Wer unter den Teileherstellern Rang und Namen hat, lässt sich die
Automechanika ebenso wenig entgehen wie jene unbekannten Unternehmen
aus Fernost, die auf das schnelle Geld im Westen hoffen. Wir haben
mit jenen Firmen gesprochen, die getrost als Qualitätsanbieter
bezeichnet werden können.
Ob Bremse, Kupplung oder Auspuff: Das Geschäft mit Verschleißteilen
wird angesichts sinkender Fahrtleistungen und steigender
Produktqualität nicht einfacher. Dennoch bildet es nach wie vor das
Herzstück des Automotive Aftermarket. Hinzu kommen neue
Wachstumsmärkte -etwa Elektrik und Elektronik oder die immer weiter
verbreiteten Turbolader. Die folgenden Seiten bilden einen Auszug aus
der schier unüberblickbaren Anbietervielfalt in den Frankfurter
Messehallen.
Neuer Partner in der Alpenrepublik
Prominente Besucher ausÖsterreich fanden sich am Stand von Alkar
ein. Der spanische Spiegelund Beleuchtungshersteller, der hierzulande
schon seit Längerem mit dem Karosserieteilehändler Binder kooperiert,
arbeitet neuerdings auch mit AMS zusammen. "Neben den Pkw-Produkten
werden wir in Österreich vor allem das Geschäft mit hochwertigen und
passgenauen Ersatzteilen für Lkws forcieren", kündigte Manfred Guggi,
Verkaufsleiter des steirischen Teilehändlers, an. Harun Cürük, unter
anderem für Österreich zuständiger Gebietsverkaufsleiter von Alkar,
unterstrich beim gemeinsamen Interview die unbedingte
Qualitätsorientierung seines Unternehmens.
Autover gibt Bekenntnis zuÖsterreich
Frank Schwarzhans, Nachfolger von Christoph Mader als Geschäftsführer
Business Unit Director von Saint-Gobain Automotive Österreich,
versichert die Standorttreue Wiener Neudorf, von wo auch Ungarn und
der Balkan mit Autoglasteilen versorgt werden. Schwarzhans möchte
jedoch sein Serviceangebot zeitgemäßer zum Kunden hin orientieren.
Innovationsfreude bei Autokühlern
Mit neuen Produkten, neuem Design und einem neuem Webauftritt
präsentiert sich der Kühlerhersteller AVA auf der Automechanika. So
wird das Sortiment demnächst um 200 zusätzliche Teilenummern im
Bereich Nutzfahrzeugkühlung sowie erstmals um Innenraumgebläse
erweitert. Die Forschungs-und Entwicklungskompetenz von AVA
unterstrich ein Eintrag im "AutomechanikaGreen Directory":
Hervorgehoben wurde eine innovative Aluminium-Kühlplatte für Batterie
und Leistungselektronik. Auch der Prototyp eines Wärmespeichers sowie
ein Wasserkühler für E-Fahrzeuge ernteten rege Aufmerksamkeit. "Das
aus Graz abgewickelte Exportgeschäft entwickelt sich positiv, der
österreichische Binnenmarkt ist dagegen eher rückläufig", berichtete
Firmenchef Wolfgang Haug beim Standbesuch. Über die in Graz ansässige
Tochterfirma "AVA Kühlercenter Austria" betreut das Unternehmen
sowohl Österreich als auch Ungarn, Slowenien und Kroatien. Der zweite
österreichische Standort in Wien wurde Anfang 2014 geschlossen,
jedoch besteht laut Haugg weiterhin ein Lager in der
Bundeshauptstadt. Die Logistik werde nunmehr von einem Dienstleister
wahrgenommen: "Für unsere Kunden bedeutet das, dass sie weiterhin bis
zu mehrmals täglich beliefert werden."
