Durch den Einbau eines Marder-Stopps könnten Werkstätten Kunden
langfristig binden, meint der Hersteller Stop&Go.
Mittlerweile sind sie fastüberall anzutreffen, die Marder: Und wer
einmal so ein Tier in seinem Auto hatte, wird immer wieder betroffen
sein -es sei denn, er ergreift radikale Maßnahmen. Kaum jemand weiß
das besser als Stefan Schaub, Vertriebsleiter des deutschen
Herstellers Stop&Go. Seit rund 30 Jahren beschäftigt sich das
Unternehmen aus Neuenburg mit dem Kampf gegen die Marder, seit dem
Vorjahr ist man auch in Österreich aktiv. Der Vertrieb an die
Wiederverkäufer erfolgt über Großhändler wie Stahlgruber, WM, Trost,
Birner oder Kastner -um nur einige zu nennen.
Jedes 60. Auto ist betroffen
"Wir schulen den Handel direkt oderüber unsere Großabnehmer", sagt
der Deutsche. Da der Marder ein revierverteidigendes Tier ist,
markiert er dieses (also ein bestimmtes Auto). Fährt der Wagen in
eine andere Gegend (also ein anderes Revier), kommt ein anderer
Marder, markiert es neuerlich. Und so läuft das Spiel immer weiter.
"Opfer" sind vor allem Dämmmatten, in die die Duftmarken eingekratzt
(oder die Spuren des Konkurrenten herausgekratzt) werden. Der Schaden
für die Volkswirtschaft wird in Deutschland auf rund 200 Millionen
Euro pro Jahr geschätzt.
Stop&Go hat sein Angebot immer wieder verbreitert: Es reicht von der
Duftscheibe um rund 15 Euroüber diverse Ultraschallgeräte (entweder
mit Batterien oder dem Anschluss an das 12-V-Netz des Autos) bis zum
Hochspannungs-und Ultraschallgerät um etwa 180 Euro. Wichtig vor dem
Einbau ist eine Vorbehandlung, damit alle Duftmarken entfernt werden.
Die Autohändler bzw. Werkstätten verdienen gleich mehrfach: Durch die
Spanne beim Verkauf des Produkts ebenso wie durch den Einbau, der bei
den hochwertigeren Geräten nur durch Experten (ab dem 2. Lehrjahr)
erfolgen sollte und rund 40-50 Minuten dauert. Wichtiges Mittel zur
Kundenbindung ist auch der Austausch der Batterien nach rund 1 1/2
Jahren. "Es gibt also Potenzial ohne Ende", sagt Schaub. Immerhin
wird, so die Schätzung, jedes 60. Auto früher oder später von einem
Marder beschädigt. (MUE)