Das Jahr 2014 bringt eine Vielzahl an neuen Modellen im
Nutzfahrzeugbereich, speziell die klassischen Transporter sind bei
vielen Herstellern heuer erneuert worden.
Kontinuität gibt es im umfangreichen und erfolgreichen
Transporter-Programm von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Neues gibt es bei
den Kleinen, den sogenannten CityVans. Der up! CityVan hat sich
erfolgreich etabliert, nun folgt der Polo City Van.
Johann Wimmer, Markenleiter Volkswagen Nutzfahrzeuge: "Einen
Schwerpunkt bilden die breit aufgestellten Entry-Einstiegsmodelle,
womit wir den Unternehmerkunden einen preislich besonders attraktiven
Einstieg in die Welt von VW Nutzfahrzeuge bieten. Das reicht vom
Caddy Kastenwagen Entry bis zum neuen Crafter 28 Kastenwagen Entry.
Die Entry-Einstiegsmodelle sind gleichzeitig Preissignal und
Volumenmodelle." Speziell amösterreichischen Markt spielt der
Allradantrieb eine große Rolle. Wimmer: "Allrad ist optional für alle
Modelle außer CityVans erhältlich und wird immer bedeutender."
Individuelle Angebote bei Auf-und Umbauten runden das Angebot ab.
Lückenlose Verfügbarkeit für alle Branchen
Ford hat innerhalb von 2 Jahren die gesamte Nutzfahrzeugpalette
erneuert und zudem erweitert. Nutzfahrzeugleiter Gernot Payer: "Damit
hat Ford derzeit die neueste und technisch am letzten Stand
befindliche Nfz-Produktpalette am Markt." Zum Transit Custom kamen im
Laufe des Jahres Transit Connect, Transit Courier sowie der neue
Transit (bis 4,7 t), wobei einige Varianten wie die
Doppelkabinen-Ausführung das Transit-Angebot in den nächsten Monaten
komplettieren. Bei Ford ist man stolz auf die lückenlose
Verfügbarkeit für alle Branchen. Die bereits im Frühjahr erfolgreich
umgesetzten "Gewerbewochen" werden auch im Herbst wieder stattfinden.
Bei Fiat war das Highlight des Jahres sicherlich die Präsentation der
6. Generation des Ducato. "Der neue Ducato wurde mit neuen
werkseitigen Optionen und einem großen Technologiepaket vorgestellt,"
erklärt Mag. Markus Wildeis, Brand Country Manager für Fiat
Professional: "More technology steht für Hightech-Werkstoffe für
höchste Nutzlast bis 2.100 kg, more efficiency bedeutet neues Design
und die effizientesten Antriebe im Segment. Und more value bietet
Sicherheit und Komfort serienmäßig mit der größten Palette." Die
Schwerpunkte setzt Fiat bei einer noch optimaleren Umsetzung von
Kundenwünschen.
Mit dem komplett neuen Trafic und demüberarbeiteten Master wird bei
Renault ein Großteil der Nutzfahrzeugpalette erneuert. Während der
Master gleich in allen Varianten sofort verfügbar sein wird, folgen
manche Trafic-Ausführungen, wie zum Beispiel die
Plattform-Fahrgestelle im Mai 2015. Generaldirektor Uwe
Hochgeschurtz: "Als Europas Hersteller Nummer eins von leichten
Nutzfahrzeugen bietet Renault seinen Kunden in allen Segmenten die
optimale Transportlösung. Wir haben für alle Branchen ein passendes
Angebot."
Vier Längen und drei Höhen
Seit Juli können Kunden den komplett neuen Vivaro bei Opel bestellen.
Dessen zweite Generation soll die Funktionalität eines Nutzfahrzeugs
mit den Vorzügen eines mobilen Büros auf Rädern sowie dem Komfort und
Design eines Pkw kombinieren. Dietmar Rath, Leiter B2B,
Nutzfahrzeug-und Behördenverkauf: "Der Movano ist ebenfalls seit Juli
2014 mit neuem, überarbeitetem Motorangebot verfügbar, hier kommen
nun verbrauchsarme und leistungsstarke BiTurbo-Motoren zum Einsatz."
Der Movano wird als Sonderumbau der Firma Oberaigner jetzt auch als
4x4 angeboten.