Ein Jahr der Jubiläen
Seit der Premiere bei der Automechanika 2012 hat sich der Name
bilstein group als Dachmarke für die Produktlinien febi, SWG und Blue
Print am Aftermarket etabliert. Bei der diesjährigen Schau wurde mit
Augenzwinkern auf eine "zweihundertfünfzigjährige" Firmengeschichte
verwiesen: Schließlich gibt es Blue Print seit 20 Jahren, SWAG seit
60 Jahren und die Ferdinand Bilstein GmbH +Co KG seit exakt 170
Jahren. Weltweit beschäftigt die bilstein group aktuell 1.650
Mitarbeiter, das Sortiment umfasst über 47.000 unterschiedliche
Ersatzteile.
Österreich erschließen
"Für uns ist Österreich ein wichtiger Markt", sagt Ronald Täffner,
Verkaufsleiter D-A-CH bei Borg&Beck. Das sah man auch an demüberaus
großzügigen, doppelstöckigen Messestand, mit dem man den Kunden die
Wichtigkeit der deutschsprachigen Märkte verdeutlichen will.
Präsentiert wurde ein weiterer Bereich der Produktlinien wie
Federkomponenten, Wasserpumpen, Kugellager, aber auch spezielle Teile
wie "Gummi-Zu-Metall"-Produkte.
Komplett-Kit als Werkstattplus
"Wir wollen nicht nur Produkte in erstklassiger Qualität anbieten,
sondern ein umfassendes Paket schnüren, das unseren Partnern in
Handel und Werkstatt ein effizienteres Arbeiten ermöglicht", sagt
Markus Pirsch bei der Präsentation des Kit-Programms von ContiTech.
In diesem werden Komplettpakete angeboten, die alles für den Tausch
von Zahnriemen oder Wasserpumpe beinhalten. Inkludiert sind zum
Beispiel Zahnriemen, Spann-und Umlenkrollen und Zubehörteile. Rund
100 Komplettpakete für die häufigsten Anwendungen bietet das
Unternehmen dabei schon an.
Führend beim Riementrieb
Als "Benchmark für die gesamte Branche" bezeichnet Dayco den neuen
Produktkatalog für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge, der im Rahmen der
Automechanika vorgestellt wurde. Er deckt mit über 4.000 Artikeln und
110.000 Anwendungen mehr als 97 Prozent des europäischen
Fahrzeugbestands ab. Darüber hinaus präsentierte Dayco seinen "Belt
in Oil" ("Als einziger Hersteller bieten wir komplett in Öl gelagerte
Zahnriemen auch für den Aftermarket an", so Key Account Manager
Pietro Sanna) sowie die neu ins Programm aufgenommenen Steuerketten.
Sensoren in OE-Qualität
Im Mittelpunkte der Präsentationen des amerikanischen Zulieferers
Delphi stand auf der heurigen Messe vor allem das neue Angebot an
Sensoren und Öldruckschaltern. Diese Produkte sind mit elektrischen
Kontakten ausgestattet, die unter bestimmten Bedingungen reagieren.
So wird zum Beispiel beim Erreichen des Mindestdrucks das Signal am
Instrumentenbrett ausgelöst. So kann eine mangelnde Funktion der
Ölpumpe oder ein schadhafter Motor frühzeitig erkannt werden. Delphi
bietet bei diesen Produkten eine Zwei-Jahres-Garantie sowie OEM
Qualität. Außerdem werden alle neuen Teile mit Zubehör, wie zum
Beispiel passenden Reinigern, ausgeliefert. Abgedeckt werden die
Marken BMW, Citroën, Opel/Vauxhall, Fiat, Ford, Peugeot, Saab und
Volkswagen. Neuheiten gibt es unterdessen auch beim Personal : Die
einige Zeit vakant gewesene Position eines "Business Development
Directors and Country Representatives" bekleidet nunmehr der vom
Autochemie-Unternehmen Caramba zu Delphi gewechselte Michael Kupzig.
