Ohne Autowirtschaft wohl auch keine Notwendigkeit eines derartigen Fachmagazins. Die vom Verlag A&W initiierte Imagekampagne, beginnend mit einem "Anstoßinserat" in der auflagenstärksten Tageszeitung und derzeit noch nicht bekannten Folgeaktivitäten, ist aus Sicht der Interessenvertretung des Fahrzeughandels durchaus zu begrüßen. Wie Sie selbst zum Ausdruck bringen, wird die Fortsetzung Ihrer Anstoßaktivität viel "Geld und Zeit brauchen", wobei durchaus -wie oftmals hinter vorgehaltener Hand gesprochen - Euro-Beträge in Millionenhöhe erforderlich sein werden. Die Finanzierung einer "Auftaktseite" zu organisieren ist denn doch ungleich einfacher, als die Finanzierung einer mehrjährigen Kampagne sicherzustellen. Für einzelne derer, die eine derartige Kampagne finanzieren sollen, ist es angesichts der Gestion ihrer Finanzierungsgrundlagen überhaupt nicht denkbar, hier finanziell signifikant "mitzuspielen", zumal zum Beispiel die dem Bundesgremium zur Verfügung stehenden Finanzmittel -derzeit etwa 30,00 Euro pro Mitgliedsbetrieb - gerade einmal die laufenden finanziellen Erfordernisse des Bundesgremiums abdecken. Eine finanzielle Beteiligung wäre nur mit einem "Sonderbeitrag" möglich, wozu die Bereitschaft und Zustimmung der Mitgliedsbetriebe sowie die erforderlichen Beschlüsse erforderlich wären.

Bei einem (mir) vorstellbaren Betrag in Höhe von 30,00 Euro im Jahr und Mitgliedsbetrieb, bei derzeit etwa 14.000 Mitgliedsbetrieben, würde dies 420.000,00 Euro als Beitrag des Bundesgremiums Fahrzeughandel ergeben. Ein durchaus ansehnlicher Betrag! Über ähnlich gelagerte Finanzierungsmöglichkeiten der Bundesinnung der Kfz-Techniker,der Hersteller und Importeure oder sonstiger im Bereich "Mobilität" angesiedelter Interessengruppen steht es mir nicht zu, derart zu philosophieren.

Über diese planbaren und aus meiner Sicht gesehen durchaus realisierbaren Finanzierungsmöglichkeiten hinausgehende Geldbeschaffungsaktionen wären wohl nur in Form von Unterstützungsbeiträgen auf freiwilliger Basis bzw. von Sponsoren denkbar, wobei das Forum MFU durchaus gute Dienste leisten könnte. In unserer Branche jedoch auf Solidarität, Freiwilligkeit oder Goodwill zu vertrauen erscheint mir äußerst fragwürdig. In dieser Richtung habe ich mehrmals leidvolle Erfahrungen machen müssen! Zum Beispiel mein Vorschlag, jährlich 1,00 oder 2,00 Euro sowohl auf Hersteller-/Importeur-Seite als auch auf Händlerseite für diesen Zweck einzuheben. Leider mangels guten Willens nicht durchführbar! Nicht zumutbar, nicht leistbar?

Ihre Aussagen, "immer wieder im Gespräch zu hören, dass Gremialvertreter gerade jetzt vor der kommenden Kammerwahl kein heißes Eisen mehr anpacken wollen, weil sie um ihre Wiederwahl zittern", möchte ich in die Kategorie "Märchenerzählung" einreihen und feststellen, dass weder ich noch meine aktiven Kolleginnen und Kollegen um eine Wiederwahl zittern!

Ganz im Gegenteil, wir zittern um Nachfolger. Es wird immer schwieriger, geeignete und willige Kolleginnen und Kollegen zu finden und dazu zu animieren, eine Funktion in der Interessenvertretung wahrzunehmen. Die täglich an Belastung zunehmende Flut an gesetzlichen Vorgaben und Vorschriften zu erfüllen und darüber hinaus auch die ebenso laufend an Intensität und teilweise an Brutalität zunehmenden Vertragsinhalte in der Geschäftsverbindung mit den Herstellern und Importeuren, lässt kaum einen denkbarenSpielraum für Kfz Unternehmerinnen und Unternehmer, eine noch dazu überwiegend unbezahlte Tätigkeit als Interessenvertreter wahrzunehmen.

Nach 47 Jahren als Interessenvertreter weiß ich sehr wohl, wovon ich in diesem Zusammenhang spreche, daher gilt für mich nach wie vor der Grundsatz und Appell: "Wer, wenn nicht wir selbst, sollte unsere Interessen vertreten -niemand anderer wird dies für uns tun!" Mit diesem Slogan möchte ich zum Denken anregen und um Kandidat/-innen für die Kammerwahl werben.

Daher war es mir bislang immer wichtig, "mich wichtig zu machen"! Ob mit Nachdruck und Erfolg -oder wie man bei uns landläufig sagt "zum Kren reiben" -, mögen andere beurteilen!

Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Vors. d. FA-Fahrzeugeinzelhandel, Bundesgremium Fahrzeughandel

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