Rund 140.000 Fachbesucher strömten vom 16. bis 20. September auf das Frankfurter Messegelände. Bei der letzten Automechanika im Jahr 2012 waren es 147.715 Personen - damals war die Schau allerdings auch am Sonntag geöffnet. Stärker als der vernachlässigbare quantitative Rückgang wurde daher in vielen Standgesprächen bedauert, dass Kunden der "untersten" Ebene - also Mitarbeiter von Autohäusern und Werkstätten - ausgeblieben sind. Nach offiziellen Angaben stellten sie nur jeden vierten Besucher.
Zu attraktiv sind offensichtlich die zahlreichen Hausmessen der großen Teilehändler, bei denen nicht nur der Eintritt, sondern auch gleich Anreise, Verpflegung und Übernachtung kostenlos sind.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der betriebswirtschaftliche Druck auf viele Betriebsinhaber so groß geworden ist, dass sie sich kaum mehr vom Tagesgeschäft freispielen können: Zumindest in Österreich ist diese Klage vielerorts zu hören.
Rekordwert bei den Ausstellern
In Summe entwickelt sich die Automechanika immer stärker zu einer internationalen Beziehungsbörse, auf der Lieferanten und Wiederverkäufer aus aller Herren Länder aufeinander zugehen.
Das spiegelt sich darin wider, dass der Anteil der nicht-deutschen Besucher laut Angaben des Veranstalters gegenüber 2012 von 55 auf 60 Prozent gestiegen ist.
Einen neuen Rekord konnte die Messe Frankfurt bei der Zahl der Aussteller verzeichnen: Die 4.631 heuer teilnehmenden Firmen kamen aus 71 Nationen. Davon gehörten übrigens 2.400 zur Gattung der Teilehersteller, rund 1.000 Aussteller widmeten sich dem Bereich "Repair and Maintenance", weitere 500 dem Tuning-und Zubehörgeschäft.
Ein Kommen und Gehen
Auffallend stark waren heuer die Anbieter mit "Truck Competence" zugegen: Das entsprechende Logo prangte anüber 1.000 Messeständen. Auch alternative Antriebskonzepte wurden eigens ausgelobt, den rund 50 Pionieren aus diesem Bereich stand ein Ausstellungsareal in der Halle 10 zur Verfügung.
Zurückhaltung war dagegen im Lack-und Karosseriebereich zu verspüren: Führende Lackmarken wie Standox, Spies Hecker und Glasurit waren lediglich an den Ständen von Partnerunternehmen vertreten. Im Schmierstoffbereich gab es viele bislang unbekannte Unternehmen zu entdecken, dafür fehlten auch hieralteingesessene Konzerne. Ähnliches könnte sich im Autowaschbereich abzeichnen: Die "Car Wash City" war spärlicher besucht als 2012, Aussteller klagten über hohe Kosten und lobten diesbezüglich kleinere Messeveranstaltungen mit maximaler Zielgruppenfokussierung.
Am auffälligsten war bei der diesjährigen Automechanika aber, dass erstmals seit Langem die Autohersteller der Messe fernblieben. Haben VW, Toyota und Co. den (freien) Werkstätten und Teilehändlern tatsächlich nichts zu sagen? In einem immer stärker liberalisierten Servicemarkt ist das Fehlen der Automobilkonzerne befremdlich. Schließlich leben sie zu einem Gutteil vom Servicegeschäft -und dazu gehört es auch, Ersatzteile und Informationen an den freien Markt zu verkaufen.
Fixtermin im Herbst 2016
Auch wenn die Automechanika ihre Struktur verändert: In Summe ist und bleibt sie die wichtigste Schau für all jene, die mit dem Automobil ihr Geld verdienen. Entsprechend viele Brancheninsider haben sich den nächsten Messetermin (13. bis 17. September 2016) schon in ihren Kalendern vorgemerkt.
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