Programmausbau bei Lambdasonden
Auf einem großzügigen zweistöckigen Messestand wollte Denso
vermitteln, wie Autofahrer, Händler und Werkstätten von den Vorteilen
einer weltweit führenden Erstausrüstungsmarke profitieren können.
Verkaufsleiter Frank Dressel präsentierte unter anderem 13 neue
Lambdasonden für Anwendungen bei Audi, Hyundai, Kia, Mitsubishi und
Opel. Das komplette Lambdasondenprogramm umfasst nunmehr 412
Teilenummern und 5.394 Fahrzeugtypen. Damit decke man 68 Prozent des
europäischen Fahrzeugbestands ab, teilt Denso mit.
Knowhow im Internet
Ziel der neuen Plattform www.akademie.elring.de ist es,
selbsterklärend und möglichst interessant das Teile-Wissen zu
ergänzen, das Schulungsmitarbeiter von Elring vor Ort bringen. Die
Bibliothek enthält Produkt-Schulungsmaterial, das zum Beispiel auch
auf Schadensbilder eingeht. Das Feedback der Werkstätten sei
erwünscht. "Davon lebt die Akademie!", sagt Peter Renz, Referent
Unternehmenskommunikation der ElringKlinger AG. Nach absolvierten
Informationslektionen ist es auch möglich, ein Examen zu machen und
sich anschließend darüber das Zertifikat auszudrucken.
Trotz Trennung an der Spitze
Die Führung des Konzerns Federal Mogul bestätigte die Trennung der
Geschäftsbereiche Powertrain und Motorparts in zwei unabhängige
börsennotierte Unternehmen, die dann trotzdem zu den weltweit größten
zählen und Erstausrüster wie Ersatzteilmarkt beliefern. Federal Mogul
Motorparts führt u. a. die Marken Anco, Champion (Zündkerzen,
Scheibenwischer, Filter), AAE, Fel-Pro, FP Diesel, Goetze, Glyco,
Nüral, Payen, Sealed Power, Moog (Fahrwerkteile) sowie Bremsbeläge
der Marken Ferodo, Jurid und Wagner, die für die geplante Expansion
weltweit verwendet werden sollen. Laut Vorstandsvorsitzendem Carl
Icahn wird die Sparte Motorparts "eine solide Bilanz mit Zugang zu
Kapital aufweisen, das weitere Akquisitionen im hochfragmentierten
Ersatzteilgeschäft" ermöglicht.
Spezialisten für Kupplung und Bremse
Kurz vor der Automechanika gab FTE die kompletteÜbernahme des
Bremssattelgeschäfts von Scandinavian Brake Systems bekannt. Darüber
hinaus standen bei der Messe ein neu entwickelter
elektrohydraulischer Kupplungsaktuator für Nutzfahrzeuge sowie das
über 1.100 Referenzen umfassende Programm an wiederaufbereiteten
Bremssätteln im Mittelpunkt."Wir bieten Austauschbremssättel in
einer Qualität, wie man sie von einem Erstausrüster erwarten darf",
betonte der seit 2013 auch für Österreich zuständige
Gebietsverkaufsleiter Bernhard Maier. Er stützt sich hierzulande auf
die Vertriebspartner ATP, Baeder, Derendinger und Klein.
Weltweiter Erfolg
Nachhaltigkeit in Form des Energetic-Filters von Hengst, bei dem
lediglich das Filterelement ausgetauscht werden könne, sei vor allem
für deutsche Hersteller ein großes Thema, bestätigt Marketingleiterin
Julia Gillenkirch. So liefert Hengst nun auch für die Daimler
Lkw-Motorengenerationen HDEG und MDEG sowie für den Modularen
Dieselbaukasten von VW Fluid Management-Komplettsysteme. GM bezieht
dagegen eherEinzelkomponenten von Hengst. In Asien hat Hengst 3
Werke, jeweils 2 in den USA und in Südamerika und 3 in Europa. Nach
Gründung eines Vertriebsbüros in Singapur sei der russische Markt das
nächste Ziel. Ein neuer Internetauftritt inklusive Händlersuche und
ein neuaufgelegter Print-Katalog helfen bei der Produktsuche.
