AUFBAUEND AUF DEM ERFOLG DER A-KLASSE, SERVIERT UNS MERCEDES-BENZ
JETZT EIN SUV, MIT DEM WIR SO NICHT GERECHNET HÄTTEN.
Es hat ein paar Jahre gedauert, bis auch Mercedes-Benz klar wurde,
dass jemand, der ein kompaktes SUV mit Stern haben will, nicht
unbedingt eine G-Klasse als Vorgabe in der Garage stehen hat. Auch
wenn aktuell genau am Mini G gearbeitet wird, geht der GLA doch ganz
andere Wege.
Den unglaublichen Erfolg der A-Klasse im Rücken, hat Mercedes-Benz
genau dieses Modell soweit adaptiert, dass es der potenzielle Kunde
als eigenes Modell wahrnimmt. Das sollte er auch, schließlich ist der
GLA nicht nur höher und etwas wuchtiger als eine A-Klasse, sondern
auch teurer, was wiederum dem Zielpublikum nichts auszumachen
scheint. Keiner kauft den GLA weil er ihn braucht und da sich nahezu
jede Individualisierung mit ein paar Kreuzerln an der Aufpreisliste
realisieren lässt, spielt es auch keine Rolle, dass selbst
Basisausstattungen extra bezahlt werden müssen. Wer hier alle
Register zieht, kommt inklusive dem feinen 360 PS Motörchen auf rund
100.000 Euro, ohne dabei die Kompaktklasse zu verlassen, der 211 PS
starke Testwagen mit allerlei netten Dingen an Bord macht da mit
gerade mal 65.000 Euro einen richtig schlanken Fuß.
Irgendwann haben wir vergessen, dass ein Mercedes-Benzüber viele
Jahrzehnte nur Top-Verdienern zustand. Das war die Zeit, als sich
brave Angestellte um die volle Abfertigung einen Benz als letztes
Auto in die Garage stellten und genau hier setzt der GLA, wenngleich
bei einem deutlich jüngeren Publikum, an.
Man mag den Mix aus Stern am Lenkrad und sportlichem Halt im Rücken,
die Kraft von 211 PS und die vielen Designfeatures, die sich im
ganzen Innenraum verteilen. Nichts wirkt hier aus der Vergangenheit
übernommen und doch alles so, als würde es auch in der Zukunft nicht
unter Abnützungserscheinungen leiden. Natürlich könnte das
Sportfahrwerk eine Spur weicher sein, aber nach den ersten 100.000
Kilometern wird es schon passen, man hat wieder Vertrauen in die
Marke mit dem Stern. Der Luxus an Bord dient einfach nur dazu, genau
das zu stärken. Man nützt den GLA am Wochenende für die Landpartie,
meistert lange Autobahnetappen souveräner als dies indieser Klasse
sonst üblich ist und die letzten Meter rauf zum Forsthaus in den
Bergen oder runter zum nicht minder eleganten Badehaus am See gelangt
man dank Allradantrieb souveräner als mit jeder Limousine.
Natürlich wäre es sinnvoll, einen kleinen Diesel anstelle des
Benziners unter der Haube werken zu lassen, was die meisten
GLA-Kunden auch zulassen, doch souveräner ist ganz klar der Benziner,
der nur selten weniger als zehn Liter zu sich nimmt. Warum sollte
auch gerade er derjenige sein, der mit demSparen anfängt.