Für Nicolas Schlössl ist "Karriere mit Lehre" kein leeres Schlagwort:
Der junge Mitarbeiter von Rheinmetall Military Vehicles in Wien
konnte sich beim 25. Bundeslehrlingswettbewerb der Karosseriebauer
vor dem Oberösterreicher Michael Morgenstern (Auto Zeilner) und dem
Kärntner Marvin Müller (Karosserie Kenzian) durchsetzen.
Seinen Abschluss fand der von der Wiener Landesinnung organisierte
Wettbewerb bei der Siegerehrung im "Marxpalast". Komm.-Rat Ing.
Renate Scheichelbauer-Schuster, Bundesspartenobfrau in der
Wirtschaftskammer, unterstrich dabei die Qualität der Leistungen:
"Das beweist den hohen Standard unseres dualen Ausbildungssystems."
Berufsschulinspektor Thomas Bäuerl lobte die Lehrlinge, die sich über
die jeweiligen Landeswettbewerbe für das Bundesfinale qualifiziert
hatten, als die "Besten der Besten" im Karosseriegewerbe:
Entsprechend positiv seien ihre beruflichen Perspektiven.
Lehrlinge oder "taxifahrende Akademiker"?
"Wir werden in vielen Ländern um unser duales Ausbildungssystem
beneidet", sagte auch Bundesinnungsmeister Erik Papinski. Lehrlingen
aus Österreich stehe häufig "die ganze Welt offen".
Doch die schönen Worte, das weiß auch Papinski, zeigen nur eine Seite
der Medaille: Andererseits sinken die Lehrlingszahlen seit Jahren,
die Suche nach qualifiziertem Nachwuchs wird für Betriebsinhaber
immer schwieriger.
Schuld daran ist vor allem die einseitige bildungspolitische
Konzentration auf weiterführende Schulen - obwohl es das Handwerk
ist, das die Basis für den gesamtgesellschaftlichen Wohlstand legt.
Angesichts dessen mahnt Papinski ein Umdenken der Politik ein:
"Taxifahrende Akademiker bringen unsere Gesellschaft sicher nicht
weiter."