Nachüber einem Dutzend parlamentarischer Anfragen bleibt der
Nationalratsabgeordnete Dipl.-Ing. Gerhard Deimek am Thema VCÖ dran.
Er hinterfragt die "Mildtätigkeit" des Verkehrsclubs.
Ein moralisches Bermudadreieck aus Gemeinnützigkeit, Mildtätigkeit
und Lobbyismus" ortet der Verkehrssprecher der FPÖ beim VCÖ: Interne
Dokumente würden nahelegen, dass die Mitarbeiter des umstrittenen
Clubs "wohl mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit" auf
gewinnorientiertes Lobbying im Interesse von Großspendern verwenden
würden. "Wann wurde zum letzten Mal überprüft, ob der VCÖ tatsächlich
die Voraussetzungen für den Status der Gemeinnützigkeit erfüllt und
wie lautete das Ergebnis der Überprüfung?", heißt es daher in einer
weiteren Anfrage, die Deimek und vier andere Abgeordnete Ende
September an das Finanzministerium gerichtet haben.
Parteiübergreifend wächst die Verwunderung darüber, dass die
öffentliche Hand so großzügig eine äußerst einseitig argumentierende
Organisation unterstützt. Schließlich flossen im vergangenen
Jahrzehnt mindestens 1,65 Millionen Euro an Steuergeldern an den VCÖ
-eine Tatsache, die der Verkehrsclub selbst gar nicht bestreitet.
Stattdessen verlegt er sich auf eine Einschüchterungstaktik und droht
kritischen Journalisten sowie medial exponierten Personen aus dem
vermeintlich gegnerischen Lager mit Klagen: Das passt nicht so recht
zur "gemeinnützigen" Selbstdarstellung - aber dafür umso besser zu
jenem Bild, das immer größere Teile der Öffentlichkeit vom VCÖ haben.