Leicht verzögert, aber keinesfalls zu spät, treffen zurzeit gerade die ersten Modelle des Seat Leon ST 4Drive in Österreich ein. Die Basisversion mit 105 PS starkem Dieseltriebwerk und gerade mal einer Handvoll Kilometer am Tacho stand uns für ein erstes Kennenlernen bereits zur Verfügung.

Der technischen Verbundenheit gegenüber dem Mutterkonzern zum Trotz, geht der Leon ST außen wie innen völlig eigene Wege. Ecken und Kanten, die uns immer noch positiv an die erste Ibiza-Generation erinnern, dazu die von Seat gewohnt sportlichen Designelemente, die sich über die Seitenansicht bis hinein ins Heck unaufdringlich verteilen. Den Platzriesen will auch der bei Seat ST genannte Kombi nicht markieren. Vielmehr sieht er sich als Lösung für all jene, denen ein normaler Leon bedingt durch neue Lebensumstände einfach zu klein geworden ist.

Dafür sind Kindersitze nicht zwingend, es können auch neue Mountainbikes oder der Wunsch, den ganzen Winter über die Ski-Ausrüstung an Bord zu haben, sein. Rein auf den Kofferraum beschränkt, sind es 587 Liter, die zur Verfügung stehen. Bei umgeklappter Rückbank können 1.470 Liter geladen werden und ohne Beifahrer gar bis zu 2,5 Meter lange Gegenstände, ohne die Heckklappe offen lassen zu müssen.

Von all diesen Fähigkeiten ist am Fahrerarbeitsplatz nichts zu bemerken. Für sportliche Sitze bekannt, fühlt es sich gut an, hier Platz zu nehmen. Gelungen auch das Cockpit-Design und das gut in der Hand liegende Multifunktionslenkrad. Ob dieses als schön einzustufen ist, liegt ähnlich wie bei KonzernschwesterSkoda im Auge des Betrachters. Vielleicht einen Hauch zu kühl zeigt sich die Mittelkonsole, auch wenn am oberen Ende der Info-Schirm der kompakten Navigationseinheit gut ablesbar und bedienerfreundlich aufgehoben ist. Klassentypisch für die 4,5-Meter-Klasse hingegen der Fußraum in der zweiten Reihe, wodurch auch längeren Ausflügen nichts im Wege steht.

Dass dafür in Wirklichkeit 105 mit einem manuellen Sechsganggetriebe kombinierte Pferdestärken ausreichen, zeigt wieder einmal, dass es nicht unbedingt die 150-PS-Version sein muss. Die seitens Seat genannten 12 Sekunden für den Sprint auf 100 sind gefühlsmäßig schneller vorbei, das Erreichen der Höchstgeschwindigkeit von 187 km/h sollte auch kein Problem sein.

Mit Ausnahme des dezenten Schriftzuges am Heck verrät nichts am Seat die vorhandene Allradkompetenz. Nur wer auf Schotter zügig losfährt, realisiert, dass hier nichts durchdreht und die Fahrstabilität auch bei höherem Tempo nicht leidet. Verantwortlich dafür zeichnet die jüngste Haldex-Generation, die auch in diesem Fall einen sehr guten Jobmacht.

Preislich startet der allradgetriebene Leon ST mit 105 PS als Reference-Modell bei 23.990 Euro, die deutlich großzügiger ausgestattete Style-Version verlangt nach zusätzlichen 2.000 Euro.