Ein doppelter Paukenschlag war heuer in Frankfurt auszumachen. Zu Messebeginn kündigte Bosch die Komplettübernahme von ZF-Lenksystemen an. Und ZF Friedrichshafen schluckte den US-Konkurrenten TWR. Damit gehören Bosch, ZF, Conti, Magna zu den weltweit größten Zulieferern der Automobilbranche. Der zweite Paukenschlag: Die Automobilhersteller sagten ihre Messeteilnahme ab. Volkswagen, bislang immer der größte Messeaussteller, verzichtet damit auf die Poleposition im Aftersales-Geschäft. Im Klartext: Die Leitmesse des Kfz-Gewerbes wird vom freien Handel bestimmt. Eine neue Ära bricht an!

Im Zeitalter der Digitalisierung

Worin lag die zentrale Messebotschaft? Nennen wir sie "Service-Digitalisierung". Digitalisierung meint umfassend die Bereiche Dialogannahme per iPad, die neue Welt der Servicebörsen, ferner die Diagnosegeräte. Man braucht heute fast für jede Arbeit ein Diagnosegerät -von der Fahrwerkvermessung über das Einstellen der Scheinwerfer bis hin zu den Klimaanlagen. Diese Geräte sind heute so kommunikativ, dass sie im Nachgang die notwendige Teilebestellung ausspucken. Selbst die Hebebühnen werden immer filigraner. Die papierlose Auftragsannahme per iPad, "eCheck" genannt, kommt.

API präsentierte zur Messe den Multisensorarm. Damit kann zukünftig die Außenhülle eines Fahrzeuges berührungslos vermessen werden. 3-D-Bilder garantieren dann neue Anwendungen wie Gebrauchtwagenbewertungen oder Schadenskalkulation bei Unfallreparaturen.

Im Bereich Servicebörsen sind dringlich Spielregeln aufzustellen und durchzusetzen, damit Äpfel nicht mit Birnen verglichen werden. Hier sind die Kfz-Betriebe heute schon aufgefordert, das Service-Marketing im virtuellen Auftritt deutlich zu verbessern, Leistungen und handelnde Personen im Service sichtbar darzustellen.

Kommunikation als Erfolgsfaktor

Auch ausÖsterreich hört man selbst durch aktive Unternehmen von rückläufigem Werkstattgeschäft. Wer feststellt, dass von 100 verkauften Neufahrzeugen nur 20 Prozent die §-57a-Überprüfung im selbigen Betrieb realisieren, hat eine Antwort darauf. Die Herausforderung heißt Potenzialausschöpfung, seies im Flottengeschäft, bei "Smart Repair", im Unfallgeschehen, bei Glasreparaturen, im Reifengeschäft, bis zur Nachrüstung von Einparkhilfen und anderen Assistenzsystemen. Das Hauptfach im Service heißt über allem: Kommunikation. Der Kunde ist wichtiger als sein Auto! Die Automechanika liefertedazu wirklich überzeugende Impulse.