Die technologischen Anforderungen an Kfz-Betriebe werden immer
größer. Daher jagt auch bei den Investitionsgütern eine Innovation
die nächste. Vom Diagnosegerät über die klassische
Werkstattausrüstung bis hin zur Reifendruckkontrolle: Wir haben für
Sie mit zahlreichen Ausstellern gesprochen.
Die Zeiten, als mit einer Hebebühne und einem gut gefüllten
Werkzeugwagen ein Großteil der alltäglichen Werkstattarbeiten
durchgeführt werden konnte, sind lange vorüber. Bei modernen
Fahrzeugen erfordern selbst Routineaufträge wie der Batteriewechsel
den Einsatz von elektronischen Helfern. Kein Wunder, dass digitalen
Innovationen bei der diesjährigen Automechanika besonders viel Raum
zukam. Doch auch Lieferanten anderer Investitionsgüter - vom
Abschleppwagen bis zum Reifendrucksensor - ließen mit Neuigkeiten
aufhorchen.
Spitzentechnologie ausÖsterreich
Die Geräteneuheiten von AVL DiTest wurden am gut besuchten Messestand
sehr gut angenommen. Geschäftsführer Gerald Lackner: "Besonders
erfreulich war die positive Reaktion auf die Einführung unserer
Klimaservicegeräte -auch seitens der Automobilhersteller. Wir konnten
bereits erste Verkäufe verbuchen." Der Einstieg in das neue
Geschäftsfeld laufe damit nach Plan. Beim wachsenden Bereich der
Hochvolt-Messtechnik für die sichere Überprüfung von E-und Hybrid-Kfz
ist AVL DiTest technologischer Vorreiter.
Fast alles aus einer Hand
Vom hydraulischen Universal-Bördelgerät über Handlampen bis hin zum
(immer wichtiger werdenden) Chemieprogramm reichte das umfassende
Sortiment, das Berner auf der Automechanika präsentierte. Auch ein
Reifendruckkontrollsystem wurde vorgestellt: Der für nahezu alle
Fahrzeugmodelle geeignete Universalsensor ersetzt einen Großteil der
Originalsensoren, sodass Werkstätten ihre Lager kosten reduzieren und
Kunden schneller bedienen können. Aus Österreich war
Kfz-Geschäftsbereichsleiter Alfred Rieder am Messestand vor Ort. Er
betonte den Anspruch von Berner, die Kunden umfassend zu
unterstützen: "Wir sorgen für mehrTransparenz beim Materialeinkauf
und eröffnen mit innovativen Produkten neue Umsatzchancen."
Innovationen beim Klimaservice
Klimatechnik stand im Mittelpunkt des Messeauftritts von Dometic.
Unter der Marke Waeco bietet das Unternehmen ab sofort die
Servicestation ASC 5000RPA an, die auf das neue Kältemittel R-1234yf
ausgelegt ist und dank eines integrierten Analysegeräts eine
versehentliche Vermischung mit der Vorgängersubstanz R-134a
verhindert. Für einen geringeren Preis steht das Gerät unter dem
Namen ASC 5000 auch ohne Kältemittelanalyse zur Verfügung.
Freilich wird R-134a noch lange zum Werkstattalltag gehören. Daher
hat Dometic mit der Waeco ASC 2500 auch eine neue Servicestation für
dieses Kältemittel im Programm. Eine Verlustrate von nahezu null
Gramm entlastet nicht nur die Umwelt, sondern kommt auch dem Budget
der Kfz-Betriebe zugute. Ebenfalls neu sind das "Easy Reparatur Set"
zur preisgünstigen Instandsetzung beschädigter Kältemittelleitungen
sowie ein Spülsatz für Klimaarbeiten an Hybridfahrzeugen.
Klingender Name
Interesse amösterreichischen Markt zeigt Dunlop Garage Equipment,
Teil des wiederum zur dänischen Stenhoj-Gruppe gehörenden
Werkstattausrüsters Gemco. "Wir sind auf der Suche nach einem
Importeur oder Vertriebspartner", erklärte Exportmanager Jose Delgado
bei unserem Standbesuch. Das Sortiment von Dunlop reicht von
Hebebühnen über Abgastester, Reifenwucht- und Montiermaschinen sowie
ein R-134a-Klimaservicegerät bis hin zu Werkstattkästen.
Neuer Standort inÖsterreich
Rund 1.400 Fahrzeugtransportanhänger der Marken Algema und Fit-Zel
stellt Eder Fahrzeug&Maschinenbau in Bayern und am neuenösterreichischen Standort Kematen an der Krems her. In Frankfurt
wurden die Produktpaletten von Algema und Fit-Zel gezeigt, außer den
bereits angekündigten Neuheiten auch eine Version des Euro Trans mit
Kofferaufbau. "Der kürzlich neu eröffnete Standort Neuhofen an der
Krems, wo die Eder-Gruppedie Kompetenz für Aluminiumschweißen
gebündelt hat, wird selbstverständlich auch in Zukunft für
Reparaturen und Serviceleistungen zur Verfügung stehen", betont
Verkaufsleiter Hubert Gasperlmair.
