Während ÖAMTC, ADAC und Stiftung Warentest einen Winterreifen-Test mit 28 Modellen kommunizieren, titelt der VKI mit 32 Modellen. Bei ÖAMTC&Co fallen vier Reifen durch, beim Konsumentenschutz sind es gleich sechs. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass hier parallel zum Winterreifentest ein Vergleich von Ganzjahresreifen veröffentlicht wurde. Der VKI hat in seiner Aussendung (und teilweise auch auf seiner Homepage) die beiden Tests vermischt und damit eine gänzlich andere Botschaft vermittelt. Denn die Nachrichten "Ganzjahresreifen stürzen ab" und "Ganzjahresreifen sind und bleiben enttäuschend" erzeugen in Zusammenhang mit den Winterreifentests ein völlig falsches Bild.

Zwei völlig getrennte Testszenarien

In derÖAMTC Kommunikation wird das Thema korrekt und differenziert behandelt. Der Ganzjahresreifen-Test wird -unabhängig von den Winterreifen - lediglich auf der Homepage erwähnt. ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel erklärt den Grund: "Leider konnten bei den Ganzjahresreifen aus verschiedenen Gründen wichtige Produkte für den österreichischen Markt nicht getestet werden." So konnten Goodyear und Hankook nicht berücksichtigt werden, weil ein neuer Reifen angekündigt war. Beim Ganzjahresreifen-Marktführer Vredestein war das neue Modell zu Testbeginn ebenfalls noch nicht in Serienausführungverfügbar. An dessen Stelle wurde ein umweltorientiertes Modell getestet, das für Stadt-und Alternativantriebsfahrzeuge konstruiert wurde. Im Gegensatz zum VKI geht Eppel sehr dezent mit dem Test um: "Ein Ganzjahresreifentest mit vier Modellen, die noch dazu in Österreich nicht verbreitet sind,ist natürlich nicht 100-prozentig repräsentativ." Eppel erklärt zudem den unterschiedlichen Zugang bei den Tests von Sommer-,Winter-und Ganzjahresreifen: "Das sind komplett unterschiedliche Testszenarien." So werden beim Test von Ganzjahresreifen sowohl Sommer-wie auch Wintertests gemacht. Beim nächsten Mal hoffentlich mit einer größeren Auswahl und der richtigen Interpretation.