Turbolader als Wachstumsmarkt
Bereits jetzt sei Europa jene Weltregion, in der Turbolader die
größte Marktverbreitung hätten, erklärte Olivier Rabiller, Vice
President von Honeywell Transportation Systems, bei einem Interview
im Rahmen der Automechanika. Bis 2019 sei ein weiterer leichter
Anstieg von 67 auf 69 Prozent der jährlichen Neuzulassungen zu
erwarten. Zum Vergleich: In China wirdim selben Zeitraum eine
Marktanteilssteigerung auf 41 Prozent prognostiziert, in Nordamerika
geht Honeywell von 38 Prozent Turbomotorenanteil aus.
Turbolader sind ideal, um strenge Verbrauchs-und Emissionsziele zu
erreichen. "Zweifellos sind damit aber auch technische
Herausforderungen für die Werkstätten verbunden", so Rabiller. In
"Emerging Markets" sorge man mit Werkstattkonzepten für eine
ausreichende Qualifikation, in Europa seien andere
Wissensvermittlungskanäle sinnvoller. Von immer größerer Bedeutung
wird laut Rabiller in Zukunft die Aufbereitung gebrauchter Teile
sein: Dieses "Remanufacturing" wird seit rund einem Jahr in Europa
angeboten und ermöglicht zeitwertgerechte Reparaturen mit einem
Preisvorteil von 30 bis 35 Prozent.
Wachstum inÖsterreich
Trotz begrenzter Marktmöglichkeiten erblickt Hans-Jürgen Link,
Österreich-Repräsentant von KYB, im Land weiter Wachstumspotenzial.
"Der Markt wächst, das ist verrückt." Link führt seine Beobachtung
auf die weitere Professionalisierung der Werkstätten zurück, die sich
trotz des erweiterten Wettbewerbs für qualitative Produkte
entscheiden. Daraus resultiere 2014 seine Wachstumsprognose von 5 bis
7 Prozent, was sich in Deutschland so nicht abbilden lasse, tat der
Verschleißteilespezialist kund.
Vielfältige Innovationen
Magneti Marelli bietet aus dem Gesamtprogramm von Serviceteilen aus
der OE-Fertigung führender Autohersteller unter mehr als 3.500
Beleuchtungsteil-Originalteilreferenzen von Automotive Lighting nun
ab sofort Front-und Heckleuchten für Mercedes CLS und Audi R8,
Heckleuchten für Golf 7 und Voll-LED-Scheinwerfer für BMW 4 an. Neue
Bremsschuhe und Bremszylinder für Fiat Grande Punto und Panda
ergänzen das Verschleißteilprogramm.
TPMS Connect Evo (für OE-und programmierbare Ventile), die Tester
Flex und Vision sowie das automatische Klimafüllgerät Clima Tech Top
HFO sind bereits lieferbar. Anfang 2015 wird Master ALT folgen, laut
dem Unternehmen "der einzige Tester für neueste Anlasser und
Lichtmaschinen mit Kommunikationsprotokoll und Datenspeicher".
Dienstleistungen runden Programm ab
Auf dem Stand von Mahle waren Komplettlösungen rund um die
Produktbereiche des Unternehmens wie Luft-und Ölmanagement,
Kolbensysteme und Zylinderkomponenten sowie Motorkühlungen zu sehen.
Aufgrund der immer komplexeren Systeme in Fahrzeugen, die vor allem
Effizienz, Komfort oder Sicherheit steigern sollen, konzentrierte
sich das Unternehmen im Bereich "Service Solutions" darauf, ein
umfassendes Produkt-und Dienstleistungsportfolio aus einer Hand zu
bieten. So werden neben den entsprechenden Geräten auch
Dienstleistungen wie spezielle Trainings, eine Hotline sowie
technische Dokumentation und wissensbasierte Fehlersuche geboten.