Den neuen Boxer hat Peugeot im Juni vorgestellt. Das neue Modell ist
als Kastenwagen in vier Längen und drei Höhen erhältlich. Ing. Johann
Weinzetl, Leiter Verkauf Firmenkunden/B2B: "Damit wir zukünftig noch
besser auf die Kundenbedürfnisse eingehen können, werden wir im
Hinblick auf unsere kommerziellen Verkaufsangebote mittelfristig noch
spitzer und situationselastischer am Markt auftreten." Mittelfristig
ist die Ausweitung des Produktangebotes hinsichtlich zusätzlicher
Modellversionen geplant. Das Thema Umbauten und Sonderbestellungen
soll stark forciert werden.
Bereits im April erfolgte bei Citroën die Vorstellung des neuen
Jumper. Tilman Habeck, Leiter Verkauf Firmenkunden Citroën
Österreich: "Der neue Jumper verbindet ein bewusst modernes Design
mit hohem Nutzfaktor, stellt hohe Ansprüche beim Komfort, bietet
Technologien für mehr Sicherheit sowie bewährte Qualität zu
überschaubaren Kosten." Citroën will sich verstärkt auf Umbaulösungen
im KMU-Bereich konzentrieren. Habeck: "Unsere Modelle werden damit
sozusagen ein leistbares und verlässliches Werkzeug zum Beispiel für
Bäcker, Rauchfangkehrer und Installateure."
Auf Wunsch auch als Elektroauto
Nissan setzt auch bei den Nutzfahrzeugen auf Elektromobilität.
Geschäftsführer Nicholas Thomas: "Soeben haben wir den lange
erwarteten Nissan e-NV200 im Markt eingeführt -ein zu 100 Prozent
elektrisches Modell, das als geräumiger Kastenwagen, Kombi oder
Familienvan verfügbar ist." Der Schwerpunkt liegt damit naturgemäß im
urbanen Bereich. "Elektromobilität bietet hier viele Vorteile, auch
für Geschäfts-und Flottenkunden", so Thomas.
Toyota hat letztes Jahr mit dem Proace den Nachfolger des
erfolgreichen Hiace vorgestellt. Geschäftsführer Dr. Friedrich Frey:
"Die neue Generation des Proace kommt 2016 auf den Markt. Dieses
Fahrzeug wird noch mehr Flexibilität und Variationen inklusive einer
Bus-Version bieten." Ergänzt wird das Angebot mit dem Pickup Hilux.
Beim Thema Nutzfahrzeuge setzt man bei Toyota sehr stark auf
Kundenorientierung und Qualität. "Noch mehr als bei
Personenkraftwagen ist im gewerblichen Bereich das Thema
Verlässlichkeit und Langlebigkeit wichtig. Außerdem bietet Toyota ein
ungemein dichtes Partnernetz."
In der dritten Generation wurde im April der neue Iveco Daily
vorgestellt. Mag. Karl-Martin Studener, Geschäftsführer Iveco
Austria: "Die traditionellen Werte wie Robustheit, Wendigkeit,
Vielseitigkeit, Effizienz bleiben auch beim neuen Daily, aber in
allen Details wurde das Fahrzeug auf den modernsten technischen
Standard gebracht. Diesmal lag der Fokus ganz besonders auf dem
Fahrkomfort, der durch neue Achsen, Federungen und
Kabinen-Innengestaltung perfektioniert wurde." Neue Radstände und
Überhänge machen den Iveco zum Primus in Sache Ladeeffizienz, also
dem Verhältnis Ladelänge zur Gesamtlänge des Fahrzeuges.
Hyundai setzt auf den bewährten H-1, verspricht aber eine
Weltpremiere auf der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover Ende September.
Zukünftig soll dieser Bereich verstärkt werden. Mag. Roland
Punzengruber, Geschäftsführer der Hyundai Import GmbH: "Wir bereiten
im Rahmen der Fleet Business Center Strategie unsere Hyundai-Partner
auf ein erfolgreiches Nutzfahrzeuggeschäft vor."
Einen eigenständigen Bereich bei den Nutzfahrzeugen stellen Pickups
dar, die sehr oft vorsteuerabzugsfähig als Firmen-und
Transportfahrzeuge eingesetzt werden. Als klassisches und
erfolgreiches Beispiel ist der L200 von Mitsubishi zu nennen.