Logistik mit Köpfchen
Modulare Systemregale für intelligente Lagerlogistik sind das
Kerngeschäft von F.X. Rauscher. Das Regalsystem passt sich jeder
Kundenanforderung an. Da die Verbindungen gesteckt und nicht
geschraubt sind, lässt es sich jederzeit verändern. Neben zahlreichen
Autohäusern zählen auch die großen Teilelieferanten wie Stahlgruber
und Trost zum Kundenkreis. Die individuellen Lösungen werden durch
die eigene Produktion in Deutschland ermöglicht.
Premierenreigen "ganz in Weiß"
Das Innovationsfeuerwerk, das Hella Gutmann in Frankfurt zündete, kam
auf dem erstmals ganz in Weiß gehaltenen Stand des
Werkstattausrüsters besonders gut zur Geltung. Mit dem mega macs 56
wurde ein neues, in der "oberen Mittelklasse" positioniertes
Diagnosegerät präsentiert. "Ausgestatet mit modernsten Technologien
spricht der mega macs 56 insbesondere diejenigen Anwender in
Werkstätten, Autohäusern und im mobilen Einsatz an, die zwar die
Leistungen des mega macs 66 schätzen, jedoch auf technische
Highlights wie ein klassisches Oszilloskop in ihrem Diagnosegerät
verzichten können", erläuterte der österreichische
Niederlassungsleiter Helmut Straberger beim Standbesuch. Ebenfalls
neu ist das "TPM-Tool" für alle Arbeiten an
Reifendruckkontrollsystemen, während das digitale
Scheinwerfereinstellgerät "SEG V" den Premierenreigen bei der
Automechanika komplettierte.
Neues Betreiberkonzept für Waschanlagen
Die Entwicklung der Tankstellenbranche werde das Wachstum von
"joywash" beeinflussen, sagen Geschäftsführer Reinhold Zeiler und
Torsten Hellmig, der bei der Istobal-Tochtergesellschaft für
Marketing und Netzentwicklung von joywash verantwortlich ist. "Wo
früher eine Waschanlage betrieben wurde, die jetzt nicht mehr genutzt
wird, adaptiert joywash den Standort und stattet ihn mit Top-Technikaus", so Zeiler. Selbst bauen wolle das Unternehmen nicht. Das Modell
habe bereits Nachahmer gefunden: "Damit ist Istobal Lieferant der
Waschanlage und Betreiber. Wir können uns so genau mit der Lage
unserer Waschanlagenkunden identifizieren und auf ihre Wünsche besser
einstellen."
Generationswechsel bei Portalanlagen
Mit der modular aufgebauten Portalwaschanlage CB 3 ersetzt Kärcher
sein bisheriges Pkw-Waschanlagenprogramm. Gegenüber den Vorgängern
wurde der Wasserverbrauch um 15 Prozent auf 20 Liter pro
Waschdurchgang reduziert, ein zweieinhalbminütiges Schnellprogramm
kommt mit lediglich 2 Überläufen aus. Darüber hinaus lässt der als
Zubehör erhältliche "Opti-Drop-Stop", der abtropfendes Wasser aus der
Dachbürste auffängt und zuverlässig vom Fahrzeug wegleitet, das
österreichische Team rund um den Waschanlagenexperten Wolfgang Eisner
auf neue Aufträge hoffen.
Schaumsystem für SB-Waschanlagen
Mit drei System-Komponenten schafft KW Kiehl ein hohes
Qualitätsniveau in der SB-Wäsche und insbesondere in der
SB-Konservierung. Dabei werden ein kräftig wirkender, intensiv
duftender Reiniger sowie ein Hightech-Konservierer eingesetzt. Die
bisher umgerüsteten Anlagen verzeichnen 20 bis 40 Prozent
Mehrumsätze. Kiehl trägt damit dem wachsenden Markt vonSB-Anlagen
Rechnung.
Preisgekrönter Fahrprüfstand
Der MFP 3000 Fahrprüfstand von MAHA ist der erste Prüfstand, der eine
Testfahrt und die Wirkprüfung von Sicherheits-und
Fahrassistenzsystemen auf einer Hebebühne ermöglicht. Nachdem die
Räder auf der Scherenbühne freistehen, legt ein hydraulisches System
die Prüfrollen an die Räder und simuliert eine Prüffahrt bis zu 80
km/h. Die FFI Tablet-Lösung RCI (Responsive Communication Interface)
ermöglicht einen vollständig organisierten Annahmeprozess. Nicht
zuletzt punktet Maha sehr zur Freude von Österreich-Vertriebspartner
Suppanz mit dem Thema Truck Competence.
Zweirad statt Vierrad
E-Bikes statt E-Autos waren für E-Line-Geschäftsführer Manuel Santer
auf dem Messestand von MS Design Themenschwerpunkt. Die Roppener
Design-Werkstatt samt angeschlossenem Opel-Autohandel folgt damit dem
Trend der Nachfrage. Mit seinen EHElektrowagen hat Santer finanziell
einiges riskiert und noch nichts damit verdienen können. Dafür läuft
laut Santer das Kit-Geschäft direkt mit den Automobilherstellern gut.