Eindrucksvolle Kommunikationskampagne
MANN Filter bereite für Jänner 2015 die Markteinführung eines
biofunktionalen Innenraumfilters vor, der Familien und Vielfahrer
über die normalen Funktionen (Staub-und Pollenfilterung) hinaus auch
gegen Allergene, Schimmel und Feinstaub im Fahrzeug schütze, sagte
Jörg Engels. Die neue Dreilagentechnologie wirke fast zu 100 Prozent
gegen alle Allergene im Fahrzeug. Die Aktivkohle vermindere auch das
Eindringen von Ozonteilen und Stickoxiden in den Innenraum. Der neue
Filter werde für viele Pkw-und SUV-Modelle verfügbar sein. 32
Referenzen deckten 65 Prozent des deutschen Bestands ab. Die neue
Kommunikationskampagne, dass MANN Filter bis zum Ende des
Wechselintervalls ihren Mann steht, belegte ein Filter für
Mercedes-Benz Lkw Actros, der mit 5 Kilogramm mehr Schmutzpartikel
eingesammelt hat als das Eigengewicht des Filters und trotzdem
perfekt funktioniert.
Garantierte Qualität
"Mehr als nur Teile" lautete das Messemotto der Wulf Gaertner
Autoparts AG, die mit ihrer Marke Meyle eine immer wichtigere Rolle
im Qualitätsteilegeschäft spielt. In Frankfurt wurden unter anderem
weiterentwickelte Bremsscheiben mit UV-Beschichtung (darüber
berichten wir im Bremsenschwerpunkt dieser Ausgabe), Bremsbeläge mit
einer neuen Reibbelagsmischung sowie ein komplett überarbeitetes
Wasserpumpenprogramm in "HD-Qualität" präsentiert. Darunter versteht
man bei Meyle, dass die Fertigungsqualität gegenüber der
Erstausrüstung nochmals verbessert wurde. Unterstrichen wird dies
durch eine vierjährige Garantie auf alle HD-Teile.
Erste Adresse für Fahrzeugkühlung
Der Supersportwagen auf dem Messestand von Nissens war ein
"Eyecatcher", die Produktinnovationen des dänischen Kühlerherstellers
versprachen parallel neue Geschäftschancen für Fachhändler und
Werkstätten. Im Rahmen der Automechanika wurden erstmals
Innenraumgebläse vorgestellt. "Im ersten Schritt" bringe man knapp
100 Artikel auf den Markt, sagt der für Österreich und die Schweiz
sowie fürSkandinavien zuständige Verkaufsleiter Thomas Freltoft:
"Langfristig haben wir das Ziel, 90 Prozent des europäischen
Fahrzeugbestands abzudecken." Nissens ist bislang vor allem für
Autokühler und Klimateile bekannt. Seit 2013 kooperiert das
Unternehmen beim Vertrieb in Österreich mit dem zur Birner-Gruppe
gehörenden Karosserieteileexperten Binder.
Gegen den Strom
Der seit 8 Jahren wachsende Radlagerspezialist NTN-SNR konnte auch
2014 trotz rückläufigen Verschleißteilebereichs "den Marktverlust
mehr als auffangen", sagt Marcus Hähner, Vertriebsleiter D-A-CH und
Benelux. NTN-SNR plant laut Gebietsverkaufsleiter Michael Brüning,
den Marktanteil bei Nutzfahrzeugradlagern speziell in Österreich
auszubauen, durch die zunehmende Beteiligung an Getriebeentwicklungen
nehmen die Freigaben für den Reparaturmarkt ständig zu. Das
Unternehmen ist derzeit mit 13 Prozent Marktanteil im
OEM-Getriebemarkt drittgrößter Lieferant in Europa. 80 Prozent der
Getriebelager sind spezifisch und können nicht durch Standardlager
ersetzt werden. Neu ist das Programm gedämpfter Riemenscheiben, von
denen insgesamt über 120 Referenzen vor allem für europäische
Fahrzeuge verfügbar sind, davon 33 Riemenscheibensätze mit den
Dehnschrauben.
