Kompakte Allradmodelle stehen bei Suzuki schon lang hoch im Kurs. Mit
dem Jimny haben die Japaner den kleinsten Geländewagen und mit dem
Grand Vitara ein echt geländetaugliches Modell im vom VW Tiguan
dominierten Kompaktsegment zur Verfügung.
Obwohl in den letzten
Jahren nur minimal modifiziert, halten sich beide Fahrzeuge ziemlich
tapfer in den Verkaufsstatistiken, wofür auch der nachvollziehbare
Preis verantwortlich ist.
Beim SX4 wollte sich Suzuki ganz offensichtlich nicht den nächsten
Dauerläufer ins Programm holen. Grundlegende Erneuerung anstelle
stetiger Weiterentwicklung lautete die Parole für das im benachbarten
Ungarn gefertigte Modell. Das erklärt auch den um die Bezeichnung
S-Cross gewachsenen Namen, der für ein völlig neues und zugleich auch
deutlich gewachsenes Modell steht. Widerstanden hat Suzuki dabei der
Idee, optisch ein höher gelegtes Einstiegs-SUV auf die Räder zu
stellen, auch wenn sich genau diese Fahrzeuggattung zurzeit größter
Wachstumsraten erfreut. Vielmehr hat man den bisherigen SX4 ein wenig
gestreckt und eine Spur breiter gemacht,ihn dabei ein kleines
Stückchen höher gelegt und ihm insgesamt ein deutlich frischeres
Aussehen verpasst. Einen Designwettbewerb zu gewinnen, stand dabei
nicht im Vordergrund, zumal es genau hier sehr hilft, dass
Geschmäcker durchaus unterschiedlich sind.
Im Gegenzug dazu galt es für Suzuki, die Idee von 4 Fahrzeugen in nur
einem Auto zu realisieren. Ein Freizeit-, Familien-, Firmen und
Geländeauto. Das erklärt auch, warum sich das Angebot des neuen SX4
S-Cross auf nur 2 Motorisierungen beschränkt, 120 PS gibt es
wahlweise aus einem Benzin- oder einem Dieselmotor. Stark genug für
weite Familienausflüge, sparsam genug für den gewerblichen Einsatz
und die Freizeit und dass ein kompakter Geländegänger auch mit
deutlich weniger Leistung auskommt, weiß Suzuki vom Jimny. Dazu
reicht Suzuki 3 Ausstattungsvarianten und beim Diesel eine manuelle
Sechsgangschaltung. Beim Benziner sind es nur 5 Gänge, die das
manuelle Getriebe bereithält, dafür gibt es hier als Alternative ein
stufenloses Automatikgetriebe.
Für den ersten 4wd-Test mit dem neuen SX4 S-Cross stand das
Dieselmodell mit Vollausstattung und natürlich mit Allradantrieb
(ohne den der SX4 S-Cross natürlich nicht das Thema Geländeauto
erfüllt) bereit. Knapp 30.000 Euro sind für dieses Modell auf den
Tisch des Suzuki-Partners des Vertrauenszu legen. Sehr viel Geld für
ein Modell, dem man trotz der feschen Leichtmetallfelgen, den
Xenon-Lichtern und dem Unterfahrschutz rundum nicht ansieht, dass es
nur 5 Zentimeter kürzer als ein Golf VII ist und diesen beim
Kofferraumvolumen sogar deutlich übertrifft.
Der Blick in den Innenraum macht dann auch klar, dass sich hier
ebenfalls kein Platz mehr für Extras findet, wodurch sich der
Listenpreis ein ganzes Stück weit relativiert. Ledersitze,
Navigationssystem, Glasschiebedach, Zweizonen-Klimaautomatik, alles
da. Zu sehen auch ein 4WD-Mode-Schalter, mit dem sich nicht nur der
Allradantrieb auf den jeweiligen Einsatz abstimmen lässt.
Flink durch die Stadt, zügig über die Autobahn. Da versteht es der
SX4 S-Cross schon, Freude zu machen. Spurtstärke beweist er hingegen
auf den Rallye-Trainingspisten der DriftCompany in Pachfurth. Grober
Schotter, Schlamm und jede Menge Wasser hält der Spielplatz für
Rallye-Fans bereit. Die 120-Diesel-PS vollständigausgequetscht, geht
es hier deutlich zügiger voran, als wir das erwartet hätten. Sogar
der eine oder andere feinfühlige Drift lässt sich realisieren und
nach der intensiven Fahrzeugwäsche ist von all dem befahrenen
Schotter nichts mehr zu sehen. Überzeugend auch die qualitative
Ausführung des Suzuki und das Raumangebot.
Wer jetzt bereit ist, auf ein paar Extras zu verzichten und statt der
Topversion Flash die immer noch ordentlich ausgestattete
Shine-Version zu wählen, reduziert den Startpreis auf 26.190 Euro.
Weiter sparen lässt sich dann im Alltag mit 5,5 Liter Diesel auf 100
Kilometer, was nicht nur Vielfahrer, die bisher keinen Allradler im
Visier hatten, zu schätzen wissen werden.
SUZUKI SX4 S-CROSS 1,6 DDIS ALLGRIP FLASH
MOTOR Common-Rail-Turbodiesel
Zylinder: 4
Hubraum: 1.5898 cm3
Leistung: 88/120 kW/PS
Drehmoment: 320 Nm bei 1.750 U
KRAFTÜBERTRAGUNG Sechsgang-Schaltgetriebe/perm. Allradantrieb
FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie/4 Türen/5 Sitze
FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) VA McPherson/HA Verbundlenker
BREMSEN Scheiben
LENKUNG (ZAHNSTANGE) Zahnstange, servounterstützt
FELGEN/REIFEN 205/50 R17
ABMESSUNGEN; GEWICHTE
Länge/Breite/Höhe: 4.300/1.765/1.575
Radstand: 2.600 mm
Kofferraumvolumen: 430-1.269 l
Leergewicht: 1.305 kg
zul. Gesamtgewicht: 1.870 kg
Anhängelast: 1.500 kg (gebremst)
FAHRLEISTUNGEN 13 s 175 km/h 0-100 km/h: V-max:
VERBRAUCH
Stadt/Land/gesamt: 5,2/3,9/4,4 l
Testverbrauch: 5,5 l Diesel
CO2-AUSSTOSS 114 g/km
PREIS E: ab 29.890,- inkl. NoVA&MwSt.
Testwagenpreis E: 30.340,-inkl. aller Abgaben