A&W: Helmuth H. Lederer, die große Verlegerpersönlichkeit, war zeitlebens großer Förderer der BFC-Institution und hat immer wieder wichtige Lehrmittel bis hin zur ersten Videothek zur Verfügung gestellt. Die BFC ist jetzt über 50 Jahre alt. Da gibt es auch zahlreiche Absolventen aus Österreich. Was macht die BFC aus?

Gerl: Die BFC ist dafür bekannt, dass sie den Nachwuchskräften der Automobilbranche das betriebswirtschaftliche Rüstzeug an die Hand gibt, um im Betrieb die richtigen Entscheidungen zu treffen. Unser Ziel ist es, in einem elfmonatigen Vollzeit-Studium die Autohaus-Söhne und -Töchter kaufmännisch so aufzuladen, dass sie mit ihrer an der BFC erworbenen Qualifikation erfolgreich in die Zukunft schauen können. Vorteilhaft ist vor allem, dass wir an der BFC alle Marken miteinander vereinen. Somit lernt jeder nicht nur von den Dozenten, sondern auch von den anderen Markenkollegen, da wir den ganzen Tag "Benzingespräche" führen.

Mit welchen Voraussetzungen treten die Interessenten ihr Studium an der BFC an?

Die Voraussetzungen, um ein Studium an der BFC aufnehmen zu können, ist nicht ein möglichst hoher schulischer Abschluss wie die Matura, sondern eine abgeschlossene Berufsausbildung im Kfz-Gewerbe, sei es technischer oder kaufmännischer Natur. Aufgrund dieser Zweigleisigkeit begegnen sich an der BFC die gleichen Berufsgruppen wie in einem Autohaus, also Automobilkaufleute, Kfz-Meister, Verkäufer, Serviceberater und vieles mehr. Sie haben nicht nur Benzin im Blut, sondern auch Autos im Kopf.

Wie muss man sich die Studieninhalte vorstellen?

Die Arbeit in kleinen Gruppen garantiert eine optimale Betreuung unserer Studenten und das bei einer sehr guten technischen Ausstattung. Unsere Studieninhalte sind Personalführung, Marketing, Rechnungswesen und Controlling, Betriebs-und Volkswirtschaftslehre, Recht, Steuern und Kfz-Unternehmensführung. Optional stehen die Bereiche Vertrieb, Service, Verwaltung oder das "Studium Generale" zur Verfügung. Dieses empfehlen wir denjenigen, die sich auf eine Karriere alsUnternehmer, Filialleiter oder Geschäftsführer vorbereiten möchten.

Was ist das Besondere an der BFC? Sie stehen ja im Wettbewerb zu anderen Ausbildungseinrichtungen?

Im BFC-Studium verknüpfen wir die Theorie sehr intensiv mit der Praxis: Mehr als 40 Unternehmer und Führungskräfte aus der Automobilbranche plaudern aus dem Nähkästchen und reichern mit ihren Seminaren und Workshops das von den Dozenten vermittelte theoretische Wissen an. Somit steht bei unserem Tun weniger die Wissenschaft im Vordergrund, sondern die direkte Umsetzbarkeit der fachlichen Inhalte in den Autohäusern und Werkstätten. Unser Studium steht aus meiner Sicht nicht im direkten Wettbewerb mit anderen Ausbildungseinrichtungen: Bei einer Universität steht das wissenschaftliche Arbeiten im Fokus, beidualen Studiengängen der stetige Wechsel zwischen Betrieb und Lehre. Während des BFC-Studiums gelingt es, den eigenen Betrieb aus der Vogelperspektive zu betrachten, Schwachstellen zu lokalisieren und das automobilwirtschaftliche Knowhow so anzuwenden, dass sich schnelle Erfolge einstellen. Damitunsere Studenten in eine Führungsrolle hineinwachsen, sind für uns neben allen automobilwirtschaftlichen Themen auch Führungs-und Verhaltenstrainings, Rhetorik-Seminare bis hin zu Knigge-Kursen wichtig. Wir spüren stets automobile Talente auf und machen aus ihnen sehr, sehr gute Nachwuchskräfte.

Für die Absolventen haben Sie weitere Entwicklungsmöglichkeiten zu diversen Partnerhochschulen aufgebaut. Wie sieht das konkret aus?

Jeder BFC-Absolvent hat die Option, im Anschluss an die Prüfung zum "Betriebswirt im Kfz-Gewerbe" noch einen akademischen Grad zu erreichen. In Kooperation mit verschiedenen Hochschulen in den USA, England, Frankreich oder Deutschland ist es unter Anrechnung des elfmonatigen Studiums möglich, noch den "Bachelor of Business Administration" (BBA) oder den"Master"(MBA) zu absolvieren. Bei unseren Partnerhochschulen werden BFC-Absolventen bevorzugt behandelt, sodass ein Bachelorabschluss schon nach neun Monaten möglich ist.