Gratulation zum "Hundertsten"
Im Jahr 1914 stellte Philips erstmals einen Fahrzeugscheinwerfer her.
Diesem Jubiläum wurde natürlich auch am Messestand Rechnung getragen:
Besucher hatten Gelegenheit, Postkarten im Design vergangener
Jahrzehnte zu versenden. Darüber hinaus wurden innovative Produkte
wie "Philips WhiteVision", ein Halogenscheinwerfer mit einem bis zu
40 Prozent weißeren Licht und 60 Prozentmehr Lichtausbeute,
präsentiert. "Die Lebensdauer von 450 Stunden ist bei "WhiteVision"
fast doppelt so lang wie beim nächsten großen Wettbewerber", betonte
Matthias Hagedorn, Senior Manager Global Marketing Communications.
Ein weiteres "Upgrade-Produkt", das dem Zubehörhandel zusätzliche
Geschäftschancen eröffnet, ist die mit ihrem farbigen
Hintergrundlicht auffallende Lampenreihe "ColourVision". Noch
vergleichsweise wenig bekannt ist übrigens, dass Philips neben der
Fahrzeugbeleuchtung auch zahlreiche praktische Werkstattlampen im
Programm hat.
"Bitte einmal alles"
"Unseren Kunden zu zeigen, dass die Qualitätsmarke Quinton Hazell
weiter existiert und nun Teil der JP Group ist, war eine unserer
Hauptaufgaben auf der Automechanika", sagt Gebietsverkaufsleiter René
Kahle zum Messeauftritt des Unternehmens und ergänzt: "Quinton Hazell
ist übrigens auch schon in Österreich aktiv." Zusätzlich präsentierte
man das "Best of" des kompletten Portfolios, das sich von
Abgassystemen, Bremsen und Aufhängungen bis hin zu Filtern oder
elektrischen Teilen erstreckte. Auch die Classic Line erhielt auf dem
Messestand große Aufmerksamkeit. Hier konzentriert sich das
Unternehmen mit den Marken Dansk und dessen Ablegern bzw. SSi sowie
Classic Line auf VW-, Porsche-und Mercedes-Benz-Oldtimer. "In dem
wachsenden Markt ein Muss", erklärte Kahle abschließend.
Premiere als Quartett
Überdurchschnittliche Umsatz-und Margenentwicklungen erzielte
Schaeffler Automotive Aftermarket laut Vorstandssprecher Michael
Söding, die erstmals alle 4 Marken (LuK, INA, FAG sowie Ruville)
einschließlich des neu aufgestellten Onlineportals RepXpert zeigte:
Gebündelte Vertriebsaktivitäten sollen die Schlagkraft im weltweiten
Ersatzteilmarkt stärken, flächendeckende Marktdurchdringung sowie
Ausbau der Marke Ruville vorantreiben, die unter anderem ein großer
Wasserpumpenhersteller ist und infolge der Integration ihre Kunden
aus 30 Standorten versorgt. Dr. Robert Felger (verantwortlichfür
Produkt und Marketing) verwies auf neue OE-Fahrwerklösungen über
Radlager hinaus und die höchste Abdeckung Europas mit derzeit ca. 100
(bis zum Jahresende 110) Kits für den Kettentrieb.
Ehrgeiziger Anspruch
"Nicht die Günstigsten, sondern die Besten zu sein", lautet der
Anspruch von Schomäcker, so Vertriebsleiter Klaus Borchelt. Das
Federnwerk, das in Österreich direkt an Großhändler wie RAL, Matic,
AMS, Truck n Roll beziehungsweise Federnspezialisten wie Auge
liefert, setzt auf Eigenfertigung gemäß OE-Standards. Die seit einem
Jahr von Schomäcker für die Erstausrüstung hergestellten
"Stabi-Hebel" liefert ZF an mehrere Autobauer.
Kompetenz für Werkstätten
"Reklamationen bei Arbeiten an Wasserpumpen und Spannrollen sind
nicht zuletzt auf ungeeignetes Werkzeug zurückzuführen", weiß
Christian Bauer, Marketingmanager von SKF. Zur Abhilfe präsentierte
er gemeinsam mit dem neuerdings für Österreich zuständigen
Außendienstmitarbeiter Christian Dellert gleich 10 neue
Werkzeugsätze. Stolz ist man bei SKF darüber hinaus auf das neue
Schulungsfahrzeug, dasspeziell für Produktpräsentationen und
technische Schulungen bei den Großhandelspartnern konzipiert wurde.
Unter dem Motto "Wissen auf Rädern" wird es ab sofort auch in
Österreich zum Einsatz kommen, wenn es gilt, Knowhow rund um das über
10.000 Artikel umfassende Sortiment von SKF zu vermitteln.
Marktabdeckung ermöglicht Umsatzplus
"In Deutschland,Österreich und der Schweiz konnten wir unsere
Umsätze heuer schon um 20 Prozent steigern", berichtete Palle
Willumsen, der für die "D-A-CH-Region" verantwortliche Verkaufsleiter
von Sogefi, im Rahmen der Automechanika. Während eine
Abendveranstaltung im Messeturm für Pressevertreter die Möglichkeit
bot, mit dem Topmanagement des Zulieferers zu plaudern, wurde
gegenüber den Messebesuchern das nochmals erweiterte Sortiment
hervorgestrichen. Für 2015 wurden über 150 neue Produkte in die
Pkw-und Transporterkataloge der Marken Fram, CoopersFiaam und Purflux
aufgenommen. Bei Öl-und Dieselfiltern beträgt die Marktabdeckung laut
Firmenangaben nunmehr 99 Prozent, bei Luft-und Innenraumfiltern 96
Prozent. Zudem würden 8 der 10 meistverkauften europäischen Fahrzeuge
ab Werk mit Filtern von Sogefi ausgestattet.
Webprogramm vereint Marken
Tenneco Automotive stellte die Marken Monroe und Walker auf der
diesjährigen Messe aus. Bei Walker lag das Hauptaugenmerk vor allem
auf dem neuen Diagnosesystem für Abgasanlagen, das mithilfe von
Technik aus der Medizin schon Beschädigungen an der Innenseite
erkennen kann, bevor diese außen sichtbar werden. Besonders stolz
sind die Verantwortlichen auf das "Tadis" genannte
E-Learning-Programm, das für die Mitarbeiter der Werkstätte nach
einmaligem Anmelden per E-Mail-Adresse frei zugänglich ist. Es
enthält ausführliche Montage-und Reparaturanleitungen sowie Zugänge
zu den Websites und technische Beschreibungen über Produkte von
Monroe und Walker.
Zugkräftige Argumente
"Mehr Fahrzeuge, weniger Lagerplatzbedarf und somit ein höherer
Profit", lautet das Versprechen, das mit der neuen
Stoßdämpferkampagne von TRW verbunden ist. Laut dem für Mitteleuropa
zuständigen Marketingmanager Andreas Schäfer hat man das attraktivste
Gesamtpaket der Branche geschnürt: "Durch die methodisch sinnvolle
Abgrenzung und Optimierung des Angebots erreicht TRW mit wesentlich
weniger Teilenummern die gleiche Marktabdeckung wie der Wettbewerb,
was den Kunden erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringt." Darüber
hinaus präsentierte TRW auf der Automechanika seine neue
Bremsbelagsreihe "DTEC", die durch ein Reibmaterial aus keramischen
Werkstoffen bis zu 45 Prozent weniger Bremsstaub verursacht.