Komplettiert wird das Nutzfahrzeug-Angebot von den sogenannten
Fiskal-Lkws: Pkws, die durch Verblendung der hinteren Fenster, einen
Umbau des hinteren Bereiches und einem Trenngitter
vorsteuerabzugsfähig gemacht werden können. So bietet beispielsweise
Kia mit dem cee"d und dem Sportage seitens des Importeurs solche
Lösungen an.
Alternative Antriebe
Die alternativen Antriebe sind noch weit von einer echten
Marktbedeutung entfernt, dennoch haben die meisten Hersteller etwas
im Programm. VW setzt hauptsächlich auf die spritsparende
BlueMotion-Technologie, Erdgasantrieb (CNG) ist bei Caddy und up!
CityVan erhältlich. "Power of Choice" nennt Ford seine Strategie, in
alle Richtungen zu entwickeln. Momentan sei die Bedeutung gering.
Payer: "Am Ende des Tages bestimmt jedoch der Kunde, welches
alternative Antriebsystem sich zukünftig durchsetzen wird. Ford wird
in jedem Fall gerüstet sein."
Fiat setzt auf Zuverlässigkeit und Erdgas. Wildeis: "Fiat
Professional ist seit Jahren unter den Top-Anbietern von
Erdgasantrieben in Nutzfahrzeugen."
Mit dem Kangoo ZE hat Renault bereits 2011 ein Nutzfahrzeug mit
Elektroantrieb auf den Markt gebracht und bis heute fast 450
Fahrzeuge verkauft. Hochgeschurtz: "Die Firmen treffen ihre
Entscheidungen für ein E-Auto nicht nur aus ökologischen, sondern
zumeist auch aus ökonomischen Gründen." Bei Opel setzt man ebenfalls
auf moderne Dieseltechnologie -und auf Erdgas. Rath: "Opel bietet mit
dem Vivaro und Movano neue, verbrauchsarme jedoch leistungsstarke
BiTurbo-Diesel an. Zusätzlich gibt es beim Opel Combo eine
Erdgasvariante."
Peugeot steht dem Thema alternative Antriebe aufgeschlossen
gegenüber. Weinzetl: "Die alternativen Antriebe genießen bei den
Nutzfahrzeugen eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung. Wir haben
für die Unternehmen auch ein entsprechendes Angebot." So stehe der
neue Peugeot Partner Electric als auch der Peugeot iOn Lkw zur
Verfügung.
Bei Citroën ist der Berlingo Electric seit einem Jahr am
österreichischen Markt. Habeck: "Für einen Erfolg von
Elektro-Nutzfahrzeugen bedarf es eines öffentlichen
e-Tankstellen-Netzes mit Schnellladung. Dadurch könnten
Tagesreichweiten bis zu 200 km bei 500 kg Zuladung realisiert
werden."
Mit dem e-NV200 bekennt sich Nissan klar zu alternativen Antrieben.
Thomas: "Nissan setzt bereits seit Jahren auf Elektromobilität und
hat mit dem preisgekrönten LEAF den weltweit meistverkauften,
elektrisch angetriebenen Pkw im Programm."
Am Thema Hybrid wird bereits gearbeitet
Als Hybrid-Pionier darf man bei Toyota auch im Bereich Nutzfahrzeuge
mit alternativen Lösungen rechnen. Frey: "Toyota forscht bereits an
einem Hybridantrieb für diese Klasse, weshalb nicht auszuschließen
ist, dass Toyota seinen Kunden auch auf diesem Gebiet in Zukunft ein
Angebot machen kann."
Iveco ist am Sektor alternative Antriebe sehr innovativ. So bietet
der Hersteller ein umfassendes und bewährtes Programm an
Erdgas/Biogas-Varianten für alle Baureihen an. Studener: "Der neue
Daily wird in Kürze, so wie die Vorgängergeneration, auch wieder mit
Elektroantrieb verfügbar sein."
Der Hyundai-Konzern ist einer der Vorreiter bei alternativen
Antrieben, momentan aber nicht im Nutzfahrzeugbereich. Punzengruber:
"Wir bieten mit dem neuen Hyundai ix35 FCEV weltweit das erste
serienmäßig produzierte Wasserstoff-Fahrzeug an, wobei sich unser
Herstellerwerk bei dieser neuen Technologie aktuell auf die
Pkw-Modelle konzentriert. (RED)