Die Kfz-Werkstätten werden heuer ein kräftiges Umsatz-Minus zu verzeichnen haben und auch die Insolvenzen sind dramatisch gestiegen", sorgt sich Bundesinnungsmeister Komm-Rat Ing. Fritz Nagl um seine Kfz-Betriebe. Gleichzeitig würden Druck und Aktivitäten der Versicherungen in Richtung Kostenminimierung weiter steigen. Die Gutachten und Reparatur-Kostenkalkulationen der von der Versicherung gestellten bzw. beauftragten Sachverständigen sind laut Nagl zu hinterfragen. "Die Sachverständigen geben oft die aus ihrer Sicht geeignetsten Reparaturmethoden vor, doch diese Vorgaben sind auch wirtschaftlich kaum zu schaffen."

So würden viele Betriebe auf diesen Unterdotationen sitzen bleiben. Denn Abstriche in der Reparaturqualität stehen keinesfalls zur Diskussion. Die Werkstätte ist dem Kunden verpflichtet und muss für die getane Arbeit und die verbauten Teile Garantie-und Gewährleistung abdecken.

Eigene Kalkulationssoftware verwenden

Speziell in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es also oberstes Gebot für den Betrieb, die Kalkulationen der Versicherungen zu analysieren und zu hinterfragen. "Überlebenswichtig ist es, den Reparaturaufwand selbst zu kalkulieren und am besten mit einem alternativen Kalkulationsprogramm zu vergleichen." Das sollte nicht zu Differenzen mit den Versicherungen, sondernzu einem konstruktiven Gespräch und positiven Ergebnis führen: "Damit die vom Kunden erwartete Reparaturqualität gemäß Fahrzeug-Herstellervorschriften geliefert werden kann", so Nagl. Denn letztlich ist die Werkstätte der ausführende und damit verantwortliche Fachbetrieb.

Nagl appelliert daher an die Betriebe, selber zu kalkulieren und die Verantwortung auch bei Reparaturmethode und Kosten zuübernehmen. "Investition in die eigene Kompetenz, Stärkung der wirtschaftlichen Sichtweisen und höchste Qualität für den Kunden sichert die Zukunft der Kfz-Unternehmen, auch in schwierigen Zeiten." (GEW)