst eine Blamage, sondern vor allem für
unsere Politiker, welche den Umweltpreis und den VCÖ insgesamt
jährlich mit hunderttausenden Euro Steuergeldern sponsern.
Hat sich der VerkehrsclubÖsterreich mit seinen Dauerangriffen auf
Österreichs Autofahrer dermaßen unbeliebt gemacht, dass sich die
Menschen zunehmend abwenden? Zumindest könnte man diesen Schluss
ziehen.
In jedem Fall ist es eine Blamage sowohl für den VCÖ als auch für
hohe politische Repräsentanten wie Minister Andrä Rupprechter (ÖVP),
Minister Andreas Stöger (SPÖ) sowie für die einzelnen
Landesregierungen, welche den VCÖ bzw. dessen Umweltpreis alljährlich
mit hunderttausenden Euro aus Steuermitteln sponsern. Auch den
Vorständen der ÖBB oder der Verkehrsverbünde der Bundesländer sollte
als Sponsoren mitgeteilt werden, wie die Finanzgebarung des VCÖ
aussieht.
63 Prozent der Gesamteinnahmen des VCÖ werden für nicht näher
bezeichnete "Honorare" (327.000 Euro in 2014) oder in Form von
Gehältern (572.000 Euro in 2014) den Mitarbeitern ausbezahlt. Daraus
ergibt sich ein Durchschnittsbezug von über 65.000 Euro pro
Angestellten des Vereins. Der VCÖ verwendet fast zwei Drittel der
Gesamteinnahmen allein für personenbezogene Leistungen. Nach Abzug
der Verwaltungskosten bleiben nicht einmal 10 Prozent aller
Subventionen und Spenden für den Vereinszweck selbst bzw. für
Projektarbeiten des VCÖ, wie beispielsweise den Umweltpreis.
Man stelle sich vor, man gründet mit 5 Freunden einen Verein bzw.
Club mit einer gemeinnützigen Aufgabe, lässt sich jährlich
hunderttausende Euro Subventionen und Förderungen auszahlen und
verwendet fast alle Mittel, um damit die Gehälter der
Vereinsmitarbeiter und Honorare seiner Freunde zu bezahlen. Das Ganze
kostet den Steuerzahler seit Vereinsgründung mehrere Millionen Euro.
Niemand fragt nach.
Grundsätzlich sollte eine parlamentarische Anfrage Aufklärung
bringen, wie viel Steuergeld für den VCÖ aufgewendet wurde und welche
Sinnhaftigkeit die Politik vermutet.
Mit besten Grüßen, Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführender
Gesellschafter Autoland PPAT GmbH, Innsbruck
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