Tuningteile im Nachrüstbedarf sind dafür wenig gefragt.
Innovation bei Reifendichtmitteln
Pannex sucht internationale Vertriebspartner für sein
"umweltfreundliches und hochwirksames" Reifenpannenset: Anders als
die bisher von der Autoindustrie beigegebenen Latex-Dichtmittel nutzt
Pannex balanciert in einer Trägerflüssigkeit schwebende Mikrofasern.
Sachgemäß angewandt ist die Substanz "jedenfalls nicht
gesundheitsgefährdend", dichtet Löcher bis zu 8 mm Durchmesser bei
minus 30 bis plus 60 Grad und hält den Reifen bis zu 10 Jahre lang
weiterverwend-oder recycelbar. Der Webshop ist nun online. Gespräche
gibt es primär mit Automobilherstellern und dem Großhandel, der
Kunden mit "abgelaufenen" Pannensets und Reserve-bzw.Noträdern
bedient.
Boom bei RDKS
Schrader International, global tätiger Hersteller von Spezialventilen
für Reifendruckkontrollsysteme (RDKS), ist dank der verpflichtenden
Einführung von RDKS für Fahrzeuge der Klasse M1 in der EU per 1.
November 2014 gut im Geschäft. Maic Dressen, Vertriebsleiter
Aftermarket D-A-CH, rät im Hinblick auf die Winterreifenumrüstung zu
erprobten Qualitätsventilen, um den Sicherheitsgewinn durch richtigen
Luftdruck zu gewährleisten.
Saisonale Fragezeichen
Schwer einschätzbare Wetterbedingungen und "sehr zurückhaltendes
Bevorratungsinteresse" kennzeichnen den Start in die Wintersaison in
Österreich, resümiert Maria Köck, Geschäftsführerin des steirischen
Schneekettenerzeugers pewag. Der Vollsortimenter, dessen Schwerpunkt
Komfortdetails beim Kettenanlegen sind, hat zusätzlich besonders
dünne Pkw-und Busschneeketten für enge Radkästen sowie Spezialketten
für Forstwirtschaft, Militär und Kommunen im Programm. Die
Information via TecDoc soll das Geschäft zusätzlich beleben.
Achsvermessung leicht gemacht
Das (unter der Konzernmarke John Bean) vertriebene Achsmessgerät
V3400 weckte am Stand von Snap-on Equipment großes Interesse. Das
kabellose System punktet unter anderem mit seiner (patentierten)
automatischen Synchronisierung der Kameras. Das gesamte Messzubehör
ist einfach zu handhaben, die Datenübertragung erfolgt kabellos.
"Dieses System ist so flexibel, dass die Achsvermessung nicht mehr an
einen bestimmten Arbeitsplatz in der Werkstätte gebunden ist",
erläutert Marketingmanagerin Judith Huppert den daraus resultierenden
Flexibilitätsgewinn. Ebenfalls neu ist die Auswuchtmaschine Hofmann
Geodyna 7850p, die unter anderem mit der einfachen Bedienung via
Touchscreen punktet. Beim PDL 5000 (wir haben in AUTO&Wirtschaft
bereits ausführlich berichtet) handelt es sich schließlich um das
neueste Diagnosegerät der Konzernmarke Sun.
Spezialist für Allrad aus Österreich
Service Technologies ("S-Tec")ist ein auf die Geländewagen (Puch
Haflinger, Puch Pinzgauer, Puch bzw. Mercedes-Benz G) von Steyr
Daimler-Puch bzw. Magna Steyr spezialisierte Anbieter von
Gebrauchtfahrzeugen, Bestandteilen, Restaurierung und Service.
Außerdem gibt es ein Werkstätten-Franchisekonzept. Für 2015 plane man
Erweiterungen bei der Marke Blau (Tanksysteme) sowie im Bereich
Vision Systems (Spiegel, Gläser, Kappen, Innenspiegel) und bei der
Marke Wehrle (Relais, Sensorik), bestätigt Geschäftsführer Martin
Neunteufel.
Die Zukunft der Fahrzeugreinigung
"Autowäsche 2.0" heißt das Schlagwort, unter dem die
Weiterentwicklung des Produktprogramms von WashTec steht: Der
Weltmarktführer in Sachen Fahrzeugpflege will die Bedürfnisse des
Endkunden noch stärker in den Mittelpunkt rücken, zum Beispiel durch
modular aufgebaute Wäschen oder unkompliziertes "Pay&Wash".
Gleichzeitig gilt es, durch intensive Kundenbetreuung und laufende
Weiterentwicklung der Anlagentechnik die starke Marktposition zu
behaupten. InÖsterreich gelinge dies ganz ausgezeichnet, berichtete
Prokurist Alfred Zach bei der Automechanika: Obwohl der Gesamtmarkt
heuer auf 160 neue Portalanlagen zurückgehen dürfte, werde man mit
rund 80 Stück ähnlich hohe Verkäufe erzielen wie 2013. In den
vergangenen Monaten habe man, neben Aufträgen aus der
Mineralölbranche, gleich mehrere prominente Autohäuser als Kunden
gewonnen.