Muss Neuzulassungsschwindel sein? Muss er nicht. Um das zu begreifen,
ist es zunächst wichtig, sich des Zulassungsdilemmas bewusst zu
werden.
Auch wenn es viele nicht hören wollen: Das Konzept des
fortwährenden Wachstums ist in keiner Kaufmannslogik verankert. Das
zu behirnen, ist ein guter Schritt Richtung wirtschaftliche Realität.
Endverbrauchermedienüberschlagen sich gegen Jahresende mit
Rabattstorys nahe 50 Prozent vom Listenpreis, egal wie toll und
technisch aufgemascherlt das Auto auch daherkommen mag. Die
romantische Vorstellung vom erfolgreichen Autohandel beruht auf
diesen Auswüchsen. Fatal ist das für jedes Autohaus!
Anderes Thema: Das seit 86 Jahren aktive Mercedes- Autohaus Teissl in
Kärnten und Osttirol veruntreut 1,4 Millionen Euro, macht durch die
Rückzahlung ein Schuldeingeständnis und beschwert sich nun über den
Importeur, der die fristlose Kündigung des Handelsund
Servicevertrages als Exempel statuiert.
Das sonst so auf Korrektheit erpichte Landesgremium Fahrzeughandel
bietet allenfalls Teissl Rechtshilfe an. Mein Verständnis für die
Haltung der Standesvertretung in dieser Causa ist gering. Es gibt
Fälle, die in der Tat für betroffene Autohändler dramatisch sind -und
kein Funktionär rührt dafür einen Finger.
Die Sache Teissl hat ein Ablaufdatum. Trotzdem: Auch Importeure sind
nicht da, um betrogen zu werden. Jetzt zum Jahreswechsel, wo wir uns
alle miteinander ein erfolgreiches neues Jahr wünschen, lohnt es sich
innezuhalten, nachzudenken und zu versuchen, das unternehmerische
Handeln nach seriösen Kriterien auszurichten!
Für mich stirbt diese Hoffnung auch 2015 nicht